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Fahrrinne Unterelbe

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WSA HH: Beweissicherung MZB der <strong>Fahrrinne</strong> <strong>Unterelbe</strong> Seite 75• ‚Förderung’, d.h. Anstieg der Besiedlungsdichte nach baggerungsbedingten Störungen (Crustacea:Bathyporeia) unter der Voraussetzung einer weitgehend gleichbleibenden Sedimentzusammensetzung(Fein- Mittelsande),• Beeinträchtigung durch baggerungsbedingte stärkere Störungen, aber längereWiederbesiedlungsdauer bei weiterhin nur noch geringen Störungen (u. a. Polychaeta),• Beeinträchtigung durch baggerungsbedingte stärkere Störungen, aber zügige Wiederbesiedlungbei nur noch geringen Störungen möglich (u.a. Crustacea: Gammarus),• Beeinträchtigung durch baggerungsbedingte Störungen, langfristiges Ausbleiben (u. U. Muscheln?).Hinweise auf die ersten zwei oben genannten Reaktionsmuster können aus den vorliegenden Datenabgeleitet werden. Im Hinblick auf den dritten Aspekt muß hervorgehoben werden, dass dieErgebnisse auch durch eine ausgeprägte interannuelle (natürliche) Variabilität hervorgerufen seinkönnten; für diese Annahme ergeben sich ebenfalls gewisse Hinweise, wie beispielsweise die starkeAbundanzreduktion von G. zaddachi von 1999 auf 2001 bzw. 2003 auf 2004 im Referenzbereich(s.o.).Ob Arten durch die Baggerungen vollständig verschwinden bzw. bereits schon verschwunden waren,ist für langlebige Arten mit geringem Reproduktionspotenzial (Muscheln) zwar anzunehmenund sehr wahrscheinlich, jedoch auf der Grundlage des vorliegenden Datensatzes nicht zu diskutierenbzw. zu belegen, da solche Arten schon 1999 (status-quo) und auch im Referenzgebiet nichtnachgewiesen wurden.Die Ergebnisse der 1000 µm-Fraktion zeigen eine ausgeprägte interanuelle und räumliche Variabilitätin der Makrozoobenthosbesiedlung sowohl in der Neubaustrecke als auch im Referenzbereich,wobei die räumliche gebietsinterne Varibilität in der Neubaustrecke deutlich ausgeprägter war. V.a.die interannuelle Variabilität kann durch jahres- oder saisonspezifisch wechselnden abiotischen ‚natürlichen’Rahmenbedingungen (Oberwasserabfluss, flusseigene morphodynamische Prozesse, Salinität,Sauerstoff etc.) und/oder durch anthoropogene Eingriffe (Baggern, Verklappen etc.) hervorgerufenwerden. Aufgrund der eher geringen Baggerintensität im Referenzbereich sind die imUnterzeitraum festgestellten, z.T. sogar signifikanten interannuellen Besiedlungsunterschiede wohlin erster Linie durch ‚natürliche’ Faktoren (Besiedlungsdynamik, kleinräumige Hetreogenität, abiotischeRahmenbedingungen) mit beeinflusst worden.Neben den o.g. Faktoren, stellen die intensiven (Unterhaltungs)-Baggerungen in der Neubaustreckeeinen zusätzlichen Wirkfaktor dar, der die Struktur qualitativ und quantitativ beeinflusst. DieBefunde haben gezeigt, dass die Vertiefungsbaggerung nicht zu einer Verödung der <strong>Fahrrinne</strong> geführthat. Dies wird durch den räumlichen Vergleich mit dem entsprechenden Referenz-Abschnittverdeutlicht. Die Besiedlungskennwerte der 1000 µm-Fraktion lagen sogar überwiegend über denender Referenz. Die Aufgabe im Rahmen der Beweissicherungsuntersuchung ist es festzustellen,ob und wann sich eine ‚wertgleiche’ Makrozoobenthosbesiedlung nach Abschluss der Vertiefungsmaßnahmewieder eingestellt hat. In diesem Zusammenhang ist jedoch anzumerken, dass dieRahmenbedingung ‚Unterhaltungsbaggerung’ eine isolierte Bewertung der Wirkung der Vertiefungsarbeitensehr erschwert bzw. nicht zulässt, da wie oben benannt, die Unterhaltungsbaggerungenim Bereich der Neubaustrecke vorher und auch z.T. nach Abschluss der Maßnahme mindes-Oktober 2005 BIOCONSULT Schuchardt & Scholle

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