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Handbuch für den Berufsbildungsbereich der ... - aktionbildung

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<strong>Handbuch</strong> <strong>Berufsbildungsbereich</strong> Wismarer Werkstätten gGmbH Revision 1.1, 23.09.2002<br />

4 Etappen und Inhalte <strong>der</strong> beruflichen Bildung<br />

Entsprechend § 40 SGB IX – Leistungen im Eingangsverfahren und im <strong>Berufsbildungsbereich</strong> – glie<strong>der</strong>n<br />

sich die Leistungen <strong>der</strong> beruflichen Bildung in Leistungen im Eingangsverfahren, zur Feststellung,<br />

ob die Werkstatt die geeignete Einrichtung <strong>für</strong> die Teilhabe des behin<strong>der</strong>ten Menschen am Arbeitsleben<br />

ist, welche Bereiche <strong>der</strong> Werkstatt und welche Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben in Betracht<br />

kommen, sowie zur Erstellung eines Einglie<strong>der</strong>ungsplanes.<br />

Die Leistungen im Eingangsverfahren wer<strong>den</strong> bis zu vier Wochen erbracht, wenn die notwendigen Feststellungen<br />

in dieser Zeit getroffen wer<strong>den</strong> können. Die Leistungen können im Einzelfall bis zu drei Monaten<br />

erbracht wer<strong>den</strong>, wenn die Feststellungen <strong>für</strong> die notwendigen Maßnahmen zur Rehabilitation<br />

erst nach dieser Zeit getroffen wer<strong>den</strong> können.<br />

In unserer Einrichtung haben wir im zweiten Quartal 2001 und im ersten Quartal 2002 im Fachausschuss<br />

<strong>für</strong> fast alle neuen Teilnehmer ein dreimonatiges Eingangsverfahren erwirkt. Da<strong>für</strong> stehen nachfolgende<br />

Gründe:<br />

� 4 Wochen reichen <strong>für</strong> die Eingangsdiagnostik nicht aus, um<br />

festzustellen, welche Leistungen erfor<strong>der</strong>lich sind, um die<br />

Leistungs- o<strong>der</strong> Erwerbsfähigkeit zu entwickeln.<br />

� Der Zeitraum von 4 Wochen reicht nicht aus, um Wahlmöglichkeiten<br />

zwischen verschie<strong>den</strong>en Berufsbildungsangeboten zu bieten.<br />

� Die Erstellung individueller Bildungspläne erfor<strong>der</strong>t eine sehr<br />

intensive Eingangsdiagnostik, um die unterschiedliche Leistungsfähigkeit<br />

<strong>der</strong> Teilnehmer beurteilen zu können.<br />

� In 4 Wochen kann man ebenfalls nicht feststellen, ob eine tätigkeits-,<br />

arbeitsplatz-, berufsfeld- o<strong>der</strong> berufsbildorientierte "Ausbildung"<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> Teilnehmer in Frage kommt.<br />

Die Leistungen im <strong>Berufsbildungsbereich</strong> sind erfor<strong>der</strong>lich, um die Leistungs- o<strong>der</strong> Erwerbsfähigkeit des<br />

behin<strong>der</strong>ten Menschen so weit wie möglich zu entwickeln, zu verbessern o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> herzustellen und<br />

erwartet wer<strong>den</strong> kann, das er nach Teilnahme an diesen Leistungen in <strong>der</strong> Lage ist, wenigstens ein Mindestmass<br />

an wirtschaftlich verwertbarer Arbeitsleistung zu erbringen.<br />

Die Leistungen im <strong>Berufsbildungsbereich</strong> können <strong>für</strong> zwei Jahre gewährt wer<strong>den</strong> .<br />

4.1 Das Eingangsverfahren<br />

Das Eingangsverfahren umfasst die ersten 3 Monate bzw. 4 Wochen (in Ausnahmefällen) nach <strong>der</strong> Aufnahme<br />

in <strong>den</strong> <strong>Berufsbildungsbereich</strong>.<br />

Ziel des Eingangsverfahrens ist es festzustellen, welche berufsför<strong>der</strong>n<strong>den</strong> und ergänzen<strong>den</strong> Maßnahmen<br />

zur Rehabilitation, welche Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben o<strong>der</strong> welche Bereiche <strong>der</strong> Werkstatt<br />

<strong>für</strong> <strong>den</strong> behin<strong>der</strong>ten Menschen in Betracht kommen.<br />

Neu aufgenommenen Teilnehmern soll <strong>der</strong> Start in das Arbeitsleben und in die berufliche "Ausbildung"<br />

erleichtert wer<strong>den</strong>. In diesem Zeitraum lernen die neuen Teilnehmer bereits alle relevanten Bildungsbereiche<br />

kennen und sind so in <strong>der</strong> Lage, zwischen <strong>den</strong> unterschiedlichen Bildungsangeboten zu wählen<br />

und sich <strong>für</strong> ihre Ausbildungsrichtung zu entschei<strong>den</strong>. Das Eingangsverfahren dient weiterhin einer gezielten<br />

Eingangsdiagnostik.<br />

4.1.1 Inhaltliche Gestaltung des Eingangsverfahrens<br />

Bereits während <strong>der</strong> Zeit des Eingangsverfahrens erfolgt die Vermittlung von Wissen zur Allgemeinbildung<br />

und Lebenspraxis sowie im Rahmen <strong>der</strong> Kulturtechniken immer auch gezielt in Hinblick auf eine<br />

aussagekräftige Eingangsdiagnostik.<br />

Gleichzeitig erfolgt die differenzierte Vermittlung von fachpraktischen und fachtheoretischen Kenntnissen<br />

<strong>der</strong> einzelnen Bildungsbereiche, um ein Bild über die verschie<strong>den</strong>en Ausbildungsinhalte zu vermit-<br />

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