PDF Download (11,7 MB) - Michael Siffrin
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ung ihrer Innovationspläne er-<br />
leichtern. Eine zweite Pinnwand<br />
informiert über das chinesische<br />
Schulsystem, listet die wichtigsten<br />
Wörter für den Alltagsgebrauch<br />
in deutscher, englischer<br />
und chinesischer (Zeichen-)<br />
Sprache auf und zeigt Fotos<br />
vom Besuch der chinesischen<br />
Schule, mit der das Hochwald-<br />
Gymnasium eine Partnerschaft<br />
unterhält.<br />
Ein paar Schritte weiter kommt<br />
man in einen hellen, lichtdurchfluteten<br />
Essraum, in dem die<br />
Schüler ein frisch gekochtes,<br />
gesundes und preiswertes Mittagessen<br />
zusammen mit ihren<br />
Klassenkameraden einnehmen<br />
können.<br />
Das Doppelraumkonzept, die<br />
Ausstattung der Räume, in denen<br />
die Ganztagsklasse „beheimatet“<br />
ist, besticht durch klare<br />
warme Farben, helle Holzmöbel<br />
und Schrankelemente, in denen<br />
jedes Kind ein eigenes, abschließbares<br />
Fach hat, dessen<br />
Tür mit Tafelfarbe gestrichen ist<br />
und „personalisiert“ als Notizoder<br />
Zeichenblock genutzt werden<br />
kann. Darunter in einem<br />
offenen Fach liegen die häufig<br />
gebrauchten Arbeitsmaterialien.<br />
Erst auf den zweiten Blick fällt<br />
auf, dass die Tische – für jedes<br />
Kind ist ein Tisch da – zwei Rollen<br />
haben. Mit einem leichten<br />
Anheben des Tisches auf einer<br />
Seite kann er auf leisen „Sohlen“<br />
dorthin gerollt werden, wo<br />
er je nach Arbeitsform – Einzel-,<br />
Gruppen- oder Partnerarbeit,<br />
Sitzkreis oder Kino – gebraucht<br />
wird. Neben der Tafel gibt es eine<br />
Projektionsfläche, auf der Bilder<br />
und Filme über den unter der<br />
Decke fest installierten Beamer<br />
gezeigt werden können.<br />
Eine lange Fensterwand eröffnet<br />
den Blick auf den in der<br />
Ferne sichtbaren Wald, dem die<br />
Schule ihren Namen verdankt.<br />
Die übrigen Wände sind mit<br />
hellen Platten bestückt, die wie<br />
Holz aussehen, aber magnetisch<br />
sind. Schnell wechselnde Präsentationen<br />
aktueller Arbeitsergebnisse<br />
werden von Magneten<br />
festgehalten, die nicht mal so<br />
groß wie ein Cent-Stück sind.<br />
Fotos und Kunstwerke der Kinder,<br />
die für längere Zeit sichtbar<br />
sein sollen, können aufgeklebt<br />
und gegebenenfalls rückstandslos<br />
wieder abgelöst werden. Zum<br />
selbstverständlichen Inventar<br />
gehören eine Klassenbibliothek,<br />
eine Spiele-Ecke, der Laptop mit<br />
Internetzugang und DVD-Player<br />
für Musik und Filme.<br />
So heißt es mit Recht in dem<br />
Gedicht einer anderen Schülerin:<br />
„Ich habe das, was ihr nicht<br />
hattet, meine Klasse ist gut ausgestattet!“<br />
Übersichtlichkeit erleichtert<br />
das Lernen<br />
Gleich neben der Tür fallen dem<br />
Betrachter, der noch eine lehrende<br />
und nicht eine lernende<br />
Schule wie diese besucht hat,<br />
mehrere Reihen laminierter<br />
Kärtchen auf. Da steht dann z.B.<br />
„Schreibgespräch, Schüler unterrichten<br />
Schüler, Lernen an<br />
Stationen, Brainstorming, Mind<br />
Map, Gruppenpuzzle und Advance<br />
Organizer“. Und warum<br />
haben manche dieser Kärtchen<br />
einen grünen Punkt? Hier markieren<br />
die Kolleg/innen Unterrichtsformen<br />
und Arbeitstechniken,<br />
die sie in dieser Klasse<br />
eingeführt und eingeübt haben.<br />
So wird jede Lehrkraft daran erinnert,<br />
dass es außer dem vertrauten<br />
Frontalunterricht viele<br />
andere Organisationsformen<br />
für Lernen gibt, die er in seinem<br />
Fachunterricht in entsprechende<br />
Arbeitsaufträge problemlos integrieren<br />
kann. Und wenn dazu<br />
Vierertische gebraucht werden<br />
– voilà, dann werden sie eben<br />
schnell und leise hingerollt.<br />
Neben dieser „Lehrerinfo“ hängen<br />
Briefumschläge mit Fenstern,<br />
in die wöchentlich andere<br />
Namenskärtchen gesteckt werden<br />
können: 14 Klassenämter<br />
oder –dienste gibt es, die jeweils<br />
von einem Zweierteam wahrgenommen<br />
werden und die deutlich<br />
machen, dass die Schüler<br />
Mitverantwortung für eine ungestörte<br />
Arbeitsatmosphäre, für<br />
einen angenehm und ordentlich<br />
gestalteten Raum und für einen<br />
konfliktfreien, sich an demokratische<br />
Spielregeln haltenden<br />
Umgang miteinander überneh-<br />
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