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Forschung und Lehre Jahresbericht 2008 zfp fo rsch u n g

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Methode<br />

Ergebnisse<br />

Diskussion<br />

Die Wohnorte <strong>und</strong> Diagnosen aller im Jahr 2004 stationär in die Allgemeine<br />

Psychiatrie in den Südwürttembergischen Zentren für Psychiatrie aufgenommenen<br />

Patienten wurden erfasst. Die jeweiligen Entfernungen zwischen<br />

Wohn- <strong>und</strong> Behandlungsort wurden ermittelt. Mit Hilfe der Baden-Württembergischen<br />

Gemeindestatistik wurden die Bevölkerungszahlen um die Südwürttembergischen<br />

Zentren in konzentrischen Kreisen (10 Kilometer um das<br />

jeweilige Zentrum, 10 bis 20 km, 20 bis 30 km, 30 bis 40 km <strong>und</strong> 40 bis 50 km<br />

um das jeweilige Zentrum) bestimmt. Nach diesen Vorarbeiten konnte die<br />

Anzahl der Aufnahmen pro 1000 Einwohner in den jeweiligen konzentrischen<br />

Kreisen um das Zentrum ermittelt werden.<br />

Der Jarvis-Effekt zeigt sich auch in den Südwürttembergischen Zentren für<br />

Psychiatrie (Ausnahme: Zwiefalten) sowie in den Satellitenstationen in Wangen<br />

<strong>und</strong> Ehingen. Entgegen unseren Erwartungen ist der Distanzreibungseffekt<br />

für Patienten mit schizophrenen Störungen <strong>und</strong> Manien tendenziell sogar stärker<br />

ausgeprägt als für andere Patienten der Allgemeinpsychiatrie. Nach den<br />

uns vorliegenden Daten gingen die entfernter wohnenden Patienten nicht in<br />

andere Krankenhäuser.<br />

Der Jarvis-Effekt beruht mit hoher Wah<strong>rsch</strong>einlichkeit nicht auf einem Artefakt.<br />

Auch Unte<strong>rsch</strong>iede in der Epidemiologie der versorgten Regionen sind<br />

unwah<strong>rsch</strong>einlich. Der Distanzreibungseffekt in der Psychiatrie beruht ebenso<br />

wie in der Wirtschaft auf Angebot (Entfernung, Zugänglichkeit, Schwelle) <strong>und</strong><br />

Nachfrage (Hilfesuchverhalten, soziales Netz). Eine hohe Schwelle bilden<br />

dabei offensichtlich die Sektorgrenzen: die jeweiligen Häuser erfüllen fast<br />

vollumfänglich ihre regionale Versorgungsverpflichtung innerhalb ihrer<br />

Sektorgrenzen.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> 23

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