Sichere Spiele sicher erkennen und sicher gewinnen - Skat-Extra
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Besser <strong>Skat</strong> spielen <strong>Skat</strong>-Theorie für die Praxis<br />
1. Karo-Ass, Karo-Dame, Karo-Bube<br />
Man kann geteilter Meinung darüber sein, ob Mittelhand das Ass mit der Dame verstärken<br />
musste, aber sie hat es nun mal getan. Es wird der Gegenpartei nicht schaden.<br />
Hinterhand sieht sich bereits als <strong>sicher</strong>er Sieger. Sie hat zwar noch den gefährdeten König<br />
zu dritt, aber durch den Ass-Abstich verbleiben der Gegenpartei nur noch 1 Ass <strong>und</strong> 2<br />
Zehnen (31) zum Wimmeln, was mit den 28 Augen in Pik nur 59 ergibt. Was soll da noch<br />
passieren?<br />
2. Kreuz-Bube, Pik-Bube, Karo-7<br />
Der Bubenabzug erscheint logisch <strong>und</strong> zwingend. Nun könnte man als Nächstes die<br />
Kreuzkarten spielen, aber dann würde es vielleicht einen Pikabwurf geben. Der Alleinspieler<br />
kennt ja die Pikverteilung nicht. Also sollte Pik sofort geklärt werden, zumal die Gegenpartei<br />
mit den 3 Pikstichen nicht <strong>gewinnen</strong> kann. Außerdem bestehen noch Schneiderchancen.<br />
3. Pik-7, Karo-10, Pik-Ass (!!) = - 21<br />
Gegenspieler 2 vermutet zwar den Pik-König zu dritt, aber auch er hat erkannt, dass diese 3<br />
Pikstiche nur 59 Augen bringen können, weil im ersten Stich bereits ein Ass gestochen<br />
wurde. Also nimmt er den Stich nicht mit der Dame, sondern mit dem Ass. Der Angriff gilt<br />
jetzt weniger dem König zu dritt als vielmehr dem letzten Buben! Wenn es gelingt, diesen zu<br />
vertreiben, dann kann Gegenspieler 2 am Ende seinen Herz-König retten.<br />
4. Karo-König…<br />
Gegenspieler 2 weiß ja, dass Gegenspieler 1 kein Karo mehr haben kann, <strong>und</strong> setzt den<br />
Alleinspieler gewaltig unter Druck. An dieser Stelle wird deutlich, dass es eine gute Idee von<br />
Gegenspieler 1 war, die blank gewordene Karo-10 zu wimmeln, <strong>und</strong> nicht etwa das längere<br />
Herz-Ass.<br />
4. Karo-König, Herz-Bube…. ?<br />
… <strong>und</strong> die Gegenpartei macht die letzten beiden Stiche, nachdem der Alleinspieler seine<br />
Kreuzflöte gespielt hat. Dabei wirft Gegenspieler 2 natürlich die Pik-Dame weg <strong>und</strong> hält den<br />
Herz-König neben der Pik-10 bis zum Schluss. Dann muss der Alleinspieler Pik-König <strong>und</strong><br />
Pik-8 abgeben, <strong>und</strong> die Gegenpartei kriegt dazu Pik-10, Herz-König sowie Herz-Ass <strong>und</strong><br />
Herz-10 = - 39 (- 60).<br />
Gegenspieler 2 wirft also eine starke Dame weg (die würde ja einen Stich machen), um<br />
seinen Herz-König zu retten. Dieses Auge ist entscheidend.<br />
Was würde bei einem Abwurf geschehen?<br />
4. Karo-König, Pik-8, Herz-Ass = - 15 (- 36)<br />
5. Pik-10, Pik-König, Herz-10 = - 24 (- 60).<br />
Methodisch völlig richtig war die Erstellung des Gewinnplans der Gegenpartei, der ja erst<br />
während des zweiten Stichs konkrete Formen annahm. Gegenspieler 2 ärgert sich nicht etwa<br />
„Warum hat mein Mann bloß mit dem Karo-Ass begonnen? Hätte er die 10 gespielt, dann<br />
könnten wir mit 3 Pikstichen 60 Augen erreichen, aber jetzt werden wir leider nur 59 Augen<br />
kriegen…“, sondern sucht sofort eine gewinnorientierte Alternative: „Wie können wir jetzt<br />
noch 60 Augen erreichen?“.<br />
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