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Quote ade - Südtiroler Bauernbund

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politik & wirtschaft SÜDTIROLER LANDWIRT NR.16 13. 9. 2013konkurrenzfähig sein wollen, dann brauchenwir dringend einen solchen Ausgleich für diestrukturellen Nachteile, die wir im Berggebiethaben“, unterstreicht Reinalter.Milchwirtschaft muss sich lohnenRund 60 Prozent der landwirtschaftlichenFläche im Berggebiet wird EU-weit für dieMilchwirtschaft genutzt, etwa zehn Prozent dergesamten Milch in der EU wird im Berggebietproduziert. „Im Berggebiet gibt es kaum Alternativenzur Milchproduktion. Daher ist es besonderswichtig, dass sich die Milchproduktionfür die Bauern im Berggebiet auch weiterhinlohnt und sie weiterhin motiviert sind, Milchzu liefern“, unterstreicht Dorfmann.Diese Motivation dürfe auch nicht durchunverhältnismäßig hohe bürokratische Hürdenzunichte gemacht werden. Bei Anforderungenim Bereich Hygiene oder Etikettierungund bei der Informationspflicht sollen dieRegelungen deshalb so gestaltet werden, dasssie auch von kleinen Betrieben bewältigtwerden können. Dass die <strong>Südtiroler</strong> Bauerndurchaus motiviert sind, weiterhin Milch zuliefern, wenn die Rahmenbedingungen stimmen,zeigt eine Entwicklung der vergangenenMonate. „In den vergangenen Jahren sind dieFutterkosten enorm gestiegen, die Milchproduktionwar kaum noch rentabel. In denvergangenen Monaten sind die Preise für dieFuttermittel etwas zurückgegangen, die Produktionhat wieder angezogen“, berichtetReinalter. Das zeige, dass der Futterpreis sichunmittelbar auf die Milchmenge auswirke.Indirekt mit dem Thema Futtermittel hängtauch ein weiterer wesentlicher Faktor in der<strong>Südtiroler</strong> Milchwirtschaft zusammen: dieGentechnikfreiheit. Albert Wurzer siehtdarin vor allem in der Vermarktung der Milchprodukteeinen unverzichtbaren Pluspunkt.„Mit der Gentechnikfreiheit rechtfertigen wiram Markt einen höheren Preis für unsereProdukte und machen sie von jenen der Mitbewerberim Verkaufsregal unterscheidbar“,betont Wurzer. Abgesehen davon sichert dieGentechnikfreiheit unsere naturnahe Lebensmittelproduktionim Berggebiet.Wenn es hingegen um die Forschung inanderen Bereichen wie dem Pflanzenschutzoder der Schädlingsbekämpfung geht, wäre eslängerfristig fahrlässig, auf die Möglichkeitender Gentechnik zu verzichten, erklärt Wurzer.In Italien kommt kein MilchboomZu den gefürchtetsten Szenarien im Zusammenhangmit dem Auslaufen der Milchquotenregelunggehört ein Ausufern derProduktionsmengen und damit verbundenein Preisverfall. Zumindest auf dem italienischenMarkt sieht Dorfmann hier keine großenProbleme auf die <strong>Südtiroler</strong> Milchwirtschaftzukommen: „In Italien – auch inSüdtirol – ist kein Boom bei der Milchproduktionzu erwarten. Den wird es eher inRegionen geben, die jetzt schon starke Milchproduzentensind – etwa Nord- und Ostdeutschland“,vermutet der EU-Abgeordnete.Laut Reinalter wird die größte Konkurrenzfür Südtirol auf dem Milchmarkt aus Österreichkommen. „Auch andere milchproduzierendeLänder wie Holland geben offen zu,die Produktion um 20 bis 30 Prozent steigernzu wollen. Das könnte uns vor allem im H-Milch- und Joghurtbereich Kopfzerbrechenbereiten“, prophezeiht Reinalter.16

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