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Forschung und Lehre Jahresbericht 2008 zfp fo rsch u n g

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Schluss<strong>fo</strong>lgerungen<br />

Projektleiter<br />

Beteiligte<br />

Hintergr<strong>und</strong><br />

sen <strong>und</strong> einem Alter über 50 Jahren. Diagnostische Konsequenzen mit einer<br />

aus dem Bef<strong>und</strong> ableitbaren Haupt- oder Nebendiagnose ergaben sich bei 5,7<br />

%. Therapeutische Konsequenzen ergaben sich nur bei zwei Patienten (1,1 %)<br />

mit jeweils bereits wegweisender klinischer Symptomatik. Die errechnete<br />

„number needed to screen“ für einen Fall mit therapeutischen Konsequenzen<br />

unter den 152 Erstaufnahmen betrug trotz der eher restriktiven Indikationsstellung<br />

76. Bei errechneten Durchschnittskosten von 164 € je Bildgebung einschließlich<br />

Kosten für Transport <strong>und</strong> Begleitung betrugen die Gesamtkosten<br />

für Bildgebung zur Detektierung eines solchen Falls ca. 12.500 €.<br />

Die Empfehlung einer routinemäßigen Bildgebung als „good clinical practice“<br />

ist kritisch zu hinterfragen, insofern sie nicht Evidenz-basiert ist, aus einer<br />

Unterlassung aber mögliche haftungsrechtliche Konsequenzen abgeleitet werden<br />

können.<br />

Nichtrauche<strong>rsch</strong>utz im psychiatrischen Krankenhaus<br />

Prof. Dr. Tilman Steinert<br />

Hildegard Droste-Arndt, Doktorandin, Ärztin;<br />

Dr. Artur Hatzfeld (ärztlicher Mitarbeiter im Qualitätsmanagement)<br />

Rauchen in öffentlichen Einrichtungen <strong>und</strong> in Krankenhäusern ist ein ges<strong>und</strong>heitspolitisch<br />

hoch aktuelles Thema, das mit neu gefassten Landesgesetzen<br />

geregelt wird. Für die Psychiatrie sind demnach allerdings Ausnahmeregelungen<br />

möglich, die die weitgehende Beibehaltung der bisherigen Praxis (Raucherzimmer<br />

auf den Stationen) ermöglichen. Dies e<strong>rsch</strong>eint jedoch in ve<strong>rsch</strong>iedenerlei<br />

Hinsicht unzeitgemäß: Gerade Patienten, die atypische Neuroleptika<br />

einnehmen, unterliegen bekanntermaßen erhöhten kardiovaskulären<br />

Risiken, die durch Zigarettenrauchen gleichsinnig verstärkt werden. Krankenhäusern<br />

obliegt diesbezüglich eine erhöhte Fürsorgepflicht, die verantwortungsvoll<br />

wahrgenommen werden sollte. Vielerorts wird Rauchen auf geschlossen<br />

geführten Stationen als unverzichtbares Gr<strong>und</strong>recht angesehen, auch wird<br />

eine Zunahme aggressiven Verhaltens bei Einschränkungen befürchtet. Ve<strong>rsch</strong>iedene<br />

Studien aus dem Ausland zeigen inzwischen allerdings, dass dies so<br />

nicht haltbar ist. Auch muss geprüft werden, ob das Rauchen nicht, wie auch<br />

im Ausland in Gaststätten etc. inzwischen vielfach praktiziert, im Freien stattfinden<br />

kann, ggf. unter Begleitung. Auch der strikte Verzicht auf Alkohol selbst<br />

in Krisensituationen wird in psychiatrischen Krankenhäusern heutzutage<br />

weder von MitarbeiterInnen noch von PatientInnen hinterfragt. Über die<br />

gegenwärtigen Einstellungen psychiatrischer PatientInnen <strong>und</strong> MitarbeiterInnen<br />

zur Raucherkultur in psychiatrischen Kliniken angesichts der aktuellen<br />

18 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong>

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