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Vergleichende Grammatik - Bertelsmann Gütersloh
Vergleichende Grammatik - Bertelsmann Gütersloh
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94- " 38. Perfekt und Imperfekt.<br />
Zust"nde in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft<br />
gebraucht wird, das semitische Imperfekt dagegen f"r<br />
andauernde bezw. als andauernd vorgestellteHandlungen<br />
oder Zust"nde in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.<br />
Im Einzelnen liegtjedoch die Sache vielfach<br />
so, da" der eine semitische Dialekt f"r genau<br />
denselben<br />
Fall das Imperfekt anwendet, wo der andere das Perfekt<br />
gebraucht und umgekehrt. Das Gleiche gilt auch<br />
f"r "ltere und j"ngere Sprachperioden eines und desselben<br />
Dialekts. Diese auffalligeErscheinung<br />
l""t sich<br />
kaum anders erkl"ren, als da" die Afformativ- und<br />
Pr"formativflexion urspr"nglichgleiche Bedeutung aufwiesen<br />
und erst im Laufe der Zeit in ihrer Bedeutung<br />
differenziert und in den einzelnen Sprachen und Sprachperioden<br />
mit einer bestimmten Bedeutungsnuance verkn"pft<br />
wurden, vielfach mit der gleichen, zuweilen<br />
aber auch gerade mit einer entgegengesetzten Bedeutung<br />
in dem einen Dialekte gegen"ber dem anderen.<br />
Ob aus der urspr"nglichenGleichwertigkeitvon Perfekt<br />
und Imperfekt der weitere Schlu" gezogen<br />
werden<br />
darf, da" urspr"nglich"berhaupt nur die eine Flexionsart<br />
im Semitischen vorhanden war, sei es die Pr"formativ-<br />
oder Afformativflexion,ist schwer zu sagen.<br />
Verschiedene Anzeichen scheinen allerdings daf"r zu<br />
sprechen, da" der Pr"formativflexion (Imperfekt)gr""ere<br />
Urspr"nglichkeitzukommt. Auch der Vergleich mit<br />
dem Hamitischen bringt keine endgiltigeEntscheidung,<br />
insofern die kuschitischen Sprachen blo" ein "quivalent<br />
der semitischen Pr"formativflexion aufweisen (s." 40 "),<br />
andererseits das "gyptische blo" ein solches der Afformativflexio<br />
(s." 39<br />
b).