PDF Download (11,7 MB) - Michael Siffrin
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Fluch der Karibik 2010 – bis ans Ende der<br />
Zeitgeschichte<br />
(das versponnene Logbuch des Kapitäns u. aBÄRnell)<br />
Nein, Jamaika trifft keine Schuld an<br />
der Größe der im Mai 2008 aufgetauchten<br />
Schatzkarte, welche die<br />
Matrosen zum Allgemeinen Hochseepatent<br />
führt. Die 24 unschuldigen<br />
Seefahrer tragen sie ebenfalls<br />
nicht; hatten sie doch bereits einen<br />
Monat zuvor bei der Historia G1G4<br />
angeheuert. Wackere Schützlinge,<br />
welche nichts über die Gefahren<br />
der sieben bzw. acht Schlachten<br />
wussten. Unsere Karavelle soll<br />
erstmals mit voller Last 2.453 Seejahre<br />
zurücklegen. Trotz der Erfahrung<br />
des Kapitäns fürchtet auch er<br />
wegen der Kraken die Reise in die<br />
unbekannten Gewässer. Eine so<br />
unterschiedlich zusammengesetzte<br />
Mannschaft hat er noch nie angeführt.<br />
Vom ägäischen Ankerplatz der Demokratie<br />
aus stechen wir mit sehr<br />
unterschiedlichen Vorstellungen<br />
über den Arbeitseinsatz in See. In<br />
diesem Tempo wird das Ziel, die<br />
Musel, wohl nie erreicht werden.<br />
Einerlei: Die tapferen Seeleute<br />
müssen sich bewähren! Leid- und<br />
jammervoll sind sie es schon gewohnt,<br />
die Ersten zu sein. Zu beiderseitigem<br />
Entsetzen fällt die<br />
Jungfernschlacht nicht so positiv<br />
aus, wie es bei früheren Kämpfen<br />
üblich war. Mit frischem Elan planen<br />
wir dennoch über das Tyrrhenische<br />
Meer den Ausflug zu den<br />
Vätern und Müttern zahlreicher<br />
Sprachen. Sehr engagiert wird das<br />
sich von der Metropole am Tiber<br />
entwickelnde Weltreich via 100.000<br />
Straßenkilometer selbstständig<br />
46<br />
erkundet. Die im Frühjahr 2010<br />
zitierte „spätrömische Dekadenz<br />
(der Oberschicht)“ ist für jeden ersichtlich<br />
und allen ist klar, dass<br />
dieses westliche Reich dem Untergang<br />
geweiht ist. Also gilt es, die<br />
Bildungsreise hurtig fortzusetzen.<br />
Wir verfolgen den Streit zwischen<br />
dem kirchlichen Machtträger am<br />
Tiber und einem jugendlichen<br />
Oberrheiner. Eine spannende Auseinandersetzung,<br />
welche mit zwei<br />
Schwertern und im Nachthemd<br />
ausgetragen wird. Den Begriff „Spiritualia“<br />
fassen einige der Matrosen<br />
allerdings gärtechnisch auf,<br />
und so fragt sich der Skipper, ob<br />
die müden blauen Augen wirklich<br />
eine Folge des langen Büffelns<br />
sind. Trotz dieser Rückschläge<br />
wächst die Truppe immer stärker<br />
zusammen und dem Kapitän ans<br />
Herz. Das Angebot einer anderen<br />
Saarflotte schlägt er deshalb aus:<br />
2010 muss gemeinsam gemeistert<br />
werden. „Ad fontes“ heißt es nun,<br />
und wir erhalten eine neue zentrale<br />
Perspektive. Von Seiten der Crew<br />
wird die moderne Flaschenpost<br />
mehrfach bemüht, um der obersten<br />
Saarmarineleitung die allgemeinen<br />
Schwierigkeiten der GOS<br />
zu erläutern. Eine mutige Delegation<br />
aller HWG-Matrosen versucht<br />
persönlich, Veränderungen anzuregen<br />
– vergebens. In Anbetracht<br />
der Stofffülle aller Fächer scheinen<br />
Aberglaube und Lebensangst die<br />
Gemüter zu bestimmen. Mit neuem<br />
Gerät navigieren wir gen Südamerika<br />
zu den Lamas, um danach<br />
für längere Zeit in französischen<br />
Gewässern zu ankern. Dort ist eine<br />
Revolte entfacht, die ihresgleichen<br />
sucht, sodass uns der Terror weiter<br />
bis an die Saar treibt, wo wir bei<br />
Sarre-Libre innehalten. Kaum zu<br />
glauben: Durch eine frische Brise<br />
landet die Karavelle an der Spree,<br />
da auch dort eine Revolution tobt.<br />
„Was ist des Deutschen Vaterland?“<br />
wird zum Tophit und bleibt trotz der<br />
Einflüsse verschiedener Störsender<br />
eine Triebfeder des „deutschen“<br />
Einheitsdampfers. Dank Gutenberg<br />
informiert sich die Truppe über<br />
die Innovationen in England und<br />
macht auch den „deutschen“ Arbeitern<br />
mächtig Dampf. Die Firmen<br />
„Badische Anilin- & Sodafabrik“<br />
und „Bayer“ führen eine zweite<br />
Wachstumsphase an, wobei letzteres<br />
Unternehmen um die Jahrhundertwende<br />
die Kopfschmerzen<br />
mit Heroin bekämpft. Durch die<br />
Begeisterung für die städtische Lebensform<br />
tritt eine neue Frage auf,<br />
sodass uns ein Trierer mit seinem<br />
Kapital auf die Beine helfen will. Einige<br />
Matrosen setzen die Geschichte<br />
bereits auf die Stumm’sche rote<br />
Liste: Zwei Langschläfer bevorzugen<br />
die morgendliche Ruhe und<br />
verlassen uns. Andere wollen nur<br />
noch der Geographie frönen, und<br />
das Patent erhoffen sich nunmehr<br />
lediglich zwölf Mitstreiter. Doch bis<br />
dahin ist es noch eine stürmische<br />
Fahrt….<br />
Nach einer langen Erholungspause<br />
stechen wir final in See. Kopfschmerz<br />
bereitet der Imperialismus,