Universität Bayreuth - Die Welt
Universität Bayreuth - Die Welt
Universität Bayreuth - Die Welt
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
1. Einleitung<br />
1. Einleitung<br />
Am 01. Januar 1999 führten elf EU-Länder den Euro (EUR) als gesetzliches Zahlungsmittel<br />
ein. <strong>Die</strong> europäische Währungsunion (EWU) sollte für eine Erleichterung des Warenverkehrs<br />
innerhalb der Mitgliedstaaten und eine erhöhte Wettbewerbsfähigkeit des europäischen<br />
Marktes im internationalen Vergleich sorgen, sowie die Stabilität des Preisniveaus garantieren.<br />
<strong>Die</strong> Stabilität der Währungsgemeinschaft ist durch die zurzeit angespannte Haushaltslage<br />
einiger Mitgliedstaaten nun allerdings in Frage gestellt. Verschärfend wirken zudem die von<br />
Seiten der Staaten durchgeführten Maßnahmen zur Stabilisierung bzw. Rettung einiger<br />
Banken und Unternehmen, die durch die Finanzmarktkrise unter Druck geraten waren. 1 <strong>Die</strong>se<br />
prekäre haushaltspolitische und volkswirtschaftliche Konstitution einzelner EWU-<br />
Mitgliedsstaaten erschwert deren (Re-)Finanzierung auf dem Kapitalmarkt. Sichtbar wird dies<br />
bei Betrachtung der Risikoaufschläge, die Investoren im Vergleich zu bonitätsstarken<br />
Schuldnern verlangen. <strong>Die</strong> Prämien für Kreditausfallversicherungen der betroffenen Länder<br />
stiegen nach Bekanntwerden der haushaltspolitischen Situation teils deutlich an. Erst durch<br />
den Beschluss gezielter Stabilitätsmaßnahmen wie z.B. den sog. Rettungsfonds beruhigte sich<br />
die Lage auf den europäischen Bondmärkten temporär, wurde jedoch von der Nachricht über<br />
weitere instabile, sich in Zahlungsschwierigkeiten befindliche Länder, wieder volatiler.<br />
Durch die Interdependenzen der Stabilitätsmaßnahmen weitete sich die Problematik<br />
steigender Refinanzierungszinssätze sogar auf bislang als sehr stabil geltende Volkswirtschaften<br />
wie die Bundesrepublik Deutschland aus. So stiegen die Renditen der zehnjährigen<br />
Bundesanleihen im Zeitraum 1. September 2010 bis 02. Dezember 2010 von ca. 2,10% auf ca.<br />
2,85% an. Investoren befürchten mittlerweile, dass auch der deutsche Staatshaushalt von der<br />
Schuldenkrise belastet wird. <strong>Die</strong>s hätte für einen durchschnittlichen Privatanleger, der neben<br />
seinem Wohnsitz auch seinen Arbeitsplatz in Deutschland hat, weitreichende Folgen. 2<br />
<strong>Die</strong>se Arbeit hat sich in Folge dessen zum Ziel gesetzt, Auswirkungen verschiedener (Krisen-)<br />
Szenarien (z.B. Auswirkungen der sog. Euro-Schuldenkrise) auf das Portfolio eines deutschen<br />
1 Vgl. Deutsche Bundesbank (2010): Finanzstabilitätsbericht 2010, S. 9. http://www.bundesbank.de/download/volkswirtschaft/<br />
finanzstabilitaetsberichte/finanzstabilitaetsbericht2010.pdf (Abruf am 05.03.2011).<br />
2 Vgl. Gerth et al. (2010): Dem Rettungsschwimmer geht die Kraft aus, in: Wirtschaftswoche Nr. 49, 06.12.2010, S. 98-103.<br />
1<br />
Beitrag zum Postbank Finance Award 2011