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Fahrrinne Unterelbe

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WSA HH: Beweissicherung MZB der <strong>Fahrrinne</strong> <strong>Unterelbe</strong> Seite 44Im Falle der gewählten Termini „Tubificidae mit“ oder „ohne Haarborsten“ handelte sich um Tubificidenohne Penisscheiden bzw. mit resorbierten Geschlechtsorganen, oder die aufgrund fehlenderbzw. nicht sichtbarer (eindeutiger) Merkmale nicht bis zur Art/Gattung determiniert werden können.In Frage kommen sowohl unreife (= immature) als auch reife (= mature) Tiere, die juveniloder adult sein können.Generell verbergen sich unter dem Sammelbegriff „Tubificidae ohne Haarborsten“ Arten der GattungLimnodrilus oder Potamothrix moldaviensis, wovon 4 Arten in der Faunenliste genannt sind(vgl. Tab. 7). Die Möglichkeit weiterer Arten besteht durchaus und kann nicht kategorisch abgelehntwerden. Beispielsweise sind für die Gattung Limnodrilus 10 Arten in Mitteleuropa bekannt. Beidem Kollektiv „Tubificidae mit Haarborsten“ ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich darunterauch ungenannte Arten aus den Gattungen Tubifex, Potamothrix, Peloscolex u. a. verbergen. Analogist die Auslegung für den summarischen Begriff „Tubificidae, juvenil indet.“ zu sehen.Die einzige, eukonstant im Untersuchungsraum verbreitete Oligochäten-Art war der GewässerubiquistLimnodrilus hoffmeisteri (Tubificidae). Alle anderen Arten/Gattungen erwiesen sich im Probenmaterialals akzessorisch bzw. akzidentiell. Die Naididen sind in den 132 Einzelproben ausschließlichals akzidentielle Arten registriert worden, demnach zufällig oder „Zaungäste“. Wird alleinein Teilgebiet betrachtet, so ist für die Referenzfläche RF die Assoziation der „Sandarten“ Propappusvolki, Enchytraeus sp. Aktedrilus monospermathecus und Limnodrilus profundicola als eukonstantdokumentiert; dagegen waren die schlickpräferierenden Limnodrilus-Arten hier nur Zufallsfunde.Was bei Betrachtung der vorstehenden Tab. 7 bereits optisch auffällt, sind die „leeren Felder“ imBereich der Baggerstrecke. Artenarmut ist offenbar ein hervorstechendes Merkmal in diesemRaum. Die Referenzstrecke ist dagegen vergleichsweise artenreicher ausgestattet gewesen.Schwerpunktmäßig sind Propappidae und Enchytraeidae zwischen Strom-km 647 und 648 identifiziertworden; außerdem der Brackwassertubificide Aktedrilus monospermathecus. Die obereVerbreitung dieser Spezies in der <strong>Unterelbe</strong> beschränkte sich bisher auf den Raum Glückstadt/Pagensand(GIERE & PFANNKUCHE 1982), also weit elbeabwärts. Das Vordringen dieser genuinenBrackwasserart bis Twielenfleth/Lühesand, und sogar elbeaufwärts bis Neßsand, ist ab2000/2001 erstmalig dokumentiert (vgl. KRIEG in BIOCONSULT 2003b).Die vorgenannten Faunenelemente sind zwischen Strom-km 649 und 653 defizitär gewesen; d. h.in 2004 sind sie in den Proben der Baggerstrecke nicht (mehr) registriert worden. Das Artenspektrumim Ausbaugebiet rekrutierte sich fast ausnahmslos aus Limnodrilus-Spezies (Tubificidae, s.Tab. 7). Die Transekte der Bagger- oder der Referenzstrecke waren grundsätzlich artenreicher alsdie Einzelstationen in der <strong>Fahrrinne</strong>n-Mitte (= F). Dieser Artenfehlbetrag ist aber insofern zu relativieren,als dass der zentralen <strong>Fahrrinne</strong>nposition nur eine Station, den Transekten meist drei Stationenzugrunde liegen, also die Untersuchungsintensität deutlich unterschiedlich war. In Abb. 11 istebenfalls eine Gebietsbetrachtung gewählt worden, allerdings beruhen die Taxazahlen hier auf derdurchschnittlichen Anzahl pro Station oder Bereich oder Teilgebiet. Auf dieser Basis sind die Taxazahlenrelativ ausgeglichen.Auf der Grundlage aller Stationen ist der Referenzbereich (= RF ges ) tendenziell besser ausgestattetals die Baggerstrecke (= BS ges ): 6 versus 4 Taxa/Station und Bereich. Analoges gilt für das Teilgebietder mittigen <strong>Fahrrinne</strong>npositionen (= FaS), auch hier mit 4 vs. 3 Taxa/Station eine noch tendenziellbessere Ausstattung für den Referenzbereich. Ein entsprechendes Bild ergibt sich für dieOktober 2005 BIOCONSULT Schuchardt & Scholle

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