Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt, Ausgabe 9/2009
Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt, Ausgabe 9/2009
Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt, Ausgabe 9/2009
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schließlich in der zweiten Jahreshälfte offiziell die Zertifizierung<br />
durch das DIR ausgesprochen werden konnte.<br />
RecDate advance ist somit in der ge testeten Version<br />
offiziell als Dokumentations software für das Deutsche IVF-<br />
Register zugelassen.<br />
Im Herbst galt es schließlich, sich einer der jährlich wiederkehrenden<br />
Schwerpunktarbeiten von Vorstand, Kuratorium<br />
und Geschäftsstelle zu widmen, nämlich der Vorbereitung<br />
des aktuellen Jahrbuchs (DIR-Jahrbuch 2007).<br />
Hierzu wurden die Behandlungsdaten für das Jahr 2007,<br />
die die reproduktionsmedizinischen Zentren an das Register<br />
geliefert hatten, statistisch aufbereitet. In etlichen<br />
Telefonkonferenzen und langen Sitzungen legten Vorstand,<br />
Kuratorium und Geschäftsstelle gemeinsam die<br />
Auswertungen für das Jahrbuch fest und diskutierten diese<br />
ausführlich bezüglich ihrer Aussagekraft. Erstmalig<br />
sollte in diesem Jahrbuch ein „Patiententeil“ seinen<br />
Platz finden. Auf vier zusätzlichen Heftseiten wurden<br />
die wichtigsten Statistiken ausführlich und vor allem laienverständlich<br />
erklärt. Die Auswahl der Statistiken hatte<br />
sich dabei an den häufig auf der DIR-Homepage gestellten<br />
Fragen orientiert. Mit diesem neuen Informationsteil<br />
sollte es allen Interessierten erleichtert werden,<br />
sich in dem umfangreichen Zahlenwerk zurecht zu finden.<br />
Die statistische Auswertung der Daten, die grafische<br />
Gestaltung und der komplette Satz des Heftes erfolgten,<br />
wie auch in den Vorjahren, in der Geschäftsstelle bei der<br />
Ärztekammer. Auf der IVF-Jahrestagung, die diesmal<br />
Mitte November in Frankfurt am Main stattfand, konnte<br />
das Jahrbuch 2007 dann offiziell den Mitgliedern des DIR<br />
und den weiteren Teilnehmern des Kongresses vorgestellt<br />
werden.<br />
Diese erfuhren somit, dass die Gesamtzahl der Behandlungszyklen<br />
in 2007 wieder zugenommen hat. Allerdings<br />
sind mit 64.578 plausiblen Zyklen weiterhin<br />
nur 74 % bzw. 61 % jener Behandlungen erreicht, die in<br />
den Jahren 2002 und 2003 und somit vor Einführung des<br />
GMG durchgeführt wurden. Die Gesamtschwangerschaftsraten<br />
pro Embryotransfer von 29,9 % bei IVF,<br />
28,5 % bei ICSI und 18,3 % nach Kryo-Transfer entsprechen<br />
denen der Vorjahre und liegen im europäischen<br />
Vergleichsniveau. Wenn - wie in einigen anderen Ländern<br />
Die Koordinierungsstelle für das Gesundheitsziel Verringerung<br />
der koronaren Herzkrankheit in <strong>Schleswig</strong>-<br />
Holstein ist bei der Ärztekammer <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />
TÄTIGKEITSBERICHT 2008<br />
üblich - nur die Behandlungszyklen bei Frauen unter 40<br />
Jahren betrachtet werden, ergeben sich Schwangerschaftsraten<br />
bei den Frischzyklen“ von 31,2 % pro Transfer<br />
und von 28,9 % pro Eizellpunktion. Ein auffallender<br />
Anstieg war 2007 bei den Be handlungszyklen zu verzeichnen,<br />
bei denen im Vorkernstadium kryokonservierte<br />
Eizellen aufgetaut wurden und mit denen dann ein<br />
Embryo transfer erfolgte. Mit 16.312 Zyklen wurde der<br />
zweithöchste Wert in der Geschichte des DIR erzielt.<br />
Scheinbar wollen viele Paare aus Kostengründen überzählig<br />
entstandene Eizellen im Vorkernstadium kryokonserviert<br />
wissen.<br />
Das Jahrbuch 2007 mit diesen und vielen weiteren interessanten<br />
Auswertungen des Deutschen IVF-Registers<br />
kann bei Interesse bei der D.I.R.-Geschäftsstelle, Manja<br />
Hückstedt, Ärzte kammer <strong>Schleswig</strong>-Holstein, Bismarckallee<br />
8-12, 23795 Bad Segeberg, E-Mail<br />
dir@aeksh.org schriftlich angefordert werden.<br />
Auf der „politischen Ebene“ wurden seitens des DIR-Vorstandes<br />
die Bestrebungen forciert, das Deutsche IVF-Register<br />
in die Rechtsform eines eingetragenen Vereins zu<br />
überführen. Hierzu wurden etliche Vorverhandlungen<br />
mit den tragenden Gesellschaften geführt, Entwürfe für<br />
eine Vereinssatzung erstellt, diskutiert und optimiert,<br />
bis schließlich auf der DIR-Mitgliederversammlung im November<br />
eine Version der Satzung durch die Mitglieder<br />
bestätigt wurde. Die Ärztekammer sah sich währenddessen<br />
in der Pflicht, die anderen Landesärztekammern<br />
auf die kommenden Entwicklungen aufmerksam<br />
zu machen. Es wurde in der Ständigen Konferenz der<br />
Geschäftsführer bei der Bundesärztekammer beschlossen,<br />
eine Arbeitsgruppe unter der Federführung<br />
der ÄKSH ins Leben zu rufen, die sich mit der Frage beschäftigen<br />
soll, wie die „Qualitätssicherung IVF“ zukünftig<br />
aussehen soll. Es gilt zu überlegen, ob weiterhin<br />
das DIR damit beauftragt werden soll und kann und<br />
welche Forderungen an das DIR gegebenenfalls damit<br />
verknüpft werden sollen. Ein erstes Treffen der Arbeitsgruppe<br />
fand Anfang <strong>2009</strong> statt.<br />
Ansprechpartner in der Geschäftsstelle:<br />
Mirja Wendelken, Tel. 04551/803-147<br />
E-Mail: dir@aeksh.org<br />
Koordinierungsstelle für das Gesundheitsziel Verringerung<br />
der koronaren Herzkrankheit<br />
angesiedelt. Siehe auch Bericht im Kapitel „Berufspolitische<br />
Schwerpunkte”.<br />
<strong>Ausgabe</strong> 9 I September <strong>2009</strong> 55