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Inhalt I. Rechtsquellen und Funktionen des Strafprozessrechts2 II ...

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Prof. Dr. Hans Kudlich StPO Überblicksskript, S. 37<br />

∗ auf ordnungsgemäße Ladung hin Pflicht zum Erscheinen vor Richter<br />

(§§ 48, 51 StPO) oder StA (§ 161a I 1 StPO), nicht aber bei der<br />

Polizei<br />

∗ grds. Pflicht, wahrheitsgemäß auszusagen ( für Aussagen bei Gericht:<br />

§§ 153 ff. StGB, §§ 57 S.1, 66c StPO, bei StA: §§ 57 S.1, 161a<br />

StPO)<br />

∗ Pflicht, Aussage auf Anordnung <strong>des</strong> Gerichts zu beeiden, §§ 59, 62,<br />

63 StPO (gilt nur vor Gericht, § 161a I 3 StPO),<br />

∗ Ausnahmen:<br />

• Vereidigungsverbote nach § 60 StPO<br />

• Ei<strong>des</strong>verweigerungsrecht, § 61 StPO<br />

• Gang der Zeugenvernehmung<br />

∗ Ggf. Beiordnung eines Zeugenbeistands (§ 68b StPO)<br />

∗ Belehrung nach § 57 StPO<br />

∗ Vernehmung einzeln <strong>und</strong> in Abwesenheit späterer Zeugen, § 58 I<br />

S. 1 StPO (Ausnahme nach S. 2: Nebenkläger)<br />

∗ Befragung zur Person, § 68 StPO (unter Beachtung <strong>des</strong> neuen<br />

§ 68a <strong>II</strong> StPO)<br />

∗ Vernehmung zur Sache, § 69 StPO (unter Beachtung <strong>des</strong> neuen<br />

§ 68a StPO)<br />

∗ ggf. Vereidigung, § 59 ff. StPO<br />

∗ Sonderfall: Aufzeichnung der Vernehmung nach § 58a StPO<br />

• Zeugnisverweigerungsrechte (ZVR)<br />

∗ Angehörige, § 52 StPO<br />

• Hintergr<strong>und</strong>: Schutz vor Zwangslage; Wahrung <strong>des</strong> Familienfriedens;<br />

Gefahr von Falschaussagen<br />

• vgl. u.a. §§ 1589, 1590 BGB<br />

• auch noch nach Ende der Ehe/eingetragenen Lebenspartnerschaft<br />

• Verlobung muss zur Zeit der Aussage bestehen, nicht zur Zeit<br />

der Tat (Missbrauchsgefahr!)<br />

• Sonderproblem: nichtehelicher Lebenspartner (zu unterscheiden<br />

von [eingetragenen] Lebenspartnern nach § 52 I Nr. 2a <strong>und</strong><br />

Nr. 1 StPO!) <strong>und</strong> „Verlöbnisse“ von noch Verheirateten<br />

• Sonderproblem: Angehöriger eines von mehreren Beschuldigten:<br />

− grds. für § 52 StPO ausreichend<br />

− gilt auch nach Verfahrenstrennung (nicht dagegen,<br />

wenn von Anfang an zwei Verfahren; auch str., wenn<br />

Gefahr für Angehörigen <strong>des</strong> Zeugen ausgeschlossen)<br />

− nach BGH auch kein ZVR, wenn nach rechtskräftigem<br />

Abschluss <strong>des</strong> Verfahrens gegen den Mitbeschuldigten<br />

<strong>des</strong> Angehörigen weiter ermittelt wird<br />

• Belehrungspflicht, § 52 <strong>II</strong>I StPO ( bei Verstoß grds. Verwertungsverbot,<br />

vgl. nachfolgende Übersicht <strong>und</strong> u. 5.)<br />

Praxishinweis:<br />

Beachte: Ein Zeugnisverweigerungsrecht entbindet nicht von der Wahrheitspflicht;<br />

d.h. wenn eine Zeugenaussage gemacht wird, muss diese wahrheitsgemäß<br />

sein!<br />

∗ Berufsgeheimnisträger: §§ 53, 53a StPO<br />

• Hintergr<strong>und</strong>: Schutz <strong>des</strong> Vertrauens in die Institutionen<br />

• insb. Geistliche, Verteidiger, Rechtsanwälte, Ärzte, Pressemitarbeiter<br />

(allerdings Einschränkungen bei letzteren seit 2002 durch<br />

§ 53 I Nr. 5 S. 2, 3, <strong>II</strong> S. 2, 3 StPO, insbesondere bei bestimmten<br />

Straftaten)<br />

• keine Belehrung vorgeschrieben<br />

− nach h.M. Aussage (trotz evtl. Strafbarkeit nach § 203<br />

StGB) ohne Belehrung verwertbar (str.)<br />

− allerdings bei falscher Belehrung unverwertbar<br />

• entsprechend wie bei § 52 StPO auch ausreichend, wenn Sonderbeziehung<br />

zu einem Mitbeschuldigtem besteht<br />

• Beschränkung der Aussagepflicht, § 54 StPO<br />

∗ Richter, Beamte u.a. bedürfen einer Aussagegenehmigung nach beamtenrechtlichen<br />

Vorschriften<br />

∗ aber nur Beweiserhebungsverbot, bei Verstoß kein Verwertungsverbot<br />

(zu den Verwertungsverboten vgl. nachfolgende Übersicht<br />

<strong>und</strong> u. 5.), da

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