PDF Download (11,7 MB) - Michael Siffrin
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„Eine Klasse voller Asse“<br />
Das Projekt „Ganztagsklasse am HWG“<br />
von Anne Schnier, Journalistin im Auftrag der Kinder- und Jugendstiftung<br />
„Eine Klasse voller Asse“ – So<br />
lautet die Zeile eines Gedichts,<br />
das eine Schülerin der ersten<br />
Ganztagsklasse des Hochwald-<br />
Gymnasiums in Wadern geschrieben<br />
hat. Darin zeigt sich<br />
der Stolz und die hohe Identifikation<br />
mit ihrer Klasse und<br />
Schule, die das eingeschworene<br />
Team von 26 Schüler/innen und<br />
12 Mitgliedern des multiprofessionellen<br />
Pädagogenteams, die<br />
gemeinsam mit dieser Modellklasse<br />
leben und lernen, bei allen<br />
sprachlichen, sozialen, musikalischen<br />
und bildnerischen<br />
Aktivitäten zum Ausdruck<br />
bringt.<br />
Der Vorschlag zu dem Projekt<br />
„Ganztagsklasse am HWG“<br />
kam 2008 aus dem Kollegium.<br />
Fast einstimmig beauftragte<br />
die Gesamtkonferenz des über<br />
50 Jahre alten Gymnasiums die<br />
Steuergruppe „Selbständige<br />
Schule“ mit der Konzeptentwicklung.<br />
Nach neunmonatiger<br />
Vorbereitungszeit startete im<br />
Schuljahr 2009/10 das Modellvorhaben<br />
mit einem Team aus<br />
80<br />
acht Lehrerinnen und Lehrern,<br />
einer Integrationslehrerin und<br />
einem Integrationshelfer sowie<br />
einem Sozialpädagogen und<br />
einer Erzieherin. Herr Wagner,<br />
der die Schule seit 19 Jahren leitet,<br />
weist stolz darauf hin, dass<br />
über 70 Prozent der Kollegen<br />
dieses Projekt unterstützten,<br />
z.B. durch die Bereitstellung<br />
von Deputatstunden, und mittlerweile<br />
die Initiativen für viele<br />
der damit verbundenen, für ein<br />
traditionelles Gymnasium ungewohnten<br />
und mutigen Innovationen<br />
eher von den Kollegen<br />
als von ihm ausgehen.<br />
Aus Sicht der beteiligten Lehrer/innen<br />
ist allerdings ein<br />
wesentlicher „Treiber“ bei der<br />
Umsetzung der gemeinsamen<br />
Pläne die nicht nur wohlwollende,<br />
sondern auch tatkräftige<br />
organisatorische Unterstützung<br />
des Schulleiters. Er versteht<br />
es, für die Vision einer zeitgemäßen<br />
Schule nicht nur „Komplizen“<br />
im Kollegium zu finden,<br />
sondern auch Sponsoren im<br />
kommunalen Umfeld, die sich<br />
vom innovativen Schulkonzept<br />
motivieren lassen. Er nutzt zum<br />
richtigen Zeitpunkt günstige<br />
Umstände, die eine Bündelung<br />
räumlicher, personaler und finanzieller<br />
Ressourcen in Aussicht<br />
stellen. Da bietet sich die<br />
Gelegenheit, das Gebäude eines<br />
ehemaligen Berufsbildungszentrums<br />
in einen Erweiterungsbau<br />
der bislang bestehenden Schule<br />
umzuwandeln, und da gibt es<br />
eine Innenarchitektin, die ihre<br />
Expertise für die Gestaltung von<br />
Ganztagsschulen in Einklang mit<br />
den Bedürfnissen derer bringt,<br />
die sich ganze Tage in den von<br />
ihr gestalteten Räumen aufhalten<br />
müssen. Da gelingt es, für<br />
die mehr als 850 Schüler/innen,<br />
die aus vielen umliegenden Zubringergemeinden<br />
kommen, einen<br />
eigenen Busbahnhof direkt<br />
vor der Schule zu bekommen.<br />
„La vie est belle“<br />
Beim Eintritt durch die Glastür<br />
in das gemeinsame Gebäude der<br />
Ganztagsklasse und der Oberstufe<br />
fällt der Blick des Besuchers<br />
im Vorraum auf die Informationstafel<br />
der Steuergruppe<br />
„Selbständige Schule“, einem<br />
Schul-Entwicklungsprogramm<br />
des saarländischen Bildungsministeriums,<br />
an dem auch<br />
das Hochwald-Gymnasium teilnimmt.<br />
Mit der Teilnahme an<br />
diesem Programm werden der<br />
Schule Entscheidungsspielräume<br />
zugebilligt, die ihr die Erpro-