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Sichere Spiele sicher erkennen und sicher gewinnen - Skat-Extra

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Besser <strong>Skat</strong> spielen <strong>Skat</strong>-Theorie für die Praxis<br />

Sie wollen mit diesem Blatt kein Spiel wagen, sehen jedoch gute Gewinnchancen für ein<br />

Gegenspiel – sofern der Alleinspieler kein einfaches Herz spielt. Will man das ausschließen,<br />

dann reizt man einen „Herzblocker“, d.h. man hält als Hörer das Gebot 20 oder man reizt als<br />

„Sager“ bis 22. Eines ist <strong>sicher</strong>: Nach dieser Maßnahme spielt kein anderer ein einfaches<br />

Herzspiel. Diese aggressive Reizform birgt natürlich auch das Risiko, dass man Sie mit Ihrer<br />

Reizung hängen lässt. Ihr Blatt ist bei 20 oder 22 zwar nicht ganz chancenlos, aber ziemlich<br />

schwach.<br />

Das folgende Beispiel aus der Praxis zeigt deutlich, was eine taktische Reizung anrichten<br />

kann:<br />

Vorhand hat damit einen schönen Ansatz für 2 gleich starke Farbspiele.<br />

Mittelhand führt folgendes Blatt<br />

<strong>und</strong> will eigentlich nur ein schwaches Karo anreizen. Gleichzeitig erhofft sie sich, falls sie<br />

nicht für 18 drankommt, ein starkes Gegenspiel. Das wäre nur schwer zu erreichen, wenn<br />

jemand Herz spielen würde. Nun hält Vorhand die gereizten 18. Mittelhand sollte<br />

normalerweise passen. Da sie aber ein starkes Gegenspiel haben möchte – gegen die<br />

Spieltaufen Kreuz, Pik, Karo, Grand oder Null sähe das gut aus –, wird hier ein taktischer<br />

„Herzblocker“ eingesetzt. Mittelhand reizt 20, obwohl das Blatt diese Reizung eigentlich nicht<br />

hergibt. Vorhand hält natürlich die 20, denn sie hat immer noch 2 gute <strong>Spiele</strong> mit der Option<br />

auf <strong>Skat</strong>aufnahme zur Auswahl. Nun passt Mittelhand <strong>und</strong> täuscht damit eine Herzreizung<br />

vor – nur mit dem einzigen Ziel, dass nämlich Vorhand möglichst nicht Herz spielt. Hätte<br />

Mittelhand noch 22 gereizt, dann hätte Vorhand vielleicht gepasst oder aber auch das Gebot<br />

gehalten, um danach aber (wenn Mittelhand nach dem 22er-Gebot ausgestiegen wäre) nicht<br />

den <strong>Skat</strong> aufzunehmen, sondern Herz-Hand zu spielen!<br />

Vorhand findet Karo-10 <strong>und</strong> Kreuz-Dame, drückt sie wieder <strong>und</strong> spielt jetzt „natürlich“ Pik,<br />

denn sie muss vermuten, dass Mittelhand ein Herzspiel gereizt hat. Ich brauche Ihnen nicht<br />

zu zeigen, wie das Spiel für den Alleinspieler den Bach runterging.<br />

Wir haben es hier mit einer erfolgreichen Bluffreizung zu tun. Wäre Mittelhand bei 20 ans<br />

Spiel gekommen, dann hätte sie mit diesem schwachen Blatt natürlich ein Problem gehabt –<br />

aber taktische Reizer müssen <strong>und</strong> können mit solchen Risiken leben.<br />

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