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Universität Bayreuth - Die Welt

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9. Fazit<br />

9. Fazit<br />

Durch die Finanz- und Euro-Krise wurde das Anlageverhalten der deutschen Privatinvestoren<br />

deutlich verändert. <strong>Die</strong> vorliegende Arbeit zielt daher darauf ab, Portfolios von privaten<br />

deutschen Investoren in Bezug auf die Rendite und Volatilität unter Beachtung der<br />

Portfoliozusammensetzung zu beurteilen und Optimierungsvorschläge zu unterbreiten.<br />

Anzumerken ist, dass im Rahmen der Bildung des europäischen Währungsraums die Tendenz<br />

zu einem europäischen Portfolios zu erkennen ist und die Ergebnisse der Arbeit somit bedingt<br />

auf Investoren des EWR übertragbar sind.<br />

Bei der vollzogenen Analyse zeigten sich zwei wesentliche Malusse in den durchschnittlichen<br />

privaten deutschen Portfolios. Einmal ist dies der überdurchschnittliche Investitionsgrad in<br />

heimische Anlagen. Zwar hat sich dieser durch die Einführungen der europäischen<br />

Gemeinschaftswährung abgeschwächt, aber zumindest auf Europa ist er festzustellen. Zum<br />

anderen stellte sich heraus, dass private Investoren überproportional in die Assetklassen<br />

Aktien und Anleihen investiert sind.<br />

Es ist zu konstatieren, dass weder das Home Bias Portfolio, das Minimum-Varianz-Portfolio<br />

noch das 1/n-Portfolio durchgehend überlegen ist. Aus den durchgeführten empirischen<br />

Analysen geht allerdings hervor, dass die derzeitig vorherrschende Portfoliostruktur des<br />

durchschnittlichen deutschen Wertpapieranlegers nicht rendite- und volatilitätsoptimal ist.<br />

<strong>Die</strong>ses Ergebnis gibt sich unabhängig von der Wahl der Vergleichsmethode – also in diesem<br />

Rahmen nach einer 1/n-Heuristik oder nach der Berechnung mit einem Minimum-Varianz-<br />

Portfolios. Besonders in Krisenzeiten ist die Performance der privaten Portfolios durch ihre<br />

Aktienlastigkeit deutlich schlechter, als die der beiden Benchmark-Portfolios. Denn während<br />

der private Wertpapieranleger regelmäßig erhebliche Anteile seines Investitionsvermögens in<br />

Aktien und Anleihen investiert, wird mit Hilfe des Minimum-Varianz-Portfolios und<br />

konsequenterweise auch mit dem Portfolio nach der 1/n-Heuristik breit diversifiziert. <strong>Die</strong>s<br />

erlaubt es einerseits den Verlust in Krisenzeiten zu minimieren und dies auch mit einer<br />

geringeren Volatilität. <strong>Die</strong> deutschen Privatanleger haben im Nachgang der Finanzkrise<br />

mehrheitlich geäußert, zum Schutz vor zukünftigen Krisen die Portfolios an die eigenen<br />

Risikopräferenzen anpassen zu wollen. Daher ist dem heimischen Privatanleger zu empfehlen,<br />

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Beitrag zum Postbank Finance Award 2011

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