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Praktischer Ratgeber zur Bewegungserziehung im ... - Sichere Kita

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3. Wie wird man vielen Kindern gerecht?<br />

3. Wie wird man vielen Kindern gerecht? ★<br />

Selbst bei einer ganzheitlichen Betrachtung dürfen Einzelteile nicht außer Acht gelassen werden,<br />

denn die beste Mahlzeit schmeckt nicht, wenn einzelne Zutaten fehlen, wenngleich das<br />

Ganze <strong>im</strong>mer mehr als die Summe der Einzelteile ist.<br />

Denn die Gesamtpersönlichkeit lässt sich nicht in einzelne unabhängige Bereiche zergliedern,<br />

die mit überzeugender Berechtigung theoretisch isoliert und unabhängig voneinander betrachtet<br />

werden können.<br />

Für die Planung konkreter Fördersituationen ist es zweckmäßig, analytische Einzelschritte in<br />

abhängigen Bereichen vorzunehmen, wobei die ganzheitliche Gesamtsicht in der Kenntnis der<br />

Abhängigkeiten gesehen werden muss.<br />

„Ganzheitliche Sichtweise und das Vorgehen in planbaren, analytischen Einheiten schließen<br />

sich nicht aus, sondern müssen als dialektische (gegensätzliche) Schrittfolge eines Gesamtprozesses<br />

verstanden werden“ (vgl. EGGERT 1994, S. 28). Und „um möglichst vielseitige und<br />

umfangreiche Erfahrungen und Einsichten zu erreichen, sollte das Bewegungsangebot sowohl<br />

freie als auch strukturierte Situationen umfassen“ (ZIMMER 1994, S. 48).<br />

Um den Kindern „ganzheitlich“ gerecht zu werden, ist es darum erforderlich, dass sich die Betreuerinnen<br />

und Betreuer bei der Auswahl von Förderbeispielen an dem jeweiligen Alter, dem<br />

Erfahrungsniveau, dem Leistungsstand, der Motivation und den Bedürfnissen und Interessen<br />

der Kinder orientieren.<br />

Für die Vorbereitung vielseitiger Lerngelegenheiten und differenzierter Erfahrungssituationen<br />

sind beispielsweise verschiedene Entscheidungshilfen nützlich.<br />

Die Entscheidungshilfen sollen bei Beachtung der Verschiedenartigkeit der Kinder die<br />

jeweilige Einmaligkeit der Förderung unterstützen!<br />

Lern- und Entwicklungsregeln<br />

➠ motorisch-körperlich<br />

• Entwicklung vom Kopf über die Arme zu den Beinen<br />

z.B. vom Rumpf- zum Arm- zum Handkreisen<br />

•Vom Körperzentrum <strong>zur</strong> Körperperipherie<br />

z.B. vom Körperrumpf zu den Händen<br />

•Vom Krafteinsatz des ganzen Körpers zu gezielten Einzelbewegungen<br />

z.B. beidarmiges Werfen mit ganzem Köpereinsatz, zu beidarmigem Werfen, zum gezielten<br />

Werfen mit einem Arm/einer Hand<br />

•Von der Grob- <strong>zur</strong> Feinmotorik<br />

z.B. weiträumige zu kleinräumigen Bewegungen, z.B. Arme zu Fingern<br />

➠ koordinativ<br />

•Von der Grob- <strong>zur</strong> Fein- und Feinstkoordination<br />

z.B. Eierkartons hoch und weit werfen zum Balancieren auf der Hand bis zum Bauen eines<br />

Turms<br />

•Von einfachen Bewegungsfolgen zu Folgekopplungen<br />

z.B. von Laufen zu Laufen und Transportieren erst eines, dann mehrerer Geräte<br />

•Von Synchronbewegungen zu S<strong>im</strong>ultanbewegungen<br />

z.B. Nebeneinander einer gleichzeitigen Bewegung (auf dem Rollbrett liegend mit beiden<br />

★ vgl.: BALSTER, K.: Kinder mit mangelnden Bewegungserfahrungen – Teil 2,<br />

Sportjugend NRW (Hrsg.), 3. Aufl., Duisburg 2000.<br />

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