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Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt, Ausgabe 9/2009

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An die Arbeit - fertig ...<br />

SEITE 3<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

mit der konstituierenden Kammerversammlung am 09.09.<strong>2009</strong> hat vor wenigen Tagen eine neue Wahlperiode der<br />

Ärztekammer <strong>Schleswig</strong>-Holstein begonnen.<br />

Der „alte“ Vorstand hat mit einer Sitzung am 02.09.<strong>2009</strong> letztmals aktuelle Themen beraten und hierzu auch noch<br />

notwendige Beschlüsse gefasst.<br />

Da die Wahl des neuen Vorstandes erst wenige Tage, und damit lange nach Ende des Redaktionsschlusses dieses<br />

Heftes Ende August, zurückliegt, haben wir aus Gründen der Aktualität eine Einlage zur jetzigen <strong>Ausgabe</strong> mit<br />

den aktuellen Wahlergebnissen vorgesehen.<br />

In einer Wochenendklausursitzung Ende September werden dann die entscheidenden Weichen für die Arbeit der<br />

nächsten Jahre gestellt werden.<br />

Die rechtliche und politische Legitimation für Kammerhandeln ist dabei die Übertragung hoheitlicher staatlicher<br />

Aufgaben, definiert und präzisiert im Heilberufekammergesetz. Dieses Gesetz findet in gleicher Weise Anwendung<br />

auf alle weiteren Heilberufe in <strong>Schleswig</strong>-Holstein (Apotheker, Psychotherapeuten, Tierärzte und Zahnärzte). Dabei<br />

sind Kompromisse in einzelnen Formulierungen unvermeidbar - gleichwohl aber notwendig. Denn immerhin<br />

ist man auf der einen Seite Konkurrent um die begrenzten Mittel in der Gesundheitsversorgung im Rahmen des<br />

SGB V, zum anderen aber auch als gemeinsame Selbstverwaltung für eine Sicherstellung der Patientenversorgung<br />

im Rahmen dieser natürlich begrenzten Ressourcen verantwortlich.<br />

Dieser zentrale und originäre Bereich des Kammerhandelns wird nicht selten, und wie dargestellt keineswegs ganz<br />

zu Unrecht, als Auftragshandeln im Interesse des Gesetzgebers und die Kammer auch als verlängerter Arm der<br />

Politik erlebt. (siehe auch unter „Erwartungen an den neuen Kammervorstand“ Seite 10.)<br />

Dennoch sind die in diesem Beitrag von den Ärztinnen und Ärzten geäußerten Erwartungen weder unbegründet<br />

noch unerfüllbar, da die Wahrnehmung der beruflichen Belange der jeweiligen Kammermitglieder sogar zu den<br />

gesetzlichen Pflichten einer Ärztekammer gehört (§ 3, Abs. 5 Heilberufekammergesetz).<br />

Selten wird allerdings die in diesem Bereich geleistete Arbeit öffentlich wahrgenommen. Dieses <strong>Ärzteblatt</strong> erreicht<br />

eben doch nur einen Teil der interessierten Fachöffentlichkeit, ganz zu schweigen von der allgemeinen Bevölkerung.<br />

Insbesondere gilt dies für die bundespolitische Dimension, zu der im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Bundesärztekammer<br />

jede Landesärztekammer ihren originären Beitrag leistet. <strong>Schleswig</strong>-Holstein ist in diesem Kontext<br />

bestens aufgestellt. Öffentlich wahrgenommen wird allerdings meist nur der für das jeweilige Ressort verantwortliche<br />

Sprecher oder - im Regelfall über Pressemitteilungen - der vom Deutschen Ärztetag gewählte Präsident oder dessen<br />

Vizepräsident(innen). Im Sinne eines geschlossenen Auftretens der Ärzteschaft in entscheidenden Grundsatzfragen<br />

zur Gesundheitspolitik ist dies einerseits erwünscht, bedeutet aber andererseits auch einen Verlust an<br />

Differenziertheit, die die Meinungsvielfalt innerhalb der Ärzteschaft auch nur annähernd berücksichtigt.<br />

Dabei reduziert sich die Grundsatzfrage der Gesundheitspolitik in allen westlichen Staaten auf ein Grundproblem:<br />

die Finanzierbarkeit einer umfassenden Gesundheitsversorgung auf der Grundlage des ungebremsten medizinischen<br />

Fortschritts und der demografischen Entwicklung (Seite 6). In der Auflösung dieses Dilemmas liegt der Lösungsansatz<br />

auch für regional bedeutsame Fragen wie die Bewältigung der Versorgungsprobleme in ländlichen<br />

Räumen und zunehmenden Vakanzen bei der Besetzung des ärztlichen Dienstes im Krankenhaus.<br />

In diesem Sinne dem neuen Kammervorstand ein herzliches Glück auf.<br />

Mit freundlichen kollegialen Grüßen<br />

Ihre<br />

Dr. med. Franz-Joseph Bartmann Dr. med. Cordelia Andreßen<br />

Präsident Hauptgeschäftsführerin<br />

<strong>Ausgabe</strong> 9 I September <strong>2009</strong> 3

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