PDF Download (11,7 MB) - Michael Siffrin
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Europa eine Seele geben<br />
Waderner Schüler beim Modell Europaparlament in Berlin<br />
von Edwin Didas<br />
Plenarsaal des Bundesrates in<br />
Berlin: Sitzungspräsident Sebastian<br />
Haase aus Wadern fragt<br />
in die Runde: „Gibt es eine Gegenrede<br />
gegen die Resolution?“<br />
Er lässt seinen Blick schweifen<br />
und ruft schließlich auf: „Großbritannien,<br />
Sie haben das Wort.“<br />
Selina Bernarding aus Schmelz<br />
tritt ans Rednerpult. Sie übt Kritik<br />
an der Arbeit des Ausschusses<br />
für Familie und Gesundheit, der<br />
sich mit der Frage beschäftigt<br />
hat, wie die Europäische Union<br />
Jugendliche vor psychischen Erkrankungen<br />
sowie Alkohol-, Tabak-<br />
und Drogensucht schützen<br />
kann. Nach Meinung der Rednerin<br />
hat der Ausschuss nicht die<br />
richtigen Lösungen für die Probleme<br />
gefunden und sie kritisiert<br />
vor allem die Legalisierung<br />
von Cannabis-Produkten, die<br />
zuvor schon in der Aussprache<br />
zu dem Ausschussentwurf für<br />
heftige Diskussionen im Plenum<br />
gesorgt hat. Mit den Sätzen:<br />
„Wir als Europäische Union dürfen<br />
die bestehenden Gefahren<br />
nicht verleugnen und tragen die<br />
Verantwortung, unsere Bürger<br />
zu schützen. Ich fordere Sie deshalb<br />
auf, diese Resolution abzulehnen“,<br />
beendet sie ihre Rede<br />
und geht unter dem Applaus<br />
ihrer Mitdelegierten zurück an<br />
ihren Platz. Mit Spannung verfolgt<br />
auch Lisa Brachmann aus<br />
Lockweiler als Mitglied des kritisierten<br />
Ausschusses den Ablauf<br />
der Abstimmung. Schließlich<br />
verkündet Präsident Sebastian<br />
Haase das Ergebnis: Die Resolution<br />
wurde mit deutlicher Mehrheit<br />
abgelehnt.<br />
Die geschilderte Szene hat sich<br />
beim Simulationsspiel „Modell<br />
Europaparlament“ abgespielt.<br />
Aus 16 Bundesländern sowie<br />
aus Dänemark und Polen reisten<br />
zu dieser Parlamentssimulation<br />
junge Europäer in die Bundeshauptstadt,<br />
um aktuelle Europa<br />
politische Themen zu diskutieren.<br />
Atomwaffen, Klimaschutz,<br />
Agrarpolitik, Drogenpolitik,<br />
Kinderrechte, Integration von<br />
Migranten und der Vertrag von<br />
Lissabon – die Tagesordnung<br />
deckte die ganze europapolitische<br />
Themenbandbreite ab.<br />
Unter den 150 Jugendlichen befand<br />
sich auch eine Delegation<br />
des Hochwald-Gymnasiums in<br />
Wadern, das seit einigen Jahren<br />
das Saarland beim MEP vertritt.<br />
In diesem Jahr übernahmen die<br />
Waderner die Rolle Großbritanniens.<br />
Eine Woche lang mussten die Jugendlichen<br />
nun in die Haut von<br />
Politikern schlüpfen und durften<br />
sich an authentischen Orten<br />
wie dem Bundespresseamt, den<br />
Landesvertretungen und dem<br />
Bundesrat auch wie echte Politiker<br />
fühlen. Begriffe wie „Resolu-<br />
Mit den Diäten wird es immer schlimmer<br />
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