Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt, Ausgabe 9/2009
Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt, Ausgabe 9/2009
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KONSTITUIERENDE KAMMERVERSAMMLUNG<br />
Dr. Franz-Joseph Bartmann zu den Herausforderungen an den Vorstand<br />
Aktive Anteilnahme der Ärzte hilft<br />
bei der Lösung der Probleme<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
die Geschicke der Ärztekammer <strong>Schleswig</strong>-Holstein zu<br />
lenken und zu leiten, ist für alle Beteiligten eine immense<br />
Herausforderung. Unsere Pflichtmitglieder erwarten<br />
von uns zu Recht, dass wir ihre Interessen besser<br />
und zielgenauer wahrnehmen als dies einer vergleichbaren<br />
staatlichen Institution gelingen würde. Ärztinnen<br />
und Ärzte wollen und sollen sich im Verhältnis zu<br />
ihrer Kammer nicht als Bittsteller, sondern vielmehr als<br />
Empfänger von Serviceleistungen empfinden, die sie<br />
letztendlich mit ihrem Kammerbeitrag auch finanzieren.<br />
Dazu bedarf es in einer behördenartigen Struktur neben<br />
der Schaffung unmittelbarer zwischenmenschlicher<br />
Kommunikation aber auch technischer Lösungsansätze.<br />
Im Laufe dieser Wahlperiode hoffen wir mithilfe digitaler<br />
Kommunikationstechniken auf eine weitgehend papierlose<br />
Kommunikation zwischen Ärztinnen und Ärzten<br />
mit der Ärztekammer in allen Angelegenheiten, die bisher<br />
noch mit teilweise langen Antrags- und Bearbeitungszeiten<br />
bis hin zur persönlichen Vorsprache in Bad<br />
Segeberg verbunden waren.<br />
Voraussetzung hierfür ist allerdings der elektronische Arztausweis,<br />
der eine eindeutige Authentifizierung und die<br />
elektronische Signatur des Ausweisinhabers erlaubt.<br />
Wir haben bereits in diesem Jahr mit der <strong>Ausgabe</strong> an interessierte<br />
Antragsteller begonnen. Bedeutung hat dieser<br />
Ausweis auch für die ab 01.01.2010 verpflichtende<br />
Online-Datenübermittlung an die Kassenärztliche Vereinigung.<br />
Allerdings ist dieser Ausweis derzeit noch<br />
nicht geeignet für eine spätere Kommunikation mit der<br />
elektronischen Gesundheitskarte. Sofern man nicht den<br />
Zertifizierungsdiensteanbieter wechseln möchte, ist<br />
dann ein Austausch aber mit geringem Aufwand möglich.<br />
Eine ganz besondere Herausforderung wird die Organisation<br />
des 114. Deutschen Ärztetages im Juni 2011 in<br />
Kiel sein. Dieser Ärztetag wird schon deshalb besondere<br />
Aufmerksamkeit erfahren, weil die Neuwahlen zum Vorstand<br />
und damit vor allem des/der Präsidenten(in) und<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holsteinisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong><br />
Vizepräsident(innen) der Bundesärztekammer und des<br />
Deutschen Ärztetages gesetzter Tagesordnungspunkt<br />
sind.<br />
Ein Arbeitsschwerpunkt außerhalb der gesetzlich normierten<br />
Aufgaben wird in den nächsten Jahren sicherlich<br />
die Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung<br />
und anderen Gesundheitsberufen bei der Bewältigung<br />
der bereits erkennbaren ärztlichen Versorgungslücke<br />
vor allem in ländlichen Regionen, aber auch<br />
in der stationären Patientenversorgung sein. Das allgemein<br />
mit Ärztemangel umschriebene Phänomen ist<br />
nämlich nicht nur durch häufig geforderte Subventionierung<br />
durch die Politik oder gar Erhöhung der Zahl der<br />
Medizinstudienplätze zu lösen. Vielmehr sind wir als<br />
Körperschaften gefordert, alle Möglichkeiten, die das Berufs-<br />
und Sozialrecht bietet zu nutzen, um strukturelle und<br />
finanzielle Defizite, die der derzeitigen Situation auch zugrunde<br />
liegen, auszugleichen.<br />
In der kommenden Wahlperiode wird außerdem ein<br />
Wechsel in bedeutenden Führungspositionen innerhalb<br />
der hauptamtlichen Geschäftsführung stattfinden. Vom<br />
Geschick und von der Fortune bei der Neubesetzung<br />
hängt ganz wesentlich die Effizienz und Effektivität der<br />
Kammerarbeit und die Erreichung der oben erwähnten<br />
Zielvorstellungen ab.<br />
Sie alle können uns dabei helfen durch aktive Anteilnahme<br />
an der Kammertätigkeit, Anregungen und Hinweise,<br />
die uns bei der Einschätzung und Lösung von Problemen<br />
behilflich sind. Denn alle Ärztinnen und Ärzte sind<br />
als Pflichtmitglieder Teil der Ärztekammer und „Die da<br />
oben“ können nur so gut sein, wie „Sie da unten“ es gestalten.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Ihr<br />
Dr. Franz-Joseph Bartmann<br />
Präsident