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Fahrrinne Unterelbe

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WSA HH: Beweissicherung MZB der <strong>Fahrrinne</strong> <strong>Unterelbe</strong> Seite 55Von 2001 auf 2002 ist eine Zunahme der Taxazahlen Oligochaeta im Untersuchungsgebiet <strong>Unterelbe</strong>zu verzeichnen gewesen: von insgesamt 16 auf 20 Taxa. Im Berichtsjahr 2003 stockte die Zahlbei 19 Taxa gesamt, und 2004 fiel sie mit 16 Taxa auf den Eingangswert zurück (vgl. Tab. 8). Mitanderen Worten: Der qualitative Zuwachs bis 2002 hat sich nicht fortgesetzt, die Artenvielfalt stagnierteund zeigte eine allgemein rückläufige Tendenz. Während in 2001 die Baggerstrecke (BS)noch artenreicher ausgestattet war, ist die Artenstruktur im Referenzbereich (RF) heute eindeutigvielfältiger. Der Strukturwandel hin zu einer diverseren Artenbilanz zugunsten der Referenz ist anden im Randbereich der <strong>Fahrrinne</strong> befindlichen Stationen am deutlichsten ausgefallen (vgl. Tab. 8:Teilgebiete RaS). Diese Tendenz ist in der <strong>Fahrrinne</strong>nmitte (FaS) nicht hervorgetreten. Vielmehr istder zentrale Bereich der <strong>Fahrrinne</strong> grundsätzlich artenarm strukturiert. Einerseits ist es der UbiquistLimnodrilus hoffmeisteri (Tubificidae), der in schluffhaltigen Feinsänden siedelt, andererseits sindes die Spezialisten Propappus volki (Propappidae) und Aktedrilus monospermathecus (Tubificidae),die in den Sandhabitaten der <strong>Fahrrinne</strong> koexistieren.Auffälligstes Merkmal im Zeit-Raum-Vergleich waren Artfluktuationen. Eukonstante, stetige Spezieswaren eindeutig in der Minderzahl. Sie beschränkten sich auf Enchytraeus sp./cf. albidus (Enchytraeidae)und Limnodrilus hoffmeisteri (Tubificidae). Propappus volki (Propappidae) und Limnodrilusprofundicola sowie Aktedrilus monospermathecus (Tubificidae) sind noch als konstante E-lemente einzustufen, allerdings fluktuierten sie im interannuellen und speziell im räumlichen Vergleichdoch erheblich. 2001 siedelten sie im gesamten Untersuchungsraum, ab 2002 sind sie (fast)ausnahmslos im Referenzbereich identifiziert worden. Besonders unstetig und von annuellen Wechselngezeichnet, war die Naididenfauna. Während Vjedovskyella intermedia in 2001 noch weiträumigverbreitet war, ist die Art danach nur noch sporadisch beobachtet worden. Dafür tauchteab 2002 zum ersten Mal Amphichaeta leydigii auf. In 2003 war das Vorkommen auf den Baggerbereichbegrenzt. Abgesehen von Nais elinguis, ein typischer Gewässerubiquist, der wiederholt undbeinahe regelmäßig im Quer- und Längsschnitt registriert wurde, sind die Naididen nicht in der<strong>Fahrrinne</strong> und den randständigen Bereichen beheimatet. Sie präferieren strömungsberuhigteFlachwassergebiete und das Eulitoral. Im Tiefwasser der <strong>Fahrrinne</strong> haben sie vielmehr den Statuseines Zufallsgasts.In Abb. 17 sind die mittleren Taxazahlen/Station Oligochaeta im interannuellen und lokalen Vergleichdargestellt (lila Rechtecke in Grafik jeweils links unten = Mittelwerte aus Bestandserhebung1999, vgl. BIOCONSULT 1999).Ein Phänomen fällt sofort ins Auge: Im Baggerbereich BS, egal ob <strong>Fahrrinne</strong>nmitte- (= FaS) oderRandstationen (= RaS), geht die Tendenz seit 2001 nach unten. Zu beobachten ist an beiden Stationsgruppenein deutlicher Rückgang der mittleren Taxazahl von rd. 7 auf < 4 Taxa, wobei im Materialder <strong>Fahrrinne</strong>nrand-Proben die Taxazahlen leicht höher waren. Nichtsdestoweniger ist in derBaggerstrecke eine Verarmung des Arteninventars von 2001 bis 2004 offensichtlich. Statistisch sinddie Mittelwert-Differenzen (BS-FaS) zwischen den Jahreskollektiven 2001, 2003 & 2003 zufällig,signifikant niedriger ist allerdings 2004 gegenüber 2002 & 2001 (Varianzanalyse: F-Test, Tukey-Test; α = 0,01). Mit durchschnittlich nur noch 3,4 Arten ist in 2004 tatsächlich ein Minimum erreicht.Analog ist die Situation bei der Stationsgruppe BS_RaS, allerdings beschränkt sich die signifikanteAbweichung vom Mittelwert auf das Ein- und Ausgangsjahr 2001 vs. 2004. Generell sollteaber in Anbetracht der biologischen Variabilität besser die Tendenz als Vertrauensmaß herangezogenwerden - wie auch im weiteren, insbesondere der quantitativen Betrachtung.Oktober 2005 BIOCONSULT Schuchardt & Scholle

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