Forschung und Lehre Jahresbericht 2008 zfp fo rsch u n g
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Beteiligte<br />
Leitlinie „Umgang mit Aggressivem Verhalten“<br />
(Steinert, Bergk)<br />
Der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie<br />
<strong>und</strong> Nervenheilk<strong>und</strong>e (DGPPN) hat Herrn Prof. Dr. Steinert im November<br />
2006 beauftragt, eine Leitlinie zum Umgang mit aggressivem Verhalten<br />
zu entwickeln. Es wurde eine S2-Leitlinie entwickelt. Die Konsensbildung<br />
wurde in der Arbeitsgruppe Anfang <strong>2008</strong> abgeschlossen, die Verabschiedung<br />
im DGPPN-Vorstand er<strong>fo</strong>lgte im Herbst <strong>2008</strong>, Drucklegung ist für<br />
Anfang 2009 geplant.<br />
Prof. Dr. Tilman Steinert, Dr. Jan Bergk, Weissenau<br />
Sabine Bosch, Witten-Herdecke<br />
Prof. Dr. Martin Driessen, Psychiatrische Klinik Gilead, Bielefeld<br />
Prof. Dr. Thomas Kallert, Universität Dresden, Psychiatrische Klinik Leipzig<br />
Dr. Regina Ketelsen, Psychiatrische Klinik Gilead, Bielefeld<br />
PD Dr. rer. soc. Dirk Richter, Psychiatrische Klinik Münster<br />
Klaus Laupichler, Herbrechtingen<br />
Prof. Dr. Reinhard Peukert, Wiesbaden<br />
Dr. Cornelia Klingler, Berlin<br />
Gernot Walter, Psychiatrische Klinik Hanau<br />
Zwangsmaßnahmen im internationalen Vergleich<br />
Steinert, Weissenau; Conca (A); Lepping (UK); Whittington (UK);<br />
Mayoral (E); Keski-Valkama (FIN); Hatling (NOR); Bernhardsgruetter (CH);<br />
Janssen (NL)<br />
Quantitative Daten über die Häufigkeit des Einsatzes von Zwangsmaßnahmen<br />
in psychiatrischen Kliniken wurden bisher erstaunlicherweise trotz über 2000<br />
Artikeln zu diesem Thema bisher kaum publiziert. In einer systematischen<br />
Übersichtsarbeit versuchten wir zunächst, über eine Medline-Recherche alle<br />
relevanten Publikationen aus den letzten 10 Jahren aufzufinden. Dabei fanden<br />
sich epidemiologisch verwertbare, repräsentative Daten aber nur aus drei<br />
Ländern (Deutschland, Schweiz, Finnland). Über die Suche nach Kongressabstracts<br />
<strong>und</strong> Kontaktierung der Autoren konnten aus drei weiteren Ländern<br />
umfangreiche Berichterstattungen in Landessprache aufgef<strong>und</strong>en werden<br />
(Niederlande, Norwegen, Japan). Aus weiteren drei Ländern gelang es, bisher<br />
unveröffentlichte Daten zu erhalten (England, Spanien, Österreich). Insgesamt<br />
zeigen die Ergebnisse, dass nicht nur der Anteil der von Zwangsmaßnahmen<br />
betroffenen Patienten erheblich variiert (siehe Abb.), sondern insbesondere<br />
deren Dauer: zwischen durchschnittlich 20 Minuten in England (Festhalten<br />
<strong>und</strong> nur selten Isolierung, Fixierungen sind gesetzlich verboten) <strong>und</strong><br />
16 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong>