3034_Stargardt Katalog 684 Inhalt - J.A. Stargardt
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„halb Ein-, halb Ausländer“<br />
299 MÖLLENDORFF, Wichard von, preußischer Generalfeldmarschall; Gouverneur von<br />
Berlin, 1724-1816. E.Br.m.U. Berlin 17.III.1800. 2 S. 4 o . Heftspuren. 300.–<br />
An (den Leutnant a.D. Lorenz Peter Christoph Ricaud de Tiregale vom Infanterie-Regiment des Feldmarschalls),<br />
der ihm eine Abhandlung, die Schützen betreffend, zugeschickt hatte.<br />
„... bin über denen beyden articlen mit ihnen ganz einverstanden bis auf Kleinigkeiten ad 1 – drückt es<br />
sich zu hart aus, wenn es heißtet, gar nicht Unterofficier zu werden, sondern ich würde sagen, daß er<br />
als Schütze eine ganze Reihe Jahre müßte gedient haben ... ad 2 würde es sich schon von sich selbst<br />
begeben, denn wenn wir ... lauter Einländer zu Schützen nehmen, als dann können sie schon nicht so<br />
viel zu Unterofficier gemacht werden. Die größeste Ursach lag darinn, daß wir halb Ein-, halb Ausländer<br />
zu Schützen nehmen solten ...“<br />
„noch einen Strahl von Hoffnung“<br />
300 CAROLINE, Königin von Bayern, Gemahlin König Maximilians I. Josef, Tochter des<br />
Erbprinzen Karl Ludwig von Baden, 1776-1841. E.Br.m.U. „Caroline Ch. v. Pf[alz]<br />
B[ayern]“. Amberg 3.IX.1800. 3 1 /2 S. 8 o . Mit Goldschnitt. Ein wenig braunfleckig, winzige<br />
Löcher. 240.–<br />
An ihren Hofprediger Ludwig Friedrich Schmidt (1764-1857), dem sie für ein Gebet dankt. – Bei ihrer<br />
Verheiratung im katholischen Bayern hatte sich die Prinzessin einen protestantischen Theologen aus<br />
der Heimat als Hofprediger ausbedungen; Schmidt war der erste in Bayern zugelassene protestantische<br />
Pfarrer.<br />
„Mit der innigsten Rührung, mein lieber Hof Prediger habe ich ihren Brief und das darin enthaltene<br />
Gebet erhalten. Der einfache, herzliche Ton in welchem es geschrieben ist, hat mir Thränen entrißen, -<br />
die schreckliche Erinnerung, verbunden mit meiner jetzigen traurigen Lage, stimmt mich zu den wehmütigsten<br />
Empfindungen.<br />
– Ich hatte, bis vor wenig Tagen, noch einen Strahl von Hoffnung, vor der Zeit meiner Entbindung<br />
nach München zurückkehren zu können, nun ist aber alles vorüber, und Gott weis wann mir je das<br />
Glück wieder zu Theil werden wird.<br />
– In Betreff der Geschichte des gewißen Simon Maier für welchen sich Gf Tattenbach intereßiert, gab<br />
mir der Churfürst dieselbe Antwort, welche er dem Mann selbst geben ließ ... alles was er thun könnte<br />
wäre die Sache mit Stillschweigen zu übergehn, da ein Verbrechen der Art, bei der Untersuchung nicht<br />
ungestraft könnte gelaßen werden ...“<br />
In Amberg, wohin der Hof vor den Franzosen geflüchtet war, wurde am 27. Oktober ihr Sohn Maximilian<br />
geboren. Erst nach dem Frieden von Lunéville (9.II.1801) konnte sie nach München zurückkehren.<br />
124 J. A. STARGARDT · BERLIN