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Kapitalismus – Machtungleichheit – Nachhaltigkeit - VSA Verlag

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Kritik der herrschenden <strong>Kapitalismus</strong>- und Imperialismuskritik 27Auch die aktuelle linke <strong>Kapitalismus</strong>- und Imperialismuskritik, der dieneoliberale Globalisierung – und der darauf beruhenden Verschärfung vonFinanzkrisen, Massenarbeitslosigkeit, soziale Spaltung, Umweltkrisen undneuen Kriegen – neuen Auftrieb gegeben hat, wird von Beiträgen dominiert,die die Kapitalverwertungsmechanismen verabsolutieren und sie füralle gegenwärtigen Krisen verantwortlich machen. Als Beispiel nehme ichauf Alex Callinicos’ international viel diskutiertes Anti-KapitalistischesManifest 25 und David Harveys viel beachteten Beitrag Der neue Imperialismus26 Bezug.Im analytischen Hauptkapitel von Callinicos’ Anti-kapitalistischem Manifestmit der Überschrift »Der <strong>Kapitalismus</strong> gegen die Welt« hebt er beider Analyse der aktuellen Weltprobleme die herausragende Rolle der Kapitallogikals entscheidend für Alles dezidiert hervor: »Der <strong>Kapitalismus</strong> selbstund die ihm innewohnende Logik – eine Logik der Ausbeutung und derkonkurrenzgetriebenen Akkumulation – sind das Problem. Der Neoliberalismushat durch die Beseitigung vieler Institutionen und Praktiken, die den<strong>Kapitalismus</strong> (zumindest im Norden) erträglich machten, dessen konstitutiveMängel nur in ein grelleres Licht gerückt. Diese Mängel waren aberschon immer vorhanden und können, glaube ich, nur durch den Sturz des<strong>Kapitalismus</strong> selbst beseitigt werden.« 27 Callinicos vergewissert sich nachder in Teilbereichen durchaus erhellenden Analyse einiger aktueller Probleme,insbesondere der gewaltsamen Konflikte, im Resümee desselben Kapitelsder Richtigkeit seiner anfangs herausgestellten Ursachenprognose. »Jetztkönnen wir erkennen«, schreibt er, »wie sich dieser Prozess – der Kapitalakkumulation(M.M.) – auf geopolitische Rivalitäten zwischen Staaten ausdehnt,und dass die Behauptung militärischer Macht ebenfalls der gleichenLogik folgt. Der <strong>Kapitalismus</strong> ist deshalb auch Imperialismus. … Die Weltwird ein zunehmend Furcht erregender Ort, und die Ursache dafür wie auchfür andere Probleme ist der <strong>Kapitalismus</strong>.« 28Exkurs: <strong>Kapitalismus</strong> ist auch ImperialismusMit dieser Gleichsetzung koppelt Callinicos ähnlich wie Mandel sämtlicheimperialistisch-hegemonialpolitischen US-Kriege auf dem Globus an den<strong>Kapitalismus</strong>. Wäre das tatsächlich so, dann hieße es, dass die Menschheitmit diesen Katastrophen – und dies ist die weniger erfreuliche Botschaft –25Callinicos 2003.26Harvey 2005.27Callinicos 2003: 36.28Ebenda: 74.

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