Sichere Spiele sicher erkennen und sicher gewinnen - Skat-Extra
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Besser <strong>Skat</strong> spielen <strong>Skat</strong>-Theorie für die Praxis<br />
Das knappe Resultat zeigt, dass es richtig war, im 5. Stich die Kreuz-Dame zu retten <strong>und</strong><br />
nicht etwa eine Pik-Lusche abzuwerfen. Die 3 Augen wären sonst an den Alleinspieler<br />
gegangen.<br />
Es geht auch mit dem Bubenzwischenzug:<br />
3. Pik-Bube, Kreuz-König, Karo-9 = - 6 (- 23)<br />
4. Herz-Dame, Herz-Ass, Pik-8 = - 14 (- 37)<br />
5. Herz-10, Kreuz-9, Herz-7 = - 10 (- 47)<br />
6. Herz-9, Pik-10, Kreuz-Dame = - 13 (- 60)<br />
Vorhand hätte auch dann verloren, wenn sie nach dem Bubenzug zunächst die schwarzen<br />
Asse <strong>und</strong> erst danach Karo-Ass gezogen hätte. Einen Doppelläufer würde sie erst einmal<br />
nicht versuchen, sondern zuerst die Asse spielen, weil sie Informationen über die Verteilung<br />
erhalten <strong>und</strong> im Falle eines Abstichs die Stärke in 3 Farben behalten will.<br />
Das Fazit lautet, dass die Gegenpartei deshalb gewonnen hat, weil Mittelhand nach dem<br />
Abstich Herz gespielt hat. Fasst sie Kreuz oder Pik an, gewinnt der Alleinspieler fast<br />
zwangsläufig, denn ihm bleibt ja kaum was anderes übrig, als Pik-Ass-10 sowie Kreuz-Ass-<br />
10 zu spielen.<br />
Es gibt unzählige Beispiele, die zeigen, dass die Gegenfarbenanzeige in manchen<br />
Konstellationen der einzige zuverlässige Weg ist, einen Grand zugunsten der Gegenpartei<br />
zu entscheiden.<br />
Praktisch bewährt hat sich diese „einfache Gegenfarbenanzeige“ bei Grandspielen, <strong>und</strong> dort<br />
eigentlich nur bei den Bubenzügen. Es gibt zwar auch <strong>Skat</strong>fre<strong>und</strong>e, die darauf schwören, die<br />
Methode „Gegenfarbe“ auch bei den Farbstichen im Grandspiel <strong>und</strong> sogar bei den<br />
Farbspielen selbst anzuwenden. Ich halte davon aber nicht viel, weil es dabei viel zu viele<br />
Wenns <strong>und</strong> Abers gibt. Abwürfe haben ja oft auch taktische Motive <strong>und</strong> nicht nur eine<br />
Signalfunktion.<br />
Der Vollständigkeit halber möchte ich noch zwei seltene <strong>und</strong> etwas komplizierte Techniken<br />
erwähnen, mit denen man ein Farbsignal geben kann – die Frage ist dann aber, ob das<br />
Zeichen auch verstanden wird. Versprechen Sie sich nicht zu viel davon, denn die beiden<br />
folgenden Methoden können zu Missverständnissen führen, mit denen das Gegenspiel unter<br />
Umständen „kaputtsignalisiert“ wird.<br />
Die indirekte Gegenfarbe<br />
Wenn man keine Karte der Gegenfarbe hat oder aus einem bestimmten Gr<strong>und</strong> keine Karte<br />
dieser Farbe legen will (etwa eine blanke 10, die man nicht in den Bubenstich des<br />
Alleinspielers opfern will), dann kann man durch die verzögerte Zugabe einer anderen Farbe<br />
anzeigen, wo man seine Stärke hat. Die Paare der indirekten Gegenfarbe lauten Pik-Karo<br />
(kleine schwarze Farbe – kleine rote Farbe) <strong>und</strong> Kreuz-Herz (große schwarze Farbe – große<br />
rote Farbe). Durch die verzögerte Zugabe einer Pikkarte kann man also Karo-Ass anzeigen,<br />
durch den verzögerten Kreuzabwurf würde man Herz-Ass anzeigen usw. Das Verstehen<br />
dieses Signals ist allerdings schwierig, weil nicht jedes Zögern als bewusstes „taktisches“<br />
Zögern interpretiert wird.<br />
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