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Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt, Ausgabe 9/2009

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Neustadt erhält Weiterbildungsbefugnis<br />

Im so genannten Festen Haus in Neustadt werden<br />

psychisch kranke Rechtsbrecher behandelt und gesichert.<br />

(Foto: AMEOS)<br />

Nachsorgekonzept stößt auf Resonanz<br />

Das in der Juniausgabe des <strong>Schleswig</strong>-Holsteinischen<br />

<strong>Ärzteblatt</strong>es vorgestellte neue Nachsorgekonzept für<br />

Schlaganfallpatienten („Stoke Patient Classification“,<br />

kurz SPC, nach Dr. Angela Stahl - Rehabilitationskonzept<br />

„Thera.best“) ist in der Fachöffentlichkeit auf Interesse gestoßen.<br />

Nach Auskunft von Stahl wird das von ihr maßgeblich<br />

mitentwickelte Klassifikationssystem zur Verbesserung<br />

der Schlaganfallversorgung von einer großen<br />

norddeutschen Reha-Klinik umgesetzt. Ein Team unter<br />

Leitung der Norderstedter Neurologin wird die Mitarbeiter<br />

der Reha-Klinik schulen und in das SPC-System<br />

einweisen. Im Anschluss an diese Evaluationsphase unter<br />

stationären Bedingungen sollen die Arbeitsergebnisse<br />

Vertretern der gesetzlichen Krankenkassen vorgestellt<br />

werden.<br />

Stahl hatte das Konzept wie berichtet entwickelt, weil sie<br />

Defizite in der Nachsorge von Schlaganfallpatienten beobachtet<br />

hatte und Ressourcen nach ihrer Ansicht nicht<br />

optimal genutzt werden. Auch wurde der Nachsorge ih-<br />

NACHRICHTEN IN KÜRZE<br />

Das AMEOS Klinikum für Forensische Psychiatrie und<br />

Psychotherapie in Neustadt darf Fachärzte für Psychiatrie<br />

und Psychotherapie sowie in der Spezialisierung<br />

Forensische Psychiatrie weiterbilden. Das Haus ist nach<br />

eigenen Angaben die erste Maßregelvollzugseinrichtung,<br />

die diese Weiterbildungsbefugnis in Hamburg und<br />

<strong>Schleswig</strong>-Holstein erteilt bekommen hat. Die Spezialisierung<br />

haben in Deutschland erst wenige Fachärzte<br />

erworben. Die Ärztekammer <strong>Schleswig</strong>-Holstein hat die<br />

beiden Fachärzte Dr. Mariana Wahdany und Dr. Holger<br />

Petersen-Kubasch zur Weiterbildung befugt sowie die Klinik<br />

als Weiterbildungsstätte zugelassen. Der leitende<br />

Oberarzt Petersen-Kubasch verspricht sich von der Spezialisierung<br />

Forensische Psychiatrie eine weitere Professionalisierung<br />

des Berufsstandes. Die Inhalte der<br />

Spezialisierung berühren unterschiedlichste forensische<br />

Aufgabenstellungen im Umgang mit psychisch kranken<br />

Straftätern, etwa Ethik, Recht, Beurteilung, Behandlung,<br />

Begutachtung und Prognose. Die Arbeit der Psychiater<br />

im Maßregelvollzug unterscheidet sich grundlegend von<br />

der ihrer Kollegen in der Allgemeinpsychiatrie. Ein wichtiger<br />

Teil ihrer Arbeit ist die Prognostik. (Red.)<br />

rer Meinung nach bislang nicht genügend Beachtung geschenkt<br />

- fast alle Projekte und Initiativen in diesem Bereich<br />

beschäftigen sich mit den vorgelagerten Stufen der<br />

Versorgungskette (Notfallmanagement, Akutversorgung<br />

und postakute Rehabilitation).<br />

Für die Klassifikation der Behandlung von Schlaganfallpatienten<br />

wurden vier große Gruppen von Parametern<br />

herausgearbeitet:<br />

I. Unmittelbare Schlaganfallsymptome<br />

II. Schlaganfallassoziierte Nebendiagnosen und Komorbiditäten<br />

III. Allgemeines Bedingungsgefüge des individuellen<br />

Patienten<br />

IV. Individuelles psychosoziales Bedingungsgefüge des<br />

Patienten.<br />

Auf Grundlage dieses SPC sollen in der Thera.best Managementarbeit<br />

Schlaganfallpatienten gezielt untersucht<br />

und nach Einordnung einem individuellen Rehabilitationsprogramm<br />

zugeführt werden. (Red.)<br />

<strong>Ausgabe</strong> 9 I September <strong>2009</strong> 9

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