Universität Bayreuth - Die Welt
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8. Implikationen für den deutschen Privatanleger<br />
Verschiebung des Wirtschaftswachstums von den großen Industrienationen (z.B. USA,<br />
Deutschland, Japan) hin zu den aufstrebenden Volkswirtschaften bzw. Emerging Markets<br />
(z.B. China, Brasilien, Indien, Russland) bedingt eine Berücksichtigung der Wertpapiertitel<br />
aus diesen Ländern. 166 Neben einer ausgewogenen Länderallokation sollte auch eine Streuung<br />
in verschiedene Branchen angestrebt werden, um weitere Diversifikationsvorteile innerhalb<br />
einer Assetklasse zu erhalten.<br />
8.2 Produktorientierte Abbildung der internationalen Diversifikationsstrategie<br />
durch ETFs<br />
Im Rahmen seiner Vermögensallokation soll der Anleger die Möglichkeit erhalten, die zuvor<br />
dargestellten Ergebnisse einfach und kostengünstig in seine Wertpapierstrategie zu<br />
implementieren. Zudem soll die Sicherheit der Anlage im Falle der Insolvenz der Kapitalanlagegesellschaft<br />
bzw. des Emittenten gewährleistet sein. <strong>Die</strong> Replikation der Strategien (1/n<br />
Heuristik und MVP-Ansatz) ist durch verschiedene Varianten denkbar. Neben der Abbildung<br />
und Gewichtung der einzelnen gewählten Indizes (z.B. über ETFs) kann der Investor auf<br />
verschiedene alternativ am Markt angebotene Anlagevehikel (z.B. Investmentfonds,<br />
Zertifikate etc.) zurückgreifen. Meist beinhalten die zuletzt genannten Produkte jedoch selbst<br />
eine eigene Strategie (u.a. einen aktiven Managementansatz, Value- vs. Growth-Ansatz) und<br />
weisen im Vergleich zu ETFs höhere laufende Kosten (z.B. höhere Managementgebühren)<br />
auf. 167<br />
Daher wird empfohlen, dem Anleger ein möglichst simples Anlagevehikel anzubieten,<br />
welches die Vorzüge eines Investmentfonds (u.a. Insolvenzschutz durch Sondervermögen,<br />
Diversifikation) mit den Vorteilen einer Aktie (u.a. Handelbarkeit) verbindet. Im Optimalfall<br />
sollte ein solches Produkt sparplanfähig sein, um auch durch monatliche Sparraten bedient<br />
werden zu können. Nach Meinung der Autoren erfüllen ETFs die genannten Merkmale und<br />
stellen dem Anleger durch geeignete Kombinationen verschiedener ETFs in einem Produkt<br />
bzw. einer Kombination mehrere Einzel-ETFs ein geeignetes Vehikel dar. 168<br />
166 Für eine Begründung zur Wahl des MSCI World Index zur Abbildung der Anlageklasse Aktien siehe Kapitel 5.1.<br />
167 Für eine vergleichende Darstellung siehe Abschnitt 3 sowie Tabelle 2: Vergleich zwischen ETFs, (Index)Zertifikaten und klassischen<br />
Investmentfonds.<br />
168 <strong>Die</strong> Möglichkeit der Kombination mehrerer ETFs in einem Produkt, die eine in dieser Arbeit dargestellte Strategie verfolgen, müsste zur<br />
Sicherheit juristisch geprüft werden. Generell gibt es bereits Dach-ETF-Konstrukte auf dem Markt, welche vermehrt einen aktiven<br />
Managementansatz verfolgen und somit die Gebührenstruktur im Vergleich zu Einzel-ETFs erhöht ist. Der gewählte Ansatz erfolgt in<br />
Anlehnung an den ETF-Provider/ Lyxxor (=ETF-Tochter der Societe General).<br />
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Beitrag zum Postbank Finance Award 2011