Universität Bayreuth - Die Welt
Universität Bayreuth - Die Welt
Universität Bayreuth - Die Welt
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
8. Implikationen für den deutschen Privatanleger<br />
im Mid-Case-Fall nahezu gleichauf mit der des 1/n heuristischen Modells. Im Good-Case-<br />
Szenario dominiert die Rendite des gleichverteilten Portfolios die des MVP-Depots, im Bad-<br />
Case-Fall ist dies umgekehrt der Fall. Bei Betrachtung der Mittelwerte der vier<br />
Portfoliozusammensetzungen fällt auf, dass Portfolio mit der naiven Verteilung sehr nahe an<br />
dem Durchschnitt der vier Portfolios liegt.<br />
Festzuhalten bleibt, dass der Investor auf Basis dieser Erkenntnisse die Möglichkeit hat, die<br />
Rendite-/ Risikoposition seines Portfolios unter dem Einfluss möglicher Szenarien zu<br />
optimieren. Auch ohne komplexe Berechnungen zu einem MVP wäre es dem Privatinvestor<br />
möglich, zum Beispiel durch eine 1/n heuristische Verteilung von den positiven Aufwärtsbewegungen<br />
der Assetklassen zu profitieren, ohne in Abwärtsbewegungen starken Wertschwankungen<br />
ausgesetzt zu sein. Im Folgenden sollen die Erkenntnisse dieser Arbeit in den<br />
Implikationen für den deutschen Privatanleger verarbeitet werden. Zudem wird ein Vorschlag<br />
erstellt, wie ein Privatinvestor auf einfache und kostengünstige Art und Weise in ein<br />
gleichverteiltes Fünf-Assetklassenportfolio investieren kann.<br />
8. Implikationen für den deutschen Privatanleger<br />
8.1 Erkenntnisse und Anwendbarkeit der Ergebnisse für den deutschen<br />
Privatanleger<br />
Aus den Ergebnissen dieser Arbeit lässt sich für den Wertpapieranleger die Schlussfolgerung<br />
ziehen, dass ein Investment in ein breit gestreutes Assetklassenportfolio die Rendite-/<br />
Risikoposition der Anlage verbessert. Ausgewählte Assetklassen, wie z.B. Währungen und<br />
Gold, wiesen auch in den untersuchten Krisenzeiten eine gering positive bzw. negative<br />
Korrelation zu den in deutschen Wertpapierdepots dominierenden Assetklassen Aktien bzw.<br />
Renten auf. 161 Der hierdurch erzielte Risikodiversifikationseffekt trug besonders in<br />
Downsidephasen der Aktien- und Rentenmärkten zur Stabilisierung des Portfolios bei. 162 <strong>Die</strong><br />
dargelegten Berechnungen zeigen, dass ein heuristisches Fünf-Assetklassen-Portfolio im<br />
Vergleich zu typisch deutschen Wertpapieranlegerdepots in den untersuchten Vergangenheitszeiträumen<br />
eine höhere Rendite und / oder eine geringere Volatilität aufweist. Auch unter<br />
161 Zudem sind ausgewählte Assetklassen (z.B. Rohstoffe) bei steigender Inflation weniger betroffen als andere (z.B. Anleihen). Nähere<br />
Ausführungen hierzu siehe in Kapitel 3.1.<br />
162 Vgl. hierzu auch Abschnitt 6.2.<br />
40<br />
Beitrag zum Postbank Finance Award 2011