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Inhalt I. Rechtsquellen und Funktionen des Strafprozessrechts2 II ...

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Prof. Dr. Hans Kudlich StPO Überblicksskript, S. 22<br />

• Ausnahmsweise (subsidiär) auch Wohnung eines Dritten, wenn<br />

Beschuldigter sich dort aufhält.<br />

∗ Schutz <strong>des</strong> Kernbereichs privater Lebensgestaltung:<br />

• Vorbeugend: Einschränkung von Zulässigkeit <strong>und</strong> statthaftem<br />

Ort (Abs. 4)<br />

• Reaktiv (Abs. 5): Pflicht zum Abbruch <strong>des</strong> Abhörens (S. 1) <strong>und</strong><br />

Löschen der Aufzeichnung (S. 2), absolutes Verwertungsverbot<br />

(S. 3 <strong>und</strong> Abs. 7), Dokumentationspflicht (S. 4),<br />

Fortführungsmöglichkeit (S. 5), Zuständigkeit <strong>des</strong> Gerichts (S. 6)<br />

∗ Verhältnis zu Zeugnisverweigerungsrechten (Abs. 6):<br />

• Absoluter Schutz in Fällen <strong>des</strong> § 53 StPO<br />

• Abwägung bei §§ 52, 53a: StPO<br />

• Ausnahme: Beteiligung, Begünstigung, Strafvereitelung oder<br />

Hehlerei<br />

∗ Anordnungskompetenz: nur besondere, nicht mit Hauptverfahren<br />

in Strafsachen befasste Kammer <strong>des</strong> Landgerichts (§ 100d I StPO,<br />

§ 74a IV GVG) bzw. (bei Gefahr im Verzug) deren Vorsitzender;<br />

Antragserfordernis durch StA (§ 100d I S. 1 StPO); beschränkte<br />

Dauer (§ 100d I S. 3-6 StPO); Form <strong>und</strong> Begründung (§ 100d <strong>II</strong>, <strong>II</strong>I<br />

StPO)<br />

∗ Beschränkte Verwertbarkeit in anderen Verfahren (§ 100d VI StPO)<br />

∗ Benachrichtigung der Betroffenen <strong>und</strong> (auch nachträgliche!)<br />

Überprüfbarkeit binnen enger Frist (§ 100d V<strong>II</strong>I-X StPO)<br />

∗ Besonderes Berichtswesen nach § 100e StPO; dokumentiert<br />

praktisch eher geringe Bedeutung der Vorschriften (ca. 120<br />

Anwendungsfälle in den Jahren 1998-2001, 30 Fälle in 2002, 37<br />

Fälle in 2003, nur mehr 11 Wohnungen in 2004)<br />

• weitere Maßnahmen nach § 100f StPO:<br />

∗ Bildaufnahmen (Abs. 1Nr. 1): wie bei alten „Lichtbildern <strong>und</strong><br />

Bildaufzeichnungen“ stehende Bilder <strong>und</strong> Videos. Möglicherweise<br />

auch längerfristige Videoobservationen (für die daneben<br />

§ 163f StPO zu beachten ist).<br />

∗ sonstige besondere für Observationszwecke bestimmte technische<br />

Mittel (z.B. Peilsender, Bewegungsmelder; nach BGH auch Einbau<br />

<br />

eines GPS-Systems [zw.]) bei Straftat von erheblicher Bedeutung<br />

(Abs. 1 Nr. 2)<br />

∗ Abhören <strong>und</strong> Aufzeichnen <strong>des</strong> nichtöffentlich gesprochenen<br />

Wortes („Lauschangriff”, Abs. 2) bei Katalogtaten <strong>des</strong> § 100a StPO,<br />

allerdings nur außerhalb <strong>des</strong> Schutzbereichs <strong>des</strong> Art. 13 GG (h.M.;<br />

möglich daher wohl in Haftzelle, jedenfalls aber im Gesprächsraum<br />

einer Haftanstalt); beachte die eingeschränkte<br />

Anordnungsberechtigung: Richter, bei Gefahr im Verzug auch StA<br />

<strong>und</strong> ihre Ermittlungspersonen<br />

∗ Subsidiaritätsgr<strong>und</strong>satz (§ 100f I a.E., <strong>II</strong> S. 1 a.E., <strong>II</strong>I S. 2 <strong>und</strong> 3<br />

StPO)<br />

∗ grds. gegen Beschuldigten zu richten, ausnahmsweise auch gezielt<br />

gegen Dritte (§ 100f <strong>II</strong>I StPO)<br />

∗ Verwertungseinschränkung in § 100f IV StPO auf Katalogtaten <strong>des</strong><br />

§ 100a StPO ist wie bisher auf Fälle <strong>des</strong> Abs. 2 beschränkt, wurde<br />

aber gegenüber der alten Rechtslage gelockert: Zulässig ist nun auch<br />

ihre Verwendung als sog. Spurenansatz<br />

Auskunft über Telekommunikationsverbindungen §§ 100g, 100h StPO<br />

• Nachfolgeregelung <strong>des</strong> § 12 FAG die (vorerst) nur befristet gelten<br />

soll<br />

• Auskunftsanordnung für Telekommunikationsverbindungsdaten<br />

(Legaldefinition in § 100g <strong>II</strong>I StPO;<br />

beachte: nach Wille <strong>des</strong> Gesetzgebers nur Auskunft über solche Daten,<br />

die ohnehin in datenschutzrechtlich zulässiger Weise anfallen; keine<br />

Gr<strong>und</strong>lage, um Speicherung weiterer Daten anzuordnen)<br />

• Kennung in § 100g <strong>II</strong>I Nr. 1 StPO nur IMEI-Nummern von<br />

Mobilfunktelefonen <strong>und</strong> MAC- oder IP-Adressen von Computern,<br />

nicht jedoch Namen oder Adresse der Person, die sich „hinter“ der<br />

Nummer verbirgt.<br />

• auch nach § 100g StPO keine Standorterkennung eines<br />

Mobilfunktelefons im „stand-by“-Betrieb<br />

• Zielwahlsuche (d.h. Ermittlung von Anschlussnummern von denen<br />

zu einer Person i.S.d. § 100g I Satz 2 StPO telefoniert wurde) unter<br />

Voraussetzungen <strong>des</strong> § 100g <strong>II</strong> StPO

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