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Forschung und Lehre Jahresbericht 2008 zfp fo rsch u n g

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Methode<br />

Aktueller Stand<br />

Einige angloamerikanischen Studien konnten darlegen, dass Entlassungsplanung<br />

die Nutzung indizierter nach<strong>fo</strong>lgender Behandlungsangebote erhöhen,<br />

die Wiederaufnahmerate verringern, <strong>und</strong> klinische Ergebnisse verbessern<br />

kann. In Deutschland dagegen besteht hinsichtlich der Effektivität von Entlassungsplanung<br />

<strong>und</strong> Behandlungskontinuität für schwer psychisch kranke Menschen<br />

kaum gesichertes Wissen.<br />

Das Studiendesign umfasst vier Erhebungszeitpunkte innerhalb von 18 Monaten<br />

(angestrebte Fallzahl: N = 490). Um in<strong>fo</strong>rmierte Zustimmung werden<br />

Patienten mit den Diagnosen Schizophrenie, bipolare Störung oder Depression<br />

sowie einer definierten hohen Inanspruchnahme psychiatrischer Versorgung<br />

gebeten. Mittels bewährter Instrumente werden In<strong>fo</strong>rmationen zu Inanspruchnahme<br />

von Ges<strong>und</strong>heitsleistungen, psychischer Beeinträchtigungsschwere<br />

<strong>und</strong> Lebensqualität erhoben.<br />

Patienten in der Interventionsgruppe werden zwei Sitzungen einer manualisierten<br />

Entlassungsplanungsintervention angeboten, die auf der Erhebung<br />

gedeckter <strong>und</strong> ungedeckter Bedarfe in 23 definierten Bereichen (u. a. psychiatrische<br />

Behandlung, Wohnen, Finanzen, soziale Kontakte) beruhen. Die erste<br />

Sitzung findet vor Ende des stationären Aufenthalts statt mit dem Ziel einen<br />

bedarfsorientierten Entlassungsplan zu erstellen, der dann dem ambulant<br />

nachbehandelnden Arzt zugeht. Die zweite Sitzung („Monitoring“) findet drei<br />

Monate nach Entlassung statt <strong>und</strong> dient dazu, die Umsetzung des initialen Entlassungsplans<br />

zu evaluieren <strong>und</strong> ggf. zu adaptieren.<br />

Die Untersuchungshypothesen lauten, dass die Intervention: (a) zu einer signifikanten<br />

Reduktion der Dauer <strong>und</strong> Anzahl stationärer psychiatrischer Aufenthalte<br />

führt; <strong>und</strong> (b) Lebensqualität verbessert, psychische Beeinträchtigungsschwere<br />

verringert, sowie Kosten-Effektivität <strong>und</strong> Kosten-Nutzen zeigt.<br />

Zum Ende der Rekrutierung konnten bei insgesamt 494 in der Studie eingeschlossenen<br />

Patienten (242 Interventionsgruppe <strong>und</strong> 252 Kontrollgruppe) die<br />

Daten erhoben werden. 208 der 242 Patienten in der Interventionsgruppe nahmen<br />

an der Entlassplanungsintervention teil. Die Katamnesen drei <strong>und</strong> sechs<br />

Monate nach Entlassung konnten bei 422 sowie 405 Patienten durchgeführt<br />

werden. Die letzte Datenerhebung nach 18 Monaten steht ebenfalls kurz vor<br />

dem Abschluss. Die „International Standard Randomised Controlled Trial Number“<br />

von NODPAM ist ISRCTN59603527.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> 33

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