16.11.2012 Aufrufe

Ausgabe 1/2011 - Deutsche Olympische Gesellschaft

Ausgabe 1/2011 - Deutsche Olympische Gesellschaft

Ausgabe 1/2011 - Deutsche Olympische Gesellschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Alba sorgt für Andrang unterm Korb<br />

Ein beispielhaftes Modell für das Zusammenwirken<br />

von Schule und Verein Von Jochen Frank<br />

Ein Basketball sollte es sein. Musste es sein. Samuels<br />

Wunsch zum Geburtstag. Zehn ist er geworden. Mit<br />

dem Ball möchte er üben. Tippen, dribbeln, passen,<br />

werfen, tippen, dribbeln, passen, werfen… Die Großeltern<br />

haben ihm den Wunsch erfüllt. Modell Rainbow, Größe 5.<br />

Basketball ist - neben Flöte spielen und Nintendo - Samuels<br />

große Leidenschaft. "Weil's Spaß macht." Einleuchtende<br />

Erklärung. "Und weil ich ganz gut werfen kann. Und weil's<br />

mehr Punkte gibt als im Fußball, wenn man getroffen hat."<br />

Einen, zwei oder gar drei. Mit den Zahlen hat er's. Mathe<br />

macht er gern. Und Sport? Im Winter am liebsten Ski fahren.<br />

Seit kurzem eben Basketball. Einmal in der Woche. Immer<br />

donnerstags.<br />

Nach anstrengendem Unterricht genau das Richtige, um dem<br />

Drang nach Bewegung freien Lauf zu lassen. Für Samuel und<br />

die anderen Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren. Sie<br />

hatten sich gemeldet, als Alba Berlin 2010 mit Beginn des<br />

neuen Schuljahres an der Evangelischen Schule Berlin-Mitte<br />

für die Arbeitsgemeinschaft geworben hatte.<br />

"Alba macht Schule" heißt<br />

das Programm, mit dem der<br />

Basketball-Bundesligist<br />

Kinder für das Spiel unter<br />

den Körben begeistern will.<br />

Ein beispielhaftes Modell für<br />

das Zusammenwirken von<br />

Schule und Verein. Bereits<br />

vor fünf Jahren wurde die<br />

Initiative ins Leben gerufen.<br />

Mittlerweile sind es rund<br />

1500 Kinder, die an 80<br />

Schulen in Berlin und im<br />

Land Brandenburg Basketball<br />

spielen. Die Evangelische<br />

Schule im Zentrum Berlins<br />

gehört seit 2007 zu den<br />

Partnern des renommierten<br />

Vereins.<br />

700 junge Korbjäger bevölkerten<br />

Mitte Januar zur<br />

Geburtstagsfeier in der O²<br />

28<br />

Verantwortung und Engagement: Henning Harnisch<br />

World das Hallenparkett. Ausgestattet mit den schmucken<br />

Jubiläumshemden in Gelb, zeigten sie den Besuchern der<br />

Bundesligapartie zwischen Alba und Phoenix Hagen in der<br />

Halbzeit, wie lebendig das Projekt der Alba-Jugend ist. Und<br />

ein Beweis, "wie harmonisch Kinder und Jugendliche aus den<br />

unterschiedlichsten Kulturen und Bildungsgruppen beim<br />

Basketball zusammenkommen". So formuliert es Ingo Weiss.<br />

Der Präsident des <strong>Deutsche</strong>n Basketball Bundes war zur<br />

Gratulationscour nach Berlin geeilt. Den Alba-Verantwortlichen<br />

bescheinigte der 47-Jährige "viel Herzblut und hohes<br />

Engagement".<br />

Mit Herzblut dabei ist in der Tat Henning Harnisch, Vorreiter<br />

des Projekts und Ideengeber . Harnisch? Ein Name, der den<br />

meisten Kindern kaum ein Begriff sein dürfte. Die Eltern indes,<br />

die Alba und diese Sportart schon länger verfolgen, schnalzen<br />

mit der Zunge. Das war der blonde Schlaks mit den spektakulären<br />

Dunkings. "Flying Henning"… Olympia hat er erlebt. 1992 in<br />

Barcelona (Platz 7). Europameister war er. 1993 mit dem deutschen<br />

Team. Nationale Titel hat er in den 90er Jahren in Leverkusen<br />

und in Berlin en masse gesammelt. Neun in der Meisterschaft,<br />

fünf im Pokal.<br />

1998 hat er aufgehört. "Mit<br />

30 habe ich mir den Luxus<br />

geleistet zu studieren." Filmund<br />

Kulturwissenschaft.<br />

Abschluss 2004. Magister<br />

Artium. Doch Basketball ließ<br />

ihn nicht los. Vor sieben<br />

Jahren kehrte er zu Alba<br />

zurück. Zunächst Teammanager,<br />

später Sportdirektor, ist<br />

der 42-jährige gebürtige<br />

Marburger jetzt Vizepräsident<br />

und für die Nachwuchsförderung<br />

verantwortlich.<br />

Das liegt ihm. Der Erfolg ist<br />

Bestätigung und Ansporn<br />

zugleich. Wie hat es begonnen<br />

mit jenem Programm,<br />

das innerhalb von fünf<br />

Jahren so viele Kinder auf die

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!