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offene kinder - Steirischer Dachverband der offenen Jugendarbeit

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I.2.4. CliquenCliquen unterscheiden sich durch Alter,Geschlecht, soziale Herkunft, Gruppengröße,Geschlechterzusammensetzung, Abgrenzung vonan<strong>der</strong>en Cliquen, Treffpunkten, Cliquennamen,Musik, Kleidung, Sprachjargon, Haarschnitt, politischeAuffassung, … von an<strong>der</strong>en Gruppierungen.Gruppen entstehen durch das Zusammenfinden vonMenschen über eine bestimmte Tätigkeit o<strong>der</strong> eingemeinsames Interesse, bei Cliquen hingegen stehtdie Gemeinsamkeit und Geschlossenheit als homogeneGruppe im Mittelpunkt.Gruppen und Cliquen drücken ihre Einheit und Zugehörigkeitvor allem über die von ihnen gestaltetenRäume und ihr Verhalten darin aus (vgl. Deinet/Krisch 2006, S. 106-109). Cliquenorientierte Arbeitfindet dort statt, wo sich Kin<strong>der</strong> und Jugendlicheaufhalten, nicht unbedingt dort, wo von an<strong>der</strong>enRäumlichkeiten für diese angeboten werden. DieCliquenarbeit för<strong>der</strong>t die spezifischen <strong>kin<strong>der</strong></strong>- undjugendkulturellen Entfaltungs- und Auseinan<strong>der</strong>setzungsprozesse<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen durchBegleitung, Beratung und Unterstützung; sie istimmer lebensweltorientiert und versucht nicht, Kin<strong>der</strong>und Jugendliche zu „fangen“, son<strong>der</strong>n an ihremAlltag teilzuhaben (vgl. Krafeld, In: Deinet/ Sturzenhecker(Hrsg.) 2005, S. 75).I.2.5. Kin<strong>der</strong> und Jugendlichemit MigrationshintergrundBeson<strong>der</strong>s bei <strong>der</strong> Arbeit mit Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichenmit Migrationshintergrund ist das Wissen überihre Herkunft beson<strong>der</strong>s wichtig. Dieses Klientel istseit Mitte <strong>der</strong> 70er Jahre Bestandteil <strong>der</strong> OffenenKin<strong>der</strong>- und <strong>Jugendarbeit</strong>, insbeson<strong>der</strong>e in denJugendhäusern bzw. Jugendzentren. Diese sindAnlaufstellen, da man hier Zeit verbringen und sichkostengünstig aufhalten kann. Aufgabe <strong>der</strong> OffenenKin<strong>der</strong>- und <strong>Jugendarbeit</strong> ist es, gegenseitige Vorurteileabzubauen, das Vertrauen und die Akzeptanzzu stärken, vorgefertigte Rollenbil<strong>der</strong> zu relativierenund bei Bedarf auch zu demontieren sowie Integrationsarbeitzu leisten.Die Ansprüche an die Offene Kin<strong>der</strong>- und <strong>Jugendarbeit</strong>,was Kin<strong>der</strong> und Jugendliche mit Migrationshintergrundbetrifft, unterscheiden sich somit nichtvon den Ansprüchen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und <strong>Jugendarbeit</strong>in Bezug auf Arbeit mit Mädchen, Buben, Cliquen,rechts-, gewaltorientierter Kin<strong>der</strong> und Jugendlicher(vgl. Bommes, In: Deinet/ Sturzenhecker 2005, S. 104– 112).I.2.6. JugendkulturenJugendkulturen definieren sich über Musik, Mode,Sprache, über die Suche nach sozialen Nischen undganz real nach „Räumen“. Sie sind Gesinnungsgemeinschaften,thematisch fokussierte sozialeHilfswerke, die sich nicht mehr über Herkunft o<strong>der</strong>Lebenslagen bestimmen lassen.Jugendkulturen waren immer öffentlichkeitswirksam,gaben stets Anlass zur politischen und pädagogischenBesorgnis, wurden zuweilen als kriminalitätsbelastetverurteilt jedoch auch als innovative Neuerungengefeiert. Jugendkulturen sind so vielseitig und zahlreichwie <strong>der</strong> sprichwörtliche Sand am Meer; sie überschneidensich, eine klare Zuordnung ist kaum mehrfür <strong>der</strong>en Mitglie<strong>der</strong> möglich (vgl. Ferchhoff, In: Deinet/Sturzenhecker (Hrsg.) 2005, S.113 – 123). In denim Alltag gelebten Jugendkulturen zeigen sich jeweilsvon Clique zu Clique große Unterschiede.I.2.7. RandgruppenIn diesen Bereich fallen Kin<strong>der</strong> und Jugendliche, dievon Drogen und Kriminalität gefährdet, wegen sozialerBenachteiligung o<strong>der</strong> individueller Beeinträchtigungbeson<strong>der</strong>e Schwierigkeiten beim Übergangvon <strong>der</strong> Schule in Ausbildung und Beruf haben (z.B.Jugendliche ohne Hauptschulabschluss, Ausbildungsabbrecher,längerfristig arbeitslose, leistungsschwache,psychisch belastete o<strong>der</strong> sonst schwer vermittelbareJugendliche), Obdachlose, problembelasteteJugendliche wie z.B. junge Straffällige, junge Arbeitsloseo<strong>der</strong> Jugendliche in stationären Einrichtungensowie Kin<strong>der</strong>, die wie<strong>der</strong>holt Straftaten begangenDVJ: Leitfaden für die OFFENE KINDER- UND JUGENDARBEIT in <strong>der</strong> Steiermark, Vers. 4 (2013) - 24 -

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