Sichere Spiele sicher erkennen und sicher gewinnen - Skat-Extra
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Besser <strong>Skat</strong> spielen <strong>Skat</strong>-Theorie für die Praxis<br />
Das Anzeigen der Gegenfarbe<br />
Ich habe dieses Thema von den allgemeinen Techniken <strong>und</strong> Taktiken getrennt, weil es<br />
besonderer Erläuterungen <strong>und</strong> kritischer Betrachtungen bedarf. Hier handelt es sich um ein<br />
taktisches Mittel, das fortgeschrittene <strong>Skat</strong>spieler einsetzen, um dem Partner beim<br />
Gegenspiel auf ganz legale Weise eine starke Farbe (in aller Regel eine Farbe, in der er ein<br />
Ass führt) anzuzeigen. Besonders Grandspiele können damit in Gefahr gebracht werden.<br />
Die üblichen Gegenfarbenpaare lauten Kreuz-Pik <strong>und</strong> Herz-Karo. Durch Zugabe einer<br />
Kreuzkarte zeigt man also eine starke Pikfarbe an, durch Zugabe einer Karokarte signalisiert<br />
man eine Herzstärke usw. Das setzt natürlich voraus, dass man die freie Farbwahl hat <strong>und</strong><br />
nicht etwa Trumpf oder eine Farbe bedienen muss. Insofern hat diese Methode eigentlich nur<br />
bei Grandspielen Bedeutung, <strong>und</strong> auch dort nur bei den Bubenzügen zu Anfang des Spiels<br />
(im Endspiel sollten die Farben geklärt sein, dann braucht man keine Gegenfarbe mehr zu<br />
zeigen).<br />
Dazu ein Beispiel:<br />
Mittelhand passt ohne Gebot. Als Hinterhand 18 bietet, passt auch Vorhand. Hinterhand<br />
drückt Karo-10 <strong>und</strong> Kreuz-König <strong>und</strong> spielt Grand. Was sollte da bei „passe-passe“ schon<br />
passieren?<br />
Vorhand (Gegenspieler 1)<br />
Mittelhand (Gegenspieler 2)<br />
Hinterhand (Alleinspieler)<br />
Der Alleinspieler geht von der Annahme aus, dass dieser Grand nur dann gefährdet wäre,<br />
wenn 2 Buben mit „lang“ Karo auf einer Hand sitzen würden, was er aber wegen der<br />
fehlenden Reizung ausschließt – zu Recht, wie das Kartenbild zeigt. Die Karo-Flöte steht<br />
nicht bei den Buben. Aus dem Kartenbild wird aber auch ersichtlich, dass die Gegenpartei<br />
dennoch 7 Stiche machen kann, wenn Vorhand die Buben abzieht <strong>und</strong> anschließend seine<br />
blanke Karo-Lusche spielt.<br />
Woher sollte aber Vorhand wissen, welche Farbe sie nach den beiden Bubenzügen anfassen<br />
soll? Gut, Mittelhand könnte z.B. auf den Kreuz-Buben das Karo-Ass legen, um ihre starke<br />
Farbe zu zeigen. Dann wüsste Vorhand zwar, dass sie zum dritten Stich Karo-7 ausspielen<br />
soll, aber die Gegenpartei würde dann nur 4 statt 5 Karostiche machen.<br />
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