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offene kinder - Steirischer Dachverband der offenen Jugendarbeit

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nennen. Die Bewältigung von Entwicklungsaufgabensowie <strong>der</strong> Erwerb von Kompetenzen finden vermehrthier statt. Auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Freiwilligkeit und<strong>der</strong> Unterschwelligkeit hat die Offene Kin<strong>der</strong>- und<strong>Jugendarbeit</strong> die Möglichkeit und Chance, diesenEntwicklungsprozess pädagogisch zu begleiten sowiepositiv zu unterstützen (ebenda 140f.).I.1.2. Persönlichkeit undBeziehungen entwickelnDass die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Persönlichkeitsentwicklungein zentrales Anliegen <strong>der</strong> Offenen Kin<strong>der</strong>- und<strong>Jugendarbeit</strong> ist, sei hier als Faktum postuliert.Persönlichkeitsentwicklung umfasst nicht nur individuelleSelbstentfaltung son<strong>der</strong>n auch die Fähigkeit,Verantwortung für an<strong>der</strong>e und die Gemeinschaft zuentwickeln und zu übernehmen. Ein zentrales Kennzeichen<strong>der</strong> Offenen Kin<strong>der</strong>- und <strong>Jugendarbeit</strong> istihre Offenheit gegenüber Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichenund <strong>der</strong>en Bedürfnissen und Eigenarten (Schrö<strong>der</strong>, In:Deinet/ Sturzenhecker 2005, S.144).Die Offenheit teilt sich in drei Prinzipien: freiwillig,adressatenoffen, ergebnisoffen.Die Offene Kin<strong>der</strong>- und <strong>Jugendarbeit</strong> bietet sichhier sozusagen als Experimentierfeld an; sie stelltMöglichkeiten zur Verfügung, in denen Kin<strong>der</strong>- undJugendliche sich entfalten, bilden und im sozialenMiteinan<strong>der</strong> erproben können. Die Aktivitäten in <strong>der</strong>Offenen Kin<strong>der</strong>- und <strong>Jugendarbeit</strong> sind auch immermit <strong>der</strong> Funktion verknüpft, Halt zu geben.Die Offene Kin<strong>der</strong>- und <strong>Jugendarbeit</strong> übernimmtneben einer Freiraum gewährenden Funktion aucheine schützende, (unter)stützende und haltende. DieFunktion <strong>der</strong>/des in <strong>der</strong> Offenen Kin<strong>der</strong>- und <strong>Jugendarbeit</strong>Tätige/n ist definiert als nicht verwandt, nichtfor<strong>der</strong>nd und nicht aufoktroyierend son<strong>der</strong>n akzeptierendund anerkennend. Das ermöglicht ihm/ihr,eine Rolle in <strong>der</strong> Persönlichkeits- und Beziehungsentwicklungeinzunehmen, die sehr viel zu erreichen in<strong>der</strong> Lage ist – alleine dadurch, dass er/sie gegenüberdem Kind/Jugendlichen einen (Wert-)Rahmen vertritt,den dieser als Orientierungshilfe nutzen kann(Schrö<strong>der</strong>, In: Deinet/ Sturzenhecker 2005, S. 144- 149).I.1.3. GeschlechtsidentitätentwickelnAusgehend von <strong>der</strong> Prämisse, dass wir in einer Gesellschaftmit zwei Geschlechtern leben, ist das Ausbildeneiner Geschlechtsidentität quasi unumgänglich.Geschlechtsidentität lässt sich nicht auf schwarz undweiß reduzieren, ihre Facetten decken das gesamteSpektrum ab. Der Spielraum ist trotzdem nicht unbegrenzt,son<strong>der</strong>n für jedes Individuum durch seinereale Lebenslage – das vorhandene ökonomische,soziale und kulturelle Kapital – eingegrenzt. Heranwachsendebewegen sich in unzähligen informellenund formellen Gruppen, die unterschiedlich strukturiertsind. Geschlechtergruppen – also Gruppen,in denen die gleiche Geschlechtszugehörigkeit dasZugangs- und Verbundkriterium ist, spielen dabeieine nicht unwichtige Rolle.Die Geschlechtsidentität kann und muss im sozialenKontext verstanden werden – sie ist ein Wechselspielzwischen Trennung und Integration <strong>der</strong> Geschlechter.Das Zerbröseln <strong>der</strong> gängigen Normen und Wertvorstellungenmacht mit Ausnahme physischer Merkmaleeine Unterscheidung immer schwieriger und(ver)birgt ständig neue Herausfor<strong>der</strong>ungen (vgl.Rose, In: Deinet/ Sturzenhecker 2005, S. 156).I.1.4. Partizipation erproben undLebenswelten gestalten§ 1 Der Erwachsene hat immer Recht.§ 2 Der Jugendliche hat nie Recht.§ 3 Sollte <strong>der</strong> Jugendliche wi<strong>der</strong> Erwarten doch einmalRecht haben, ist auf § 1 und § 2 zu verweisen.Glücklicherweise hat sich diese Ansicht geän<strong>der</strong>t undKin<strong>der</strong> und Jugendliche werden nicht mehr als unvoll-DVJ: Leitfaden für die OFFENE KINDER- UND JUGENDARBEIT in <strong>der</strong> Steiermark, Vers. 4 (2013) - 20 -

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