Abschiedsvorlesung - Institut für Sportwissenschaft - Friedrich ...
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Fazit: Die Methode der lokalen „Muskel-Vor-Ermüdung“ zeigte am Beispiel des<br />
Startabzugs mit Kadersportlern des Nachwuchsbereiches im Rennschlittensport,<br />
dass signifikante Verbesserungen der Schnellkraftleistungen auch für die oberen<br />
Extremitäten gegeben sind. Die Auswirkungen der Vor-Ermüdung auf die<br />
Bewegungsstruktur waren gering. Es wurden verschiedene Wege zur Kompensation<br />
der muskulären Ermüdung genutzt. Individuelle und generalisierte Strategien sind zu<br />
beobachten. Das Konzept kann als eine weitere Variante des Kraft-Techniktrainings<br />
verstanden werden. Unter dem Aspekt der sportartspezifischen Anforderung lassen<br />
sich für das Rennschlitten-Starttraining folgende Orientierungen aussprechen:<br />
Es empfiehlt sich am Ende der Muskelaufbauphase und vor Beginn des spezifischen<br />
Schnellkrafttrainings ein Trainingsblock nach dem Prinzip der Muskel-Vor-Ermüdung.<br />
Der vorgestellte Ablaufplan kann übernommen werden. Außerdem ist die Nutzung<br />
der lokalen Muskel-Vor-Ermüdung während der gesamten Vorbereitungsperiode<br />
denkbar. Dabei wären einzelne Trainingseinheiten mit lokaler Muskel-Vor-Ermüdung<br />
in den bisherigen Trainingsplan aufzunehmen bzw. auszutauschen. Wiederholungen,<br />
Gewichte, Serien sowie Vor- und Nachbelastung sind bei dieser Variante an die<br />
jeweiligen Trainingsschwerpunkte der einzelnen Zyklen anzupassen. Weiterführende<br />
Untersuchungen sind jedoch angezeigt.<br />
6. Zusammenfassung<br />
Der wichtigste Erkenntnisgewinn der Studien liegt im Nachweis einer verstärkten<br />
Muskelrekrutierung als Folge der Ermüdung einzelner Arbeitsmuskeln bzw. kleiner<br />
muskulärer Einheiten. Dabei kann bei selektiver Muskelermüdung die sportliche<br />
Leistung weitestgehend aufrechterhalten werden. Dies gilt trotz einiger Unterschiede<br />
sowohl für isometrische als auch für dynamische Kontraktionsformen.<br />
In Abhängigkeit von der Kontrollbewegung (hier Squat Jump, Drop Jump, Counter<br />
Movement Jump) werden z.T. unterschiedliche Phänomene der<br />
Bewegungsregulation beobachtet.<br />
Die Muskelermüdung verläuft prozesshaft. Der Verlauf einer ansteigenden<br />
Muskelermüdung beginnt mit einer verstärkten Rekrutierung von Muskelfasern. Dies