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Religion und Offenbarung - Orient-Institut Beirut

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Der Koran ist ein Zeugnis der <strong>Offenbarung</strong><br />

Die Ungläubigen versuchten den Koran als ein Zeugnis von den Zeugnissen der<br />

<strong>Offenbarung</strong> in Zweifel zu ziehen <strong>und</strong> behaupteten, dass er ein Erzeugnis <strong>und</strong> eine<br />

Erfindung Muhammads sei (sws) <strong>und</strong> nicht das Ergebnis einer <strong>Offenbarung</strong>, die von<br />

Gott – Preis sei ihm! – ausgeht. Dies ist eine falsche Behauptung, deren Ungültigkeit<br />

viele Zusammenhänge <strong>und</strong> Indizien bezeugen:<br />

a) Im Koran gibt es viele Verse, die zu Beginn den Gesandten Gottes (sws) mit dem<br />

Ausdruck „Sprich!“ ansprechen. (Die Einleitung dieser Verse mit diesem Ausdruck<br />

ist feinsinnig <strong>und</strong> wird von den des Arabischen K<strong>und</strong>igen unmittelbar verstanden.<br />

Er drückt die Ausrichtung der Rede an den Gesandten (sws) aus <strong>und</strong> seine<br />

Unterrichtung über das, was gesagt werden muss. Der Gesandte spricht dabei nicht<br />

aus seinem Inneren heraus, sondern folgt dem, was ihm eingegeben wird. Deswegen<br />

wiederholt sich der Ausdruck „Sprich!“ mehr als 300 Mal im Koran, auf dass sich die<br />

Leute daran erinnern, dass Muhammad (sws) sich nicht in die Eingebung einmischt.<br />

Es wird weder in seiner Ausdrucksweise formuliert noch in seiner Rede geformt,<br />

vielmehr wird ihm die Rede eingegeben. Er ist somit ein Angesprochener <strong>und</strong> kein<br />

Sprecher, er gibt weiter, was er hört <strong>und</strong> äußert sich nicht darüber, was ihn<br />

innerlich beschäftigt. 15<br />

b) Die Heuchler beschuldigten Aischa, eine Hure zu sein, <strong>und</strong> verbreiteten über sie<br />

schändliche Dinge. Als die Nachricht dem Gesandten Gottes (sws) zu Ohren kam, litt<br />

er sehr. Die <strong>Offenbarung</strong> blieb einen ganzen Monat aus, während er sich des wahren<br />

Sachverhalts nicht sicher war, <strong>und</strong> die Sache unentschieden blieb, bis im Herzen des<br />

Gesandten sich der Zweifel regte <strong>und</strong> er zu seiner Frau, der Mutter der Gläubigen,<br />

sprach: „Oh Aischa, was das <strong>und</strong> das betrifft, was ich hörte: Wenn du unschuldig<br />

bist, wird dich Gott freisprechen <strong>und</strong> wenn du dich mit der Sünde eingelassen hast,<br />

dann bitte Gott um Verzeihung!"<br />

Es ist unübersehbar, dass dieser Monat, nach dem der Vorfall ablief, ohne dass der<br />

Prophet eine <strong>Offenbarung</strong> erhalten hätte, schwerer auf ihm lastete als viele Jahre,<br />

da die Heuchler sich gegen die reine Rechtschaffene (Aischa) ereifert hatten. Wie<br />

kommt es, dass der Prophet, der Opfer von Zweifel <strong>und</strong> Besorgnis war, einen ganzen<br />

Monat schweigend wartete <strong>und</strong> niedergeschlagen harrte, bis die Verse der Sure an-<br />

Nur (das Licht) herabkamen <strong>und</strong> die Mutter der Gläubigen entlastete? Warum sollte<br />

er sich nicht beeilen, sich in den Befehl des Himmels einzumischen, in die<br />

Wollkutten der Mönche zu schlüpfen, gereimte Sprüche anzufertigen, Weihrauch<br />

verströmen zu lassen <strong>und</strong> die Rechtschaffenen von der Verleumdung der Schmäher<br />

zu befreien?<br />

c) [Das Herz] des Propheten (sws) brannte vor Sehnsucht nach der Veränderung der<br />

Gebetsrichtung (Kibla) zur Kaaba hin <strong>und</strong> er wandte sein Gesicht immer wieder,<br />

15<br />

SUBHI SALIH, Mabahith fi ʿulum al-qurʾan [<strong>Beirut</strong>, 1977], 30.<br />

58

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