12.07.2015 Aufrufe

offene kinder - Steirischer Dachverband der offenen Jugendarbeit

offene kinder - Steirischer Dachverband der offenen Jugendarbeit

offene kinder - Steirischer Dachverband der offenen Jugendarbeit

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

I. Grundlagen <strong>der</strong>Offenen Kin<strong>der</strong>- und<strong>Jugendarbeit</strong>Offene Kin<strong>der</strong>- und <strong>Jugendarbeit</strong>Die Offene <strong>Jugendarbeit</strong> ist ein sehr komplexespädagogisches Handlungsfeld. Es ist charakterisiertdurch einen beständigen Verän<strong>der</strong>ungsprozess, <strong>der</strong>auf die sich wandelnden Kin<strong>der</strong> und Jugendlichenund ihre Fragen und Probleme immer neu antwortetund antworten muss. Kin<strong>der</strong>- und <strong>Jugendarbeit</strong> istein Lernfeld, das Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen die Möglichkeitgibt, die Chancen demokratischer Gestaltungzu erfahren. Vielfältige Forschungen zeigen, dassKin<strong>der</strong> und Jugendliche das Angebot <strong>der</strong> <strong>Jugendarbeit</strong>vielfach als ein nicht fremdbestimmtes Lern- undHandlungsfeld nutzen und es sehr schätzen. Ganz imSinne von Deinet / Sturzenhecker (2005, S. 13 – 15)lässt sich die Offene Kin<strong>der</strong>- und <strong>Jugendarbeit</strong> wiefolgt beschreiben:Die (Offene) Kin<strong>der</strong>- und <strong>Jugendarbeit</strong> steht<strong>der</strong>zeit vor Herausfor<strong>der</strong>ungen bislang ungekanntenAusmaßes, die sich kaum mehr einerZuordnung zu einer periodisch wie<strong>der</strong>kehrendenKrise decken lassen (Deinet/ Sturzenhecker2005, S. 13). Eine sich wechselseitig beschleunigendeKonstellation aus umfassendengesellschaftspolitischen Umbrüchen, [..] stelltauch die bisherige Funktion <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und<strong>Jugendarbeit</strong> in beispielloser Weise in Frage.Hinzu kommt <strong>der</strong> Trend, Einrichtungen undDienste <strong>der</strong> Offenen Kin<strong>der</strong>- und <strong>Jugendarbeit</strong>den Schulen zu unterstellen und damit deneigenständigen Charakter und die beson<strong>der</strong>enpädagogischen Chancen außerschulischerBildung aufzuheben. Die von <strong>der</strong> Schule häufigvorgegebenen Aufgaben von Betreuung,Sozialarbeit, Lernhilfe und sozialer Kontrollesind nicht mehr Kin<strong>der</strong>- und <strong>Jugendarbeit</strong> imherkömmlichen Sinne.<strong>Jugendarbeit</strong> als eigenständiges Lern- undErfahrungsfeld ist keineswegs verzichtbar.Die anhaltenden gesellschaftlichen Krisen undMo<strong>der</strong>nisierungsrisiken setzen Lernprozesseim Umgang mit Pluralität, Komplexität undUngewissheit auf die Tagesordnung. Angesichtsvielfacher Unwägbarkeiten, Ungewissheitenund Risiken <strong>der</strong> Lebensführung bedarfes in beson<strong>der</strong>em Maße hierfür angemessenerOrte und Professionen, in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> undJugendliche ihre individuellen biographischenOptionen austesten können. Hierfür steht dieKin<strong>der</strong>- und <strong>Jugendarbeit</strong> als expliziter außerschulischerLern- und Bildungsort.Festzustellen ist aber, dass – entgegen allerBildungs- und Zukunftsrhetorik – gerade fürdie Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen ausgewiesenenBildungsorte Schule, Hochschule, beruflicheBildung und Kin<strong>der</strong>- und <strong>Jugendarbeit</strong> zunehmendauf die Funktion reduziert werden,vermeintliche arbeitsmarktrelevante Kompetenzenzu produzieren. Prozesse <strong>der</strong> umfassendenPersönlichkeitsbildung, die Zeit und Ruhebenötigen, scheinen als überflüssiger Luxus zugelten.Das für Jugendliche grundlegende Verständnisvon Bildung als Selbstbildung in <strong>offene</strong>n Prozessenist eine unverzichtbare Antwort auf die<strong>der</strong>zeitigen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen.Jugendliche verstehen Bildung als einReservoir von Möglichkeiten und Potenzialen– und nicht als Kanon ein für allemal festgelegterFähigkeiten und Fertigkeiten. Denneine solche Festlegung bedeutet, dass lediglichauf bekannte Anfor<strong>der</strong>ungen mit bekanntenLösungen reagiert und damit verhin<strong>der</strong>tbzw. verunmöglicht würde, dass auf <strong>offene</strong>,jetzt noch nicht klar konturierte Themen mit<strong>offene</strong>n Auseinan<strong>der</strong>setzungen, probendem,experimentierem und reflektierendem Einlassenreagiert würde.Die Rahmenbedingungen des FreiraumsKin<strong>der</strong>- und <strong>Jugendarbeit</strong> ermöglichen eineDVJ: Leitfaden für die OFFENE KINDER- UND JUGENDARBEIT in <strong>der</strong> Steiermark, Vers. 4 (2013) - 17 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!