Modell AVIATOR Blitzschnell Kunstflugjet

Vor nicht allzu langer Zeit war der Modellflug untrennbar auch
mit dem Modellbau verbunden. Die so genannten Schnellbausätze
bestanden aus vielen Einzelteilen aus Balsa- und Sperrholz. Ein
großer Bauplan zeigte genau, wo welches Bauteil zu verkleben
war und nach dem Rohbau musste alles sorgfältig verschliffen
und mit Papier bespannt oder bebügelt werden. Diese Zeiten
sind längst vorbei.
Mittlerweile sind insbesondere die Modelle für Einsteiger
sehr weit vorgefertigt und häufig aus geschäumten
Werkstoffen hergestellt. Entgegen diesem Trend bietet
die Firma Graupner mit ihrem Amigo IV einen echten
Einsteigersegler-Evergreen in Holzbauweise an. Neben
dem Kleinen Uhu und dem Dandy dürfte der Amigo
nicht weniger bekannt und für so manche Modellfliegerkarriere
verantwortlich sein. Den neu aufgelegten Amigo
IV gibt es als klassischen Holzbausatz mit vielen Einzelteilen
– oder auch in einer modernen ARF-Version, fertig
gebaut und bespannt.
Nur wenige einzelteile
Die ARF-Version kommt im bunt bedruckten Karton daher.
In der Schachtel befinden sich nur wenige, aber dafür weit
vorgefertigte Bauteile. Die Tragflächen liegen oben, der
Rumpf wird durch eine Art doppelter Boden im Karton
gut geschützt. Alle Teile sind in Folie eingeschweißt, die
Kleinteile in einer Tüte zusammengefasst. Die beiden
Tragflügelhälften sind in Balsa-Rippenbauweise aufgebaut
und bis zum Hauptholm beplankt. Die Oberfläche ist sauber
verschliffen und ohne jede Falte zweifarbig in Folie eingehüllt.
Die Festigkeit hinsichtlich Biegung und Torsion ist
als sehr gut zu bewerten. Auch die Flächensteckung in
Form zweier Torsionsstifte und des Rohrs zur Aufnahme
des Flächenstahls sind präzise ausgeführt, wie ein spontanes
Zusammenstecken der Flügelhälften zeigt.
Graupners Amigo in
vierter Generation. Auch
er hat das Potenzial,
wieder zig Einsteigern
die ersten Schritte
hin zum Modellflieger
zu erleichtern
Die Höhen- und Seitenleitwerke wurden ebenfalls in Balsa-
Bauweise erstellt und flugfertig bebügelt. Während am
Höhenleitwerk das Ruder mittels Klebestreifen befestigt
ist, besitzt das Seitenruder drei Vliesscharniere zur
Anbindung an das Leitwerk. Leider ist das Seitenruder
etwas verzogen. Das ist wohl eine Folge davon, dass es
oben und unten nicht abgesperrt aufgebaut wurde, sondern
lediglich mit kreisrunden Aussparungen zur
Gewichtseinsparung versehen ist.
Der Rumpf ist aus Balsa- und Balsasperrholz aufgebaut
und besitzt die für den Amigo charakteristische Verjüngung
zum Leitwerksträger hin. Das Bauteil ist ebenfalls
sauber verschliffen, faltenfrei und zweifarbig bebügelt. Die
Anlenkungsdrähte zu den Leitwerken sind bereits verlegt
und einseitig mit Gabelköpfen versehen. Die beiden Servos
werden unterhalb der Tragfläche relativ weit hinten eingebaut,
der vordere Rumpfbereich ist mangels Öffnung leider
nur sehr schwer zugänglich. Hier hätten wir uns bei der
Produktpflege eine etwas elegantere Lösung gewünscht,
da die Platzierung von Trimmblei und Empfängerakku
damit nicht gerade erleichtert wird.
Bau an einem Abend
Bei all der Vorfertigung ist es nicht verwunderlich, dass sich
der ARF-Amigo an nur einem ausgedehnten Bastelabend
fertigstellen lässt. Dazu verhilft nicht zuletzt die sehr ausführliche
Bauanleitung, welche nicht mit Hinweisen und
Bildern spart. Der Kleinteilebeutel enthält den Flächenstahl,
sämtliche Anlenkungsteile, einen Hochstarthaken und einige
Gummiringe, mit denen die Tragflächen auf den Rumpf
geschnallt werden. Auch ein Dekorsatz zur farblichen
Gestaltung des Modells fehlt nicht.
Begonnen wird mit dem Öffnen aller durch die Folie verschlossenen
Öffnungen am Rumpf und Höhenleitwerk.
www.modell-aviator.de
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