Sichere Spiele sicher erkennen und sicher gewinnen - Skat-Extra
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Besser <strong>Skat</strong> spielen <strong>Skat</strong>-Theorie für die Praxis<br />
Die Frage in dieser kritischen Situation muss lauten „Wie kann ich jetzt noch <strong>gewinnen</strong>?“ <strong>und</strong><br />
nicht „Was mache ich, wenn ich gar nicht mehr <strong>gewinnen</strong> kann?“.<br />
Die Kernfrage des gesamten Spiels lautet: „Kann der Alleinspieler <strong>erkennen</strong>, dass er 1. Karo-<br />
10… mit einem Buben annageln muss?“.<br />
Betrachten wir dazu die Reizung <strong>und</strong> den Aufschlag: Hinterhand hat Pik gereizt, entweder<br />
mit 2 oder einfach Hand. Also stehen dort mindestens 4 Pik, eher 5, <strong>und</strong> mindestens ein<br />
großer Bube. Aber auch Vorhand hat gereizt. Sie hat 18 gehalten <strong>und</strong> bei 20 gepasst. Das<br />
war <strong>sicher</strong> kein taktisches Passen auf den eigenen Reizwert, denn sie konnte nie <strong>und</strong><br />
nimmer ein Herzspiel geplant haben. Also war es eher eine Karo-Reizung mit enormer<br />
Farblänge, bei der Vorhand keine Angst haben musste, dass noch jemand anders Karo reizt.<br />
Aus diesen Fakten „lang Pik hinten, lang Karo vorne“, dem unbekannten <strong>Skat</strong>, <strong>und</strong> der<br />
Eröffnung 1. Karo-10… muss man die Möglichkeit des Überstichs in Betracht ziehen. Dazu<br />
muss nicht einmal Karo-Ass im <strong>Skat</strong> liegen, ein kleines Karo ginge auch. Es gibt nicht<br />
wenige <strong>Spiele</strong>r, die z.B. von Ass-10-König-9-8-7 gegen Mittelhand mit der 10 eröffnen<br />
würden. Vorhand könnte sogar 7 Karos, aber keinen Buben führen. Auch dann wäre sie<br />
nicht verpflichtet gewesen, mehr als 18 zu reizen.<br />
Wenn man die konkrete Gefahr des Überstichs erkannt hat, könnte man also auf die gute<br />
Idee kommen, 1. Karo-10… mit einem Buben anzuheften, um bei Überstich <strong>und</strong><br />
nachfolgendem Pik-Abstich (mit dem muss man rechnen, <strong>und</strong> den kann man nicht<br />
abwehren) im 3. Stich schließlich die Notbremse mit dem zweiten Buben zu versuchen.<br />
Eine Verschwendung von Trumpfstärke ist es jedenfalls nicht, wenn man auf 1. Karo-10…<br />
sofort den Buben legt, auch dann nicht, wenn Hinterhand Karo bedienen müsste. Wenn die<br />
Trümpfe 4:0 stehen, gibt man sowieso 4 Trumpfstiche ab. Nur bei Trumpf 2:2 kann es zu<br />
diesem hässlichen „Pingpong“ (Überstich – Abstich – Überstich – Abstich) kommen. Gegen<br />
Trumpf 3:1 sollte man bei der Karo-Eröffnung eigentlich immer <strong>gewinnen</strong>, egal wie man<br />
sticht. Den Super-GAU 1. Karo-10-Überstich gefolgt von 2. Pik-10-Abstich mit<br />
anschließender Ladung auf zwei Trumpfstiche kann man bei dieser Reizung ausschließen.<br />
Würde er dennoch eintreffen, wäre die Niederlage sowieso nicht zu verhindern.<br />
Historische Einladungskarten zu einem „Scatabend“, alle signiert mit W.S. (?)<br />
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