Sichere Spiele sicher erkennen und sicher gewinnen - Skat-Extra
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Besser <strong>Skat</strong> spielen <strong>Skat</strong>-Theorie für die Praxis<br />
Die doppelte Gegenfarbe<br />
Es gibt eine weitere Ersatzmethode, eine starke Farbe anzuzeigen, falls man keine Karte der<br />
Gegenfarbe führt. Sie setzt aber voraus, dass zu Beginn des Spiels zwei Bubenzüge gespielt<br />
werden. Durch die Folge von zwei Abwurffarben kann eine dritte (die starke) Farbe angezeigt<br />
werden.<br />
Würde etwa zunächst Kreuz <strong>und</strong> dann Pik abgeworfen, dann könnte man <strong>erkennen</strong>, dass<br />
der erste Abwurf keine „direkte“ Gegenfarbe gewesen sein kann, weil der Signalgeber im<br />
zweiten Stich niemals eine Karte seiner zuvor angezeigten starken Farbe abwerfen würde.<br />
Man sagt in diesem Fall auch, dass die Gegenfarbe des ersten Abwurfs „aufgehoben“ wurde.<br />
Erkennbar ist, dass die Farben von links nach rechts abgeworfen wurden. Dazu muss man<br />
sich die folgende Endlos-Reihe vorstellen: Kreuz-Pik-Herz-Karo-Kreuz-Pik-Herz… usw. Die<br />
nächste Farbe in dieser Folge Kreuz-Pik… wäre also Herz.<br />
Durch die umgekehrte Sequenz Pik-Kreuz… (von rechts nach links) würde Karo angezeigt.<br />
Ebenso zeigt man dann durch Herz-Karo die starke Kreuzfarbe <strong>und</strong> durch Karo-Herz die<br />
starke Pikfarbe an.<br />
Es wird deutlich, dass bei dieser doppelten Gegenfarbenanzeige entweder nur die<br />
„schwarzen“ oder die „roten“ Paare gezeigt werden. Die Sequenz Kreuz-Herz oder Karo-Pik<br />
könnte man also nie als doppelte Gegenfarbe deuten, weil das erste Signal nicht aufgehoben<br />
wird. Wollte jemand durch die Abwurfsequenz „Kreuz-Herz“ etwa die Farbe Karo anzeigen,<br />
dann hätte er das viel einfacher dadurch tun können, dass er auf den ersten Bubenstich<br />
seine Herzkarte abwirft, die Gegenfarbe also direkt anzeigt.<br />
Die Sequenz „Kreuz-Herz“ müsste man also korrekterweise als Anzeige der Farbe Pik<br />
verstehen. Der Abwerfer hat mit Kreuz die Gegenfarbe Pik angezeigt <strong>und</strong> diese mit dem<br />
zweiten Abwurf nicht aufgehoben. Ich betone noch einmal, dass die Methoden „Doppelte<br />
Gegenfarbe“ <strong>und</strong> „Indirekte Gegenfarbe“ selten anwendbar <strong>und</strong> schwierig zu handhaben<br />
sind. Wenn man aber weiß, dass der Partner im Gegenspiel diese Technik versteht, dann<br />
kann sie eine starke Waffe sein.<br />
Bei Grand da spiele nie das Daus<br />
Der schwach vertretnen Farbe aus:<br />
Es würde ja vielleicht dabei<br />
Dem <strong>Spiele</strong>r eine Zicke frei.<br />
Doch hättest Du das Daus mit vielen,<br />
So müsstest Du`s in Vorhand spielen;<br />
Denn hätte er die Farbe nicht,<br />
Ist anzunehmen, dass er sticht.<br />
(<strong>Skat</strong> in Versen, von Paul Renz, 1888)<br />
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