Ausgabe 1/2011 - Deutsche Olympische Gesellschaft
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Sparkasse) "könnten wir das Programm<br />
nicht in diesem Umfang und<br />
nicht in dieser Qualität umsetzen",<br />
sagt Harnisch. "Man kann sich die<br />
schönsten Inhalte ausdenken, wenn<br />
kein Geld da ist, kann man es nicht<br />
praktizieren." Dazu gehört beispielsweise<br />
die Überlegung, wie die Kinder<br />
auch in der schulfreien Zeit beschäftigt<br />
werden können. Harnisch:<br />
"Zählen wir Ferien- und Feiertage<br />
mit den Wochenenden zusammen,<br />
kommen wir auf rund 170 freie<br />
Tage. Fast ein halbes Jahr! Ein Zeitraum,<br />
der viele Möglichkeiten bietet."<br />
Angebote für Camps und<br />
Begegnungen, auch im Ausland,<br />
werden dankbar angenommen.<br />
Wenn Henning Harnisch von Qualität spricht, meint er, "dass<br />
wir uns ständig selbst überprüfen, was besser gemacht werden<br />
könnte". Anders herum gesagt: 1500 Kinder sind "eine<br />
Größe, mit der wir arbeiten können". Die Grundlagen sind<br />
geschaffen. Jetzt kommt es darauf an, Projekt und Strukturen<br />
zu stabilisieren. Und - weitaus schwieriger - die Kinder bei<br />
der Stange zu halten.<br />
"Wenn's einem Kind zu langweilig wird, sucht es sich etwas<br />
Neues", weiß der Vater zweier Töchter (Ella/zwölf und<br />
Nina/sieben) selbst. Die "Große" der Harnischs gehört übrigens<br />
zu den 100 Mädchen, die bei<br />
Alba Basketball spielen.<br />
Damit es eben nicht langweilig wird,<br />
bedarf es guter Trainer, guter Lehrer.<br />
Eine aus der Schar der 53 Jugendtrainer,<br />
die Albas Programm mittragen,<br />
ist Ruth Seilheimer. Sie leitet<br />
jene Basketball-AG an der Evangelischen<br />
Schule Berlin-Mitte und<br />
arbeitet als Tandem-Lehrerin im<br />
Sportunterricht mit.<br />
In der Nähe von Mainz im ländlichen<br />
Rheinhessen aufgewachsen,<br />
hatte sie mit dem Spiel unter den<br />
Körben am Gymnasium in der fünften<br />
Klasse erste Bekanntschaft<br />
gemacht. Sogar zu deutschen Meisterehren<br />
und Berufungen ins deutsche<br />
Jugend-Auswahlteam hat sie es<br />
gebracht. Ohne Umschweife bekennt<br />
sie, dass ihr Trainingsumfang und<br />
Leistungsdruck auf Dauer zu viel<br />
wurden.<br />
30<br />
Stolz auf die Urkunde für Platz 2: Samuel<br />
Doch die diplomierte Sportwissenschaftlerin,<br />
die nach acht Berufsjahren<br />
in Köln und einem Abstecher in<br />
die USA zuletzt in München als<br />
Sporttherapeutin beschäftigt war,<br />
ist bestes Beispiel für Harnischs<br />
These: "Wer einmal Basketball<br />
gespielt hat, kehrt eines Tages wieder<br />
dahin zurück". Und wenn nicht<br />
als Spieler dann vielleicht als Trainer,<br />
Schiedsrichter oder in anderer Funktion.<br />
Ruth Seilheimer liebäugelte<br />
nach ihren eigenen Worten "schon<br />
längere Zeit mit Berlin und Henning<br />
Harnischs Vorhaben, möglichst viele<br />
Kinder zu Spiel, Sport und Spaß<br />
anzuregen".<br />
Und Spaß gehört dazu, wenn sie ihren kleinen Schützlingen<br />
die Basistechniken des Basketballs spielerisch vermittelt. Dass<br />
die 35-Jährige ebenso besonderen Wert auf "gemeinsames<br />
Miteinander und gegenseitiges Respektieren" legt, zahlte sich<br />
kürzlich schon aus. Im Vorrundenturnier der Alba-Grundschulliga<br />
belegte "ihr" ESBM-Team Rang zwei. Erfolgserlebnisse<br />
sind wichtig. Stolz präsentierte Samuel die Urkunde.<br />
Und Mannschaftsgefährte Jakob machte sich zum Sprecher<br />
aller: "Ruth ist die beste Trainerin, die's gibt." Wer weiß, ob<br />
nicht einer der beiden - oder ein anderer aus dem Team -<br />
eines Tages in der Startformation des Bundesligisten Alba<br />
Berlin auftaucht?<br />
Pausen-Motivation: Ruth Seilheimer mit ihrem ESBM-Team