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Sichere Spiele sicher erkennen und sicher gewinnen - Skat-Extra

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Besser <strong>Skat</strong> spielen <strong>Skat</strong>-Theorie für die Praxis<br />

Der Spielverlauf:<br />

1. Kreuz-Bube, Karo-Ass (?), Karo-Bube = - 15<br />

2. Pik-Bube, Pik-Dame (?), Herz-Bube = - 7 (- 22)<br />

3. Karo-7, Karo-König, Kreuz-7 = - 4 (- 26)<br />

4. Karo-Dame, Herz-9, Kreuz-10 = - 13 (- 39)<br />

5. Karo-9, Pik-König, Herz-Dame = - 7 (- 46)<br />

6. Karo-8, Pik-10, Pik-9 = - 10 (- 56)<br />

…<strong>und</strong> der Grandspieler gewinnt.<br />

In diesem Ablauf ist die Schmierung von Karo-Ass also ein Fehler. Der zweite kleinere Fehler<br />

geschieht im zweiten Stich. Mittelhand gibt auf den zweiten Bubenstich eine blanke Dame,<br />

weil sie den Herz-König zu dritt nicht kaputt machen will – der könnte ja theoretisch einen<br />

Stich machen. Hier ist es aber richtig, in den zweiten Bubenstich die höchste Zählkarte<br />

(natürlich kein Ass <strong>und</strong> kein Karo) zu geben, weil der Gewinnplan über die Karoflöte davon<br />

ausgehen muss, dass Hinterhand anschließend alle Reststiche machen wird.<br />

Wenn Vorhand <strong>und</strong> Mittelhand aber das taktische Mittel der Gegenfarbe kennen, legt<br />

Mittelhand auf den Kreuz-Buben den Herz-König <strong>und</strong> zeigt damit bereits im ersten Stich an,<br />

dass Karo ihre starke Farbe ist. Nach 2. Pik-Bube, Kreuz-Dame (oder Pik-Dame), Herz-Bube<br />

macht die Gegenpartei mit 3. Karo-7… nun 5 statt 4 Karostiche <strong>und</strong> gewinnt, weil Hinterhand<br />

eine weitere Zählkarte (hier sogar noch ein Volles) zugeben muss.<br />

Man sollte deshalb auch über die Drückung nachdenken. Das Grand-Blatt sieht nach der<br />

Drückung von Karo-10 <strong>und</strong> Kreuz-König zwar bärenstark aus, ist aber wegen seiner vielen<br />

Muskeln nicht mehr flexibel. Gerade deshalb hätte der Alleinspieler darüber nachdenken<br />

können, neben der Karo-10 ein zweites Volles, etwa Pik-Ass oder Pik-10 zu drücken <strong>und</strong> den<br />

Kreuz-K oben zu behalten. In diesem speziellen Fall (der Grandspieler macht nur 3 Stiche)<br />

hätte das bei bestem Gegenspiel auch nicht gereicht, aber gegen Karo-Ass zu viert könnte<br />

der Solist sich erfolgreich verteidigen, weil er kein Volles abwerfen müsste. Die aktuelle<br />

Drückung (Karo-10 <strong>und</strong> Kreuz-König) hätte hingegen bei gleicher Taktik (Buben abziehen,<br />

Gegenfarbe...) auch dann zum Verlust geführt, wenn Mittelhand nur 4 statt 5 Karos gehabt<br />

hätte =. 60:60!<br />

Ein weiteres Beispiel:<br />

Vorhand spielt Grand, nachdem sie Herz-König <strong>und</strong> Herz-8 gedrückt hat. Mittelhand hatte<br />

zuvor bis 23 gereizt <strong>und</strong> dann gepasst, Hinterhand hatte kein Gebot. Das ist eigentlich eine<br />

unverdächtige Reizung, die auf Normalverteilung hindeutet. Die Nullreizung ist für den<br />

Grandspieler plausibel (er hat ja selbst keine einzige 7 im Blatt), <strong>und</strong> es gibt keine Hinweise<br />

auf Farblängen.<br />

Deshalb wählt Vorhand bei ihrer Drückung <strong>und</strong> ihrem Vortrag den Standardplan, der von<br />

einer Normalverteilung (Buben 2:1, Herz 3:2) ausgeht. Es wäre im Übrigen nicht so einfach,<br />

ein Volles oder zwei Volle zu drücken, weil Vorhand nicht weiß, welche Farbe doppelt läuft.<br />

Außerdem muss Vorhand die Stärke in den Farben behalten, weil sie den Abstich eines<br />

Vollen einplanen muss.<br />

Der Spielverlauf:<br />

90

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