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Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt, Ausgabe 9/2009

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SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

Dr. Doris Hartwig-Bade:<br />

„Es ist wichtig, dass der neue Kammervorstand die Interessen<br />

der angestellten und der niedergelassenen<br />

Ärzte vertritt. Ich erwarte, dass sich der Vorstand künftig auch öffentlich für die ambulant<br />

tätigen Kollegen stark macht . Weniger Engagement als in der Vergangenheit sollte<br />

der neue Vorstand dagegen in der neuen Legislaturperiode beim Thema Telematik und<br />

elektronische Gesundheitskarte zeigen. Damit würde der Vorstand den Interessen der<br />

meisten Ärzte entgegenkommen. Beim Thema Fortbildung wünsche ich mir, dass die Akademie<br />

als Einrichtung der Ärztekammer in Zukunft mehr Angebote für kleinere Fachgruppen<br />

wie etwa für uns HNO-Ärzte schafft. Dies können auch Angebote sein, die verschiedene<br />

Fachgruppen ansprechen. Ich halte es außerdem für wünschenswert, dass eine in<br />

der laufenden Legislaturperiode gepflegte Praxis fortgesetzt wird: der regelmäßige Informationsaustausch der Kammer<br />

mit den Berufsverbänden. Diese Treffen sollten unbedingt fortgesetzt werden.“ (Dr. Doris Hartwig-Bade ist niedergelassene<br />

Ärztin in Lübeck)<br />

Prof. Arno Deister:<br />

„Mangel an qualifiziertem Personal im Gesundheitswesen (insbesondere<br />

bei Ärzten) sowie die Notwendigkeit zur sektorenübergreifenden<br />

Zusammenarbeit zwischen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten und<br />

den Kliniken werden das Gesundheitswesen in den nächsten Jahren nachhaltig prägen.<br />

Ich wünsche mir vom Vorstand der Ärztekammer Anstrengungen zu einer gesteigerten<br />

Attraktivität des Gesundheitsstandortes <strong>Schleswig</strong>-Holstein. Wir brauchen Unterstützung<br />

bei kreativen Konzepten, die geeignet sind, die starren Grenzen zwischen den einzelnen<br />

Behandlungsbereichen aufzulösen. Dies lässt sich nur durch intensive und vertrauensvolle<br />

Kommunikation untereinander erreichen.“ (Prof. Arno Deister ist Ärztlicher<br />

Direktor des Klinikums Itzehoe)<br />

Dr. Angela Stahl: „Wir leben in einer Zeit des Umbruchs - demografisch, politisch,<br />

sozial. In der Medizinpresse sind wir Ärzte konfrontiert mit Vokabeln<br />

wie „Überlebensstrategie“, „Budgetierung“, „innerärztlicher Verteilungskampf“ -<br />

Vokabeln also, die einen Entfremdungsprozess vom ethischen Gefüge unserer ärztlichen<br />

Profession widerspiegeln. Der neue Ärztekammervorstand wird in eine Zeit der Neuorientierung<br />

hinein geboren. Mehr denn je braucht die deutsche Ärzteschaft Unterstützung<br />

bei der Neufindung ihrer beruflichen Werthaftigkeit.<br />

Ich wünsche mir einen Vorstand, der den Klinik- und niedergelassenen Ärzten dabei hilft,<br />

den enorm hohen menschlichen, fachlichen und auch philosophischen Wert ihrer Arbeit<br />

wieder zu erkennen. Die Ärzteschaft unterliegt Demotivations- und Frustrationsgefühlen,<br />

die es wieder aufzulösen gilt. Wir Ärzte sollten erkennen, dass es unsere Ärztekammer ist, die unsere Interessen<br />

vertritt und unser erster Ansprech- und Vertrauenspartner für unsere Belange und Probleme ist und auch weiterhin<br />

sein sollte.<br />

Der neue Vorstand sollte uns auch helfen, eine neue Einigkeit zu schaffen und die enorm hohe politische Kraft unserer<br />

Berufsgruppe zu erkennen. Es gibt zu viele sehr kranke Menschen, die uns und unser Know-how brauchen.<br />

Die Ärzteschaft neu zu motivieren, das wünsche ich mir von einem neuen Vorstand.<br />

Und noch eins: In Deutschland gibt es bereits jetzt einen Ärzte-Notstand. Die demografische Entwicklung beweist<br />

dies in mehrfacher Hinsicht. Ein neuer Vorstand sollte sich auch bemühen, junge Menschen zu motivieren, klinisch<br />

tätige Ärzte zu werden und Maßnahmen schaffen, die diesen Prozess unterstützen.“ (Dr. Angela Stahl ist niedergelassene<br />

Ärztin in Norderstedt)<br />

<strong>Ausgabe</strong> 9 I September <strong>2009</strong> 11

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