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Sichere Spiele sicher erkennen und sicher gewinnen - Skat-Extra

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Besser <strong>Skat</strong> spielen <strong>Skat</strong>-Theorie für die Praxis<br />

Finden Sie nun bei der <strong>Skat</strong>aufnahme eine Pik-Karte, dann haben Sie plötzlich ein ganz<br />

anderes <strong>sicher</strong>es Spiel: Sie drücken Herz-10 nebst der zweiten gef<strong>und</strong>enen Karte <strong>und</strong><br />

spielen einen unverlierbaren Grand mit 7 Stichen. Sie könnten natürlich auch Pik-Ass<br />

drücken, Herz spielen, mit Pik-10 nach obigem Muster beginnen <strong>und</strong> würden <strong>sicher</strong><br />

<strong>gewinnen</strong>. Aber wer will schon auf einen <strong>sicher</strong>en Grand verzichten?<br />

Finden Sie zwei Pik-Karten, dann drücken Sie natürlich Herz-10-Lusche <strong>und</strong> spielen den<br />

<strong>sicher</strong>en Grand.<br />

Finden Sie aber keine Pik-Karte, dann können Sie den <strong>Skat</strong> beruhigt wieder legen, denn Sie<br />

wissen, dass Sie das Herzspiel mit o.a. Spielweise gar nicht verlieren können. Natürlich kann<br />

der <strong>Skat</strong> (Karo-Ass, Herz-Ass, Kreuz-Ass, Herz-Bube, Karo-Bube, Pik-Dame, Pik-9, Pik-7 –<br />

nur eine dieser Karten genügt) Ihr Blatt auf verschiedene Weise zu einem <strong>sicher</strong>en Grand<br />

verbessern. Aber darum geht es hier weniger. Die <strong>Skat</strong>aufnahme hat zunächst den Zweck,<br />

das Risiko „Pik im <strong>Skat</strong>“ auszuschließen <strong>und</strong> das Farbspiel <strong>sicher</strong> zu machen. Manche<br />

<strong>Skat</strong>fre<strong>und</strong>e spielen solche Blätter ohne Not als Handspiel, weil sie nicht glauben, dass ihr<br />

Blatt durch die <strong>Skat</strong>aufnahme verbessert wird. Das kann man natürlich tun, aber man sollte<br />

das Risiko kennen.<br />

Obgleich es nur einen „<strong>sicher</strong>en Vortrag“ gibt – nämlich über die Nebenfarbe –, eröffnen<br />

sogar Spitzenspieler solche Blätter nicht selten mit einer Trumpfkarte. Das ist dann eben ein<br />

kalkuliertes Risiko: Die Schneiderchancen sind halt sehr verlockend.<br />

<strong>Sichere</strong> <strong>Spiele</strong> darf man nicht verlieren. Und doch geschieht es immer wieder, dass solche<br />

theoretischen Riesen vergeigt werden. Der psychologische Effekt einer selbst verschuldeten<br />

Niederlage (das ist kein Pech!) sollte nicht unterschätzt werden. Jeder weiß, dass man<br />

verlorene <strong>Spiele</strong> abhaken <strong>und</strong> während der folgenden Partien keine Gedanken an sie<br />

verschwenden sollte. Aber das ist mitunter schwierig, besonders dann, wenn die Mitspieler<br />

am Tisch ihre Finger in die W<strong>und</strong>en legen <strong>und</strong> Sie – natürlich mit einem Ausdruck des<br />

Bedauerns – an Ihr gerade verlorenes Spiel erinnern…<br />

Wenn Sie Ihre unverlierbaren Blätter <strong>erkennen</strong> <strong>und</strong> korrekt vortragen, sollte Ihnen das nicht<br />

passieren.<br />

Selbstverständlich ist diese Aufzählung von <strong>sicher</strong>en Mustern nicht vollständig, <strong>und</strong> ich<br />

ermutige Sie ausdrücklich dazu, weitere Blatt-Muster auf „Unverlierbarkeit“ zu überprüfen.<br />

Ist das ein <strong>sicher</strong>er Grand Hand? Oder ein <strong>sicher</strong>es Farbhandspiel mit 5?<br />

Prüfen wir zunächst den Grand: Die Gegenpartei erhält maximal 4 Stiche <strong>und</strong> müsste darin 5<br />

Volle <strong>und</strong> 2 bis 3 Bilder unterbringen, um 60 Augen zu erreichen. Das bedeutet, dass Sie als<br />

Alleinspieler diesen Grand immer dann <strong>gewinnen</strong>, wenn Sie zwei Volle erobern oder ein<br />

Volles stechen <strong>und</strong> ein Volles im <strong>Skat</strong> liegt. Diese Kurzanalyse lässt <strong>erkennen</strong>, dass Sie mit<br />

diesem Grand in Hinterhand in der besten Position sind, denn Sie stechen bereits im ersten<br />

Stich ein Volles oder können eine Lusche billig abwerfen. Allerdings ist der Grand in keiner<br />

Spielposition – auch nicht in Hinterhand – 100 % <strong>sicher</strong>, denn bei sehr ungünstiger<br />

Verteilung <strong>und</strong> bestem Gegenspiel wird es Ihnen nicht gelingen, 2 Volle zu erobern. In<br />

Hinterhand läuft es bei Extremverteilung auf ein Ratespiel hinaus, d.h. Sie könnten den Sieg<br />

nur mit offenen Karten erzwingen.<br />

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