PDF Download (11,7 MB) - Michael Siffrin
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Besuch aus einem Land ohne Schulpflicht<br />
Zwei Burkinabé berichten über ihre Eindrücke<br />
von Mamoudou Ouedraogo und Alex Lawagon Ki<br />
Wir sind Deutschlehrer an einem<br />
Gymnasium in Burkina Faso und sind<br />
in Deutschland im Rahmen der Partnerschaft<br />
zwischen dem Hochwald-<br />
Gymnasium von Wadern und unserer<br />
Schule (Lycée Provincial du Nayala).<br />
Ziel unseres Aufenthaltes ist es, unsere<br />
Deutschkenntnisse zu vertiefen und<br />
das Schulsystem von Deutschland zu<br />
entdecken.<br />
Wir haben bemerkt; dass es viele Unterschiede<br />
zwischen dem Hochwald-<br />
Gymnasium und unserer Schule gibt.<br />
Unsere Schule hat ungefähr 1500 Schüler<br />
und 31 Lehrer. Wir haben ungefähr<br />
80 Schüler pro Klasse. Der zweite Un-<br />
78<br />
terschied ist, dass bei uns Kunst, Religion,<br />
Theater und Musik als Schulfächer<br />
nicht unterrichtet werden. Es gibt keine<br />
Schulpflicht bei uns, weil die Eltern das<br />
Schulgeld bezahlen müssen, bevor das<br />
Kind in die Schule geht. Da es viele Eltern<br />
gibt, die Bauern sind und die kein<br />
Einkommen haben, gibt es viele Kinder,<br />
die nicht in die Schule gehen. Im Vergleich<br />
zu unserer Schule gibt es mehr<br />
Mädchen als Jungen in den deutschen<br />
Klassen. Die Mädchen sind auch aktiver<br />
als die Jungen. Durch die Fragen<br />
der Schüler haben wir bemerkt, dass<br />
die Schüler viele Vorurteile über Burkina<br />
Faso oder Afrika haben.<br />
Folgende Fragen wurden uns zum Beispiel gestellt:<br />
Sprechen Sie afrikanisch?<br />
Gibt es Kindergärten?<br />
Haben die Schüler Hefte, in die sie schreiben können?<br />
Dürfen Frauen bei Ihnen berufstätig sein?<br />
Hat das Land eine Fußballmannschaft?<br />
Besitzen Sie einen Fernsehapparat?<br />
Gibt es Ampeln/Armut/Polizei/Internet/Kinderhandel bei Ihnen?<br />
Haben Sie einen Präsidenten?<br />
Burkina Faso ist ein friedliches Land<br />
mit 63 ethnischen Gruppen.<br />
Was haben wir in Wadern gesehen<br />
oder besichtigt? Wir sind in Trier und<br />
in Saarbrücken gewesen und dort haben<br />
wir Museen besichtigt. Wir haben<br />
auch einen Stadtbummel gemacht.<br />
Das Missions- und Völkerkunde-Museum<br />
in St. Wendel hat uns sehr beeindruckt,<br />
denn es gibt vieles aus Afrika<br />
zu entdecken. Wir haben uns mit<br />
dem Bürgermeister im Rathaus unterhalten.<br />
Wir sind auch im Krankenhaus<br />
und im Altenheim gewesen. Das war<br />
etwas Neues für uns, weil es kein Altenheim<br />
bei uns gibt. Man braucht viel<br />
Geld, um einen Platz im Altenheim zu<br />
bezahlen. Außerdem spielen die alten<br />
Leute bei uns eine große und wichtige<br />
Rolle in den Familien. Im Unterschied<br />
zu Deutschland gibt es bei uns sehr<br />
große Familien. Es kommt sehr oft<br />
vor, dass die Großeltern, die Eltern,<br />
die Kinder, die Enkelkinder, die Tanten<br />
und die Onkel zusammen wohnen.<br />
Die Großeltern haben die Rolle, den<br />
Familienmitgliedern Ratschläge zu geben,<br />
weil sie viele Lebenserfahrungen<br />
haben.<br />
Was die Kultur angeht, finden wir,<br />
dass die Deutschen viele Werte haben.<br />
Sie sind pünktlich und diszipliniert. In<br />
einer muslimischen Familie bei uns<br />
kann der Mann zwei, drei oder vier<br />
Frauen heiraten .Die Kinderanzahl pro<br />
Familie ist relativ hoch. Eine Familie<br />
kann über 10 Kinder haben.<br />
Wir bedanken uns bei unseren Gastfamilien<br />
Räsch, Sauerwein und Neugebauer<br />
und glauben unsere Ziele erreicht<br />
zu haben.