Religion und Offenbarung - Orient-Institut Beirut
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Der Koran legt fest, dass im Gehorsam des Menschen gegenüber den Propheten <strong>und</strong><br />
Gesandten <strong>und</strong> in der reinen Absicht ihrerseits Gehorsam gegenüber Gott <strong>und</strong><br />
reines Bekenntnis zu ihm liegt <strong>und</strong> dass im Ungehorsam der Menschen gegenüber<br />
den Propheten <strong>und</strong> Gesandten Ungehorsam ihm gegenüber (t) ist, er sagte (t):<br />
„Sprich: „Wenn ihr Gott liebt, dann folgt mir nach, denn dann liebt euch auch Gott<br />
<strong>und</strong> vergibt euch eure Missetaten!“ Siehe, Gott ist bereit zu vergeben <strong>und</strong><br />
barmherzig.“ 10<br />
Die Einheit der himmlischen Botschaften in ihren Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Ursprüngen<br />
Da die Propheten <strong>und</strong> Gesandten eine auserwählte Auslese unter den Menschen<br />
darstellen <strong>und</strong> von dem einen Sender, nämlich Gott (t), geschickt wurden, so hat<br />
bereits die göttliche Weisheit bestimmt, dass ihre Botschaft in ihren allgemeinen<br />
Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Ursprüngen eine sein sollte - ohne Unterschied in den<br />
Glaubensgr<strong>und</strong>sätzen, zu denen sie aufriefen <strong>und</strong> ohne Unterschied im Geiste der<br />
gottesdienstlichen Pflichten, die sie geboten, wie auch in den materiellen <strong>und</strong><br />
ethischen Prinzipien des Zusammenlebens, zu denen sie auffordern.<br />
Wenn wir aber einige Unterschiede in den göttlichen gesetzlichen Bestimmungen<br />
von einer Botschaft zur nächsten im Erlaubten <strong>und</strong> Verbotenen erkennen <strong>und</strong> in<br />
den Formen der gottesdienstlichen Handlungen, die sich jeweils aus ihren<br />
Ursprüngen ergeben, so verweist dies auf eine Weisheit, die fein abgestimmt ist auf<br />
die Art <strong>und</strong> Weise der Erziehung <strong>und</strong> Förderung eines jeden Volkes, die Prüfung<br />
seines Gehorsams <strong>und</strong> seiner Gleichnisse für die Gebote <strong>und</strong> Verbote Gottes (t). Dies<br />
geschieht mit Blick auf die Natur jener Völker <strong>und</strong> den Stand ihrer Bräuche <strong>und</strong><br />
Traditionen, ihrer Kultur <strong>und</strong> ihres jeweiligen Gesellschaftsverständnisses sowie im<br />
Blick auf die Möglichkeit ihrer Entwicklung von einem Zustand zum nächsten nach<br />
Maß ihrer geistigen, gesellschaftlichen <strong>und</strong> ethischen Rückständigkeit. Die<br />
Botschaften Gottes (t), selbst wenn sie sich durch die Vielzahl der Propheten <strong>und</strong><br />
Gesandten vervielfachten, waren hinsichtlich der Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Regeln stets eine.<br />
So ist die <strong>Religion</strong> eine: die <strong>Offenbarung</strong> Gottes an seine Propheten <strong>und</strong> Gesandten.<br />
Sie ist ein Ausdruck der Ursprünge, für die es keine Veränderung durch Abrogation<br />
gibt <strong>und</strong> in denen die göttlichen Botschaften, die eine ewige Rechtleitung sind, sich<br />
nicht voneinander unterscheiden. Nur die Botschaften der Propheten <strong>und</strong><br />
Gesandten sind verschieden in den praktischen Bestimmungen, die sich<br />
unterscheiden, da Gott (t) die zur Situation jedes Volkes passenden Gesetze<br />
herabgesandt hat. So unterscheiden sich die Gesetze lediglich nach Maß der<br />
Unterschiedlichkeit der Umstände <strong>und</strong> Situationen. Gott (t) sprach: „Für einen<br />
jeden von euch haben wir Bahn <strong>und</strong> Weg gemacht.“ 11 (Das heißt Weg <strong>und</strong> Sunna [….]<br />
10<br />
Al ʿImran (Das Haus ʿImran) 3:31.<br />
11<br />
Al-Maʾida (Der Tisch) 5:48.<br />
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