11.07.2015 Aufrufe

Kapitalismus – Machtungleichheit – Nachhaltigkeit - VSA Verlag

Kapitalismus – Machtungleichheit – Nachhaltigkeit - VSA Verlag

Kapitalismus – Machtungleichheit – Nachhaltigkeit - VSA Verlag

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

162 Kapitel 4liche Sachzwänge des zügellosen Wachstums und der unbegrenzten Kapitalakkumulationeinzugrenzen:Erstens durch ein Bündel verbindlicher und flexibel aufeinander abgestimmterund global nach Entwicklungsstand differenziert abgestufter ökologischerGrenzwerte für globale Umweltgüter wie Klima, Wasser und Gewässer,erschöpfbare Rohstoffe etc. sowie durch ebenfalls nach Regionenbzw. Entwicklungsstand differenzierte und verbindliche Basissozialstandards(Arbeitszeit, Urlaub, Rentenalter, Verbot von Kinderarbeit, Gesundheitsschutzam Arbeitsplatz, Mindestlöhne etc.). Dadurch soll der Freiheit derInvestoren, die Abwesenheit von Umwelt- und Sozialstandards zur Externalisierungvon Kosten zu nutzen und die Spirale der Ausbeutung von Menschenund Natur weiter nach oben zu drehen und die Lohnkostendifferenzzur Erpressung von Zugeständnissen, Demokratie- und Autonomieabbauzu missbrauchen, vorgebeugt werden.Zweitens soll durch die kontinuierliche Verkürzung der Arbeitszeit, inAbhängigkeit von der Steigerung der Produktivität, sowohl steigende Massenarbeitslosigkeitverhindert und der Bildung einer Reservearmee als Manövriermassezum Sozialabbau, zur Lohnsenkung bzw. Erhöhung des absolutenMehrwerts ein Riegel vorgeschoben wie aber auch die Freizeit undFreiheit zum Ausbau selbstbestimmter Tätigkeiten vergrößert und das verfügbareArbeitspotenzial zur kapitalistischen Ausbeutung sukzessive verringertwerden – und zwar nicht nur im Norden, sondern auch im Süden,der mit dem Norden zeitlich nachgelagert gleichziehen könnte. 47 Zu denBausteinen der De-Globalisierung im Norden gehört außer Arbeitszeitverkürzungauch die Einführung eines unter Berücksichtigung von <strong>Nachhaltigkeit</strong>sregelnfinanzierbares, intragenerationell abgestimmtes Grundsicherungs-bzw. Grundeinkommenssystem, das allen Menschen die materielleSicherheit gewährt, auch ohne Lohnarbeit ein menschenwürdiges Daseinzu bestreiten. Dadurch wird ihnen nicht nur den Weg für alternative Arbeits-und Lebensformen geöffnet, sondern auch die Angst genommen, inder Not schutzlos abseits der Gemeinschaft zu stehen, was ihnen dann auchAnsporn zu mehr Selbständigkeit und Kreativität gibt. 4847Ausführlicher zur Neuverteilung der Arbeit vgl. Kapitel 7 in diesem Buch.48Vergleiche ausführlich ebd.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!