PDF Download (11,7 MB) - Michael Siffrin
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Internationale Gruppe sprühte vor Harmonie<br />
Bericht über die Tätigkeit als Begegnungsschülerin beim PAD<br />
von Melinda Tanriverdi, <strong>11</strong>DeH<br />
Ich begegnete der Gruppe 31,<br />
also den Gewinnern des internationalenDeutschwettbewerbes<br />
des Pädagogischen Austauschdienstes,<br />
zum ersten Mal<br />
beim Empfang am Hauptbahnhof<br />
in Merzig und durfte sie in<br />
Wadern willkommen heißen.<br />
Nach ein paar Minuten ungeduldigen<br />
Wartens, der Zug hatte<br />
sich verspätet, stand die Gruppe<br />
auf dem Bahnsteig vor mir. Es<br />
gab ein großes Hallo, als ob die<br />
Teilnehmer, die gerade aus Berlin<br />
angereist waren, mich längst<br />
kannten. Ich würde sie nach<br />
zwei Wochen Aufenthalt in Wadern<br />
nach München begleiten.<br />
Gleich zu Anfang konnte ich<br />
feststellen, wie die Harmonie in<br />
dieser Gruppe nur so sprühte –<br />
ein guter Zusammenhalt und<br />
feste Freundschaften waren<br />
längst entstanden.<br />
Während dieser zwei Wochen in<br />
Wadern war das einzig Gewöhnungsbedürftige,<br />
dass die Preisträger<br />
in Deutsch unterrichtet<br />
werden und auch das Schulsystem<br />
kennen lernen sollten,<br />
was ihnen nicht so passte, da<br />
76<br />
sie alle hervorragend Deutsch<br />
sprachen und eigentlich Ferien<br />
hatten. Zum Glück haben sie<br />
aber diese Aufgabe mit Bravur<br />
be- und überstanden. Von der<br />
Schule abgesehen lief meiner<br />
Meinung nach alles reibungslos.<br />
Die Preisträger bekamen direkt<br />
am Anfang eine Mensakarte, mit<br />
der sie in der Mittagspause in<br />
der Schule essen konnten, und<br />
am Unterricht war auch nichts<br />
auszusetzen. Allerdings hätten<br />
mehr Ausflüge organisiert werden<br />
können. Außer nach Trier<br />
fand nur noch eine Fahrt nach<br />
Saarbrücken statt. Dass sie dort<br />
nur den Saarländischen Rundfunk<br />
besuchten und nichts von<br />
der Hauptstadt des kleinsten<br />
Bundeslandes sehen konnten,<br />
bedauerten die Teilnehmer.<br />
Entgegen der ursprünglichen<br />
Planung oblag es also den Familien,<br />
in denen die internationalen<br />
Gäste untergebracht waren,<br />
Ausflüge zu organisieren.<br />
Mein Gast war Uvangua Kahungi<br />
aus Namibia, mit der es<br />
keinerlei Probleme gab, zu kommunizieren<br />
und Spaß zu haben.<br />
Wir waren am Schloss Dagstuhl<br />
in Wadern, am Losheimer Stausee,<br />
in Luxemburg, an der Saarschleife<br />
und an den Schleusen.<br />
Außerdem aßen wir türkisch,<br />
da meine Eltern aus der Türkei<br />
kommen, deutsch, chinesisch<br />
und italienisch. Alle zusammen<br />
gingen wir ins Kino und schauten<br />
uns INCEPTION an. Bewun-<br />
dernswert dabei fand ich, dass<br />
ausnahmslos alle den Film problemlos<br />
verstanden.<br />
Am meisten bin ich stolz darauf,<br />
dass ich Uvy Rad fahren beigebracht<br />
habe. Es war eine spontane<br />
Aktion, nachdem sie mir<br />
verraten hatte, dass sie noch<br />
nie auf einem Fahrrad gesessen<br />
hatte, was ich zuerst nicht glauben<br />
konnte. Danach standen<br />
tägliche Fahrradtouren auf dem<br />
Programm - natürlich mit Helm<br />
- entweder mit meinem 10 jährigen<br />
Bruder Ziya oder mit mir.<br />
Ab und zu trafen sich einzelne<br />
Teilnehmer und unternahmen<br />
etwas wie Eisessen oder die<br />
Seele baumeln lassen im Park.<br />
Schließlich waren am Ende dieser<br />
zwei ereignisreichen Wochen<br />
alle zufrieden, und wir<br />
fuhren gemeinsam nach München.<br />
Wieder am Hauptbahnhof<br />
in Merzig wurde die Gruppe -<br />
und ab da konnte ich mich auch<br />
endlich als Teil dieser Gruppe<br />
bezeichnen - von Raphael Hoffmann,<br />
dem Reiseleiter, pünktlich<br />
empfangen. Auch ich wurde<br />
sehr herzlich empfangen und<br />
war darauf eingestellt, meine<br />
Rolle als Begegnungsschülerin<br />
von jetzt an voll aus zu leben.<br />
Ich wollte in Zukunft aber auf<br />
gar keinen Fall die Mutterrolle<br />
übernehmen, sondern lediglich<br />
Ansprechperson auf dem Niveau<br />
der Preisträger sein. In München<br />
angekommen trafen wir<br />
auf Silvia, die Reiseassistentin,