Cicero Ist der Islam böse? (Vorschau)
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CICERO<br />
Leserbriefe<br />
Zum Beitrag „Demokratie, ein<br />
Auslaufmodell?“ von William J. Dobson,<br />
Juli 2014<br />
Christliche Zukunft<br />
Der Amerikaner Dobson erwähnt<br />
eingangs die Befürchtung Willy<br />
Brandts aus dem Jahre 1975, Westeuropa<br />
werde in 30 Jahren seine<br />
Demokratie aufgeben. Dazu passt<br />
die Wahlbeteiligung von nur<br />
43 Prozent bei den Europawahlen.<br />
Dobson hofft, das sei nur Protest<br />
gegen politischen Zynismus. Lei<strong>der</strong><br />
ein Irrtum. Wie <strong>der</strong> australische<br />
Historiker Christopher Clark<br />
feststellte, fehlt es den Europäern<br />
an Geschichtsbewusstsein, am Bewusstsein,<br />
dass sie nur als Christen<br />
Zukunft haben.<br />
Gerd Neubronner, Friedrichsdorf<br />
Zum Beitrag „Vergesst Interventionen“<br />
von Judith Hart, Juli 2014<br />
Fotos: Daniel Jüptner; Karikatur: Hauck & Bauer<br />
Überfällig<br />
Ihr Kommentar „Vergesst Interventionen“<br />
ist einer <strong>der</strong> wenigen<br />
– dafür aber wichtigen – und<br />
wohlbegründeten Texte über<br />
längst überfällige Schlussfolgerungen<br />
aus dem Scheitern einer Politik<br />
<strong>der</strong> „Regulierung“ mit militärischen<br />
Mitteln, die vor 25 Jahren<br />
in Afghanistan ihren Anfang nahm<br />
und von den westlichen Demokratien<br />
betrieben wurde und bis<br />
heute wird. Ich wende mich an Sie<br />
mit dem Hinweis, dass ich – Jahrgang<br />
1939 – Kriegsende und „Kalten<br />
Krieg“ als Gegenwart und<br />
DDR-Bürger erlebt habe. Damit<br />
will ich nicht sagen, dass ich mehr<br />
weiß, nur meine Betrachtungsweise<br />
könnte deshalb an<strong>der</strong>s sein.<br />
Wieland Becker, Berlin<br />
Zum Beitrag „Querulatoren“ von<br />
Christoph Schwennicke, Juli 2014<br />
Gelungener Auftritt<br />
Herrlich – <strong>der</strong> Artikel von Christoph<br />
Schwennicke über die Querulatoren.<br />
Ein gelungener Auftritt als<br />
führen<strong>der</strong> Querulator in <strong>der</strong> politischen<br />
Medienlandschaft.<br />
Stefan Leicht, Radolfzell<br />
Zum Beitrag „Der prekäre Frieden“ von<br />
Karl Feldmeyer und „Putin muss sich<br />
verkleiden“, Interview mit Herfried<br />
Münkler, Juni 2014<br />
Ewig gestrig<br />
Man kann sich kaum zwei gegensätzlichere<br />
Beiträge vorstellen als<br />
Karl Feldmeyers „Der prekäre Frieden“<br />
und die Aussagen von Herfried<br />
Münkler in „Putin muss sich<br />
verkleiden“. Während <strong>der</strong> von Ihnen<br />
als „Doyen <strong>der</strong> sicherheitspolitischen<br />
Berichterstattung“ gekennzeichnete<br />
Herr Feldmeyer nichts<br />
weiter ist als ein alter Kalter Krieger,<br />
<strong>der</strong> sich in die Zeiten vor dem<br />
Mauerfall zurücksehnt, in denen<br />
die deutsch-amerikanische Freundschaft<br />
das Kernstück einer scheinselbstständigen<br />
deutschen Außenpolitik<br />
war, stellt man bei Herfried<br />
Münkler ein echtes Verstehen <strong>der</strong><br />
europapolitischen Lage fest. Anstatt<br />
eines geradezu albernen Aufrufs<br />
zur Wie<strong>der</strong>einführung <strong>der</strong> Wehrpflicht<br />
steht hier die Einsicht, dass<br />
auch Russland Interessen hat, und<br />
dass die Begierde <strong>der</strong> USA nach einem<br />
neuen Kalten Krieg mit Russland<br />
von Deutschland keineswegs<br />
mitgetragen werden muss.<br />
Prof. Dr. Claus Priesner, München<br />
Zum Beitrag „Töten für den Terrorstaat“<br />
von William J. Dobson, Mai 2014<br />
Religionen und Kriege<br />
Mit Interesse habe ich den guten Artikel<br />
von W. J. Dobson über den Terror<br />
von Al Qaida gelesen. Die Destabilisierung<br />
<strong>der</strong> Region im Nahen<br />
Osten schreitet voran. Gefreut hat<br />
mich, dass in <strong>der</strong> Berichterstattung<br />
jetzt auch <strong>der</strong> religöse Gehalt des<br />
Konflikts gewürdigt wird. Von irgendwoher<br />
kommen ja die Ideen<br />
zum heiligen Krieg, zur Errichtung<br />
eines Kalifats. Kein Geringerer als<br />
Samuel Huntington in seinem Buch<br />
„Clash of Civilisations“ hat deutlich<br />
gemacht, dass unterschiedlich geprägte<br />
Kulturen, wenn sie aufeinan<strong>der</strong>treffen,<br />
Reibungen verursachen,<br />
also Konflikte. Das hat sich tausendfach<br />
bewahrheitet.<br />
Dieter Loest, Rot am See<br />
Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen.<br />
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senden Sie bitte an redaktion@cicero.de<br />
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<strong>Cicero</strong> – 8. 2014