Universität Bayreuth - Die Welt
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7. Auswirkung verschiedener Szenarien auf die Portfolioentwicklung<br />
Für den deutschen Wertpapierinvestor ist festzuhalten, dass er mit einem deutschen im<br />
Vergleich zu einem europäischen Home Bias Portfolio aus Rendite-/ Risikogesichtspunkten<br />
geringfügig besser investiert war. Jedoch wiesen beide Home Bias Portfolios bei der<br />
Gegenüberstellung sowohl mit den prozentual gleichverteilten, als auch den MVP-Portfolios<br />
erhebliche Schwächen in ihrer Rendite-/ Risikoposition auf. Mit der Investition in die<br />
alternativ aufgezeigten Portfolios hätte der deutsche Privatinvestor seine Rendite zum Teil<br />
beträchtlich steigern und zeitgleich sein Risiko reduzieren können. Durch die Investition in<br />
mehrere Assetklassen, die zum Teil auch in Krisenzeiten gering positiv bzw. sogar negativ<br />
miteinander korreliert waren, wäre der Anleger von den zum Teil sehr starken negativen<br />
Wertentwicklungen seiner Home Bias Depots verschont geblieben. Zwar wäre auch die<br />
anschließende Aufwärtsralley geringer ausgefallen, nur hätte der Investor die Krisen mit<br />
einem höheren Kapitalstock im Depot überstanden. Dem deutschen Privatinvestor ist somit<br />
anzuraten, sein Portfolio neben Aktien und Renten in weitere Assetklassen gestreut<br />
aufzustellen. Je nach Risikoneigung kann er sich entweder an dem im Vorfeld aufgezeigten<br />
heuristischen Modell oder den MVP-Modellen orientieren. Im Folgenden sollen die<br />
vorgestellten Portfolios durch die Simulation dreier Krisenszenarios einem Robustheitscheck<br />
unterzogen werden.<br />
7. Auswirkung verschiedener Szenarien auf die Portfolioentwicklung<br />
7.1 Ableitung und Beschreibung der Zukunftsszenarien<br />
Um dem Investor die Auswirkungen möglicher Kursszenarien auf seine Wertpapieranlage<br />
exemplarisch aufzuzeigen, werden im Folgenden drei Szenarien entwickelt. <strong>Die</strong>se Szenarien<br />
sind hypothetischer Natur, da sie zeitgleich extreme Verwerfungen aller ausgewählten<br />
Assetklassen unterstellen. Der Anleger soll mit diesem Konstrukt Implikationen erhalten,<br />
welchen Auswirkungen seine gewählte Portfoliokombination in Bezug auf die Rendite-/<br />
Risikoposition ausgesetzt ist und wie er diese verbessern könnte.<br />
Es wird die Robustheit des jeweiligen Portfolios (Home Bias, 1/n-Heuristik und MVP-<br />
Portfolios) unter verschiedenen Umweltzuständen getestet. Auf Basis der im Abschnitt 6<br />
zugrunde gelegten monatlichen Renditen werden für den 20 Jahreszeitraum drei Gruppen<br />
gebildet. Das 25%-Quantil beschreibt hierbei das Bad-Case-, das 75%-Quantil das Good-<br />
Case-Szenario. <strong>Die</strong> 50% dazwischenliegenden Werte bilden die Berechnungsgrundlage für<br />
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Beitrag zum Postbank Finance Award 2011